+ Unbekannte nutzen offenstehende Haustüren + Auch beim Chatten ist Vorsicht geboten +
Friedberg: Unbekannte nutzen offenstehende Haustüren
Gegen 13:50 Uhr bemerkte ein Anwohner der Weedgasse in Friedberg am Dienstag (30.07.2024), als er sich zur Gartenarbeit im Vorgarten seines Hauses befand, dass aus dem Haus ein ihm unbekannter Mann kam. Dieser hatte offensichtlich zuvor unbemerkt das Haus durch die offenstehende Eingangstür betreten. Der Hausbesitzer sprach den Unbekannten an und fragte, was er in seinem Haus mache. Darauf habe der Fremde lediglich die Frage entgegnet, ob es dort kein Antiquitätengeschäft mehr gebe. Als der Bewohner verneinte, ging der Mann davon. Vermutlich stieg er in der Nähe in einen weißen Mercedes Sprinter und fuhr mit diesem davon. Kurz danach stellte der Anwohner fest, dass in seinem Haus Bargeld fehlte, das in verschiedenen Räumlichkeiten deponiert war. Der Dieb wird als circa 35 bis 40 Jahre alt, 180 cm - 185 cm groß, mit kurzen, schwarzen Haaren und einem dunklen Drei-Tage-Bart beschrieben. Er habe ein gepflegtes Erscheinungsbild gehabt. Der Dieb trug ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift "Check-24" und eine helle kurze Hose. Zeugen, die Hinweise zu dem Täter oder dem weißen Mercedes-Sprinter geben können, werden gebeten sich bei der Polizeistation Friedberg unter Tel.: 06031 6010 zu melden.
Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich bereits am Freitag (26.07.2024) gegen 12:00 Uhr in Friedberg. Während ein Anwohner der Frankfurter Straße den Müll rausbrachte, betrat ein unbekannter Mann das Haus durch die offenstehende Hauseingangstür. Nach circa fünf Minuten traf der Hausbewohner im Schlafzimmer auf den Unbekannten, der sich hinter der Schlafzimmertür versteckte. Der Bewohner sprach den Mann an und forderte ihn auf, das Haus zu verlassen. Unter dem Vorwand, seinen Sohn zu suchen, verließ der Unbekannte das Haus wieder. Nach bisherigen Erkenntnissen wurde nichts gestohlen. Der unbekannte Mann wird als etwa 30 - 40 Jahre alt, circa 180 cm - 190 cm groß, mit schlanker, sportlicher Statur und dunklerem Teint beschrieben. Er trug einen schwarzen Pullover mit bunter Aufschrift sowie eine dunkle Hose und habe gebrochenes Deutsch gesprochen. Auch in diesem Fall bittet die Polizeistation Friedberg Zeugen, sich zu melden.
Wetteraukreis: Auch beim Chatten ist Vorsicht geboten
Auf der Suche nach neuen Bekanntschaften spielt mittlerweile das Internet eine immer größere Rolle. Über soziale Medien und Dating-Apps oder -Portale sind rasch neue Kontakte hergestellt. Manche suchen bewusst nach neuen Freunden oder Partnern, andere werden erst über Social Media von ihnen bis dato nicht bekannten Personen kontaktiert. Nach anfänglich netten Unterhaltungen nimmt das Vertrauen zu. Auch ohne das Gegenüber jemals persönlich getroffen zu haben, vertraut man ihm Persönliches, teilweise sogar Intimes an. Bei der Partner- oder Kontaktsuche im Internet, ist jedoch Vorsicht geboten. Während man selbst glaubt, die große Liebe gefunden zu haben, hat in manchen Fällen das Gegenüber lediglich die eigene finanzielle Bereicherung im Sinn. So stellt sich der neue Partner beispielsweise als US-Soldat vor, der derzeit noch im Einsatz in Asien oder Afrika ist und sobald er kann nach Deutschland kommen will. Immer neue Umstände erschweren und verzögern jedoch angeblich die Reise, sodass er mehrfach um Geldzahlungen als Hilfestellung bittet, um endlich ausreisen zu können. Oder die Betrüger geben sich als Geschäftsmann aus, der zuerst noch ein wichtiges Geschäft im Ausland über die Bühne bringen muss, schließlich am Zoll festgehalten wird und daher Geld benötigt. Andere gaukeln ihren Opfern vor, wegen einer Erbschaft im Ausland zu sein. Um die Erbschaft, die man mit dem neuen Online-Partner teilen möchte, antreten zu können, müsse man allerdings auch in Vorleistung treten und benötigt dafür die Hilfe des neuen Partners. Die vorgespielten Geschichten unterscheiden sich, die Masche bleibt gleich: Das Ausnutzen der Einsamkeit und der Gefühle der Opfer soll dazu führen, diesen möglichst viel Geld abzuknöpfen. Eine Betrugsmasche, die in mehreren Fällen die Opfer um teils hohe Beträge gebracht hat.
Während manche nach der großen Liebe über das Internet suchen, bekommen andere ein spontanes Abenteuer geboten. Über soziale Medien schreibt eine Schönheit, den Anschein erweckt zumindest das Profilbild, dass sie nach der gerade vollzogenen Trennung auf der Suche nach etwas Lockerem und Ungezwungenem sei. Dabei geben sich die Betrüger, je nach Opfer, als Frau oder Mann aus. Schnell geht das Gespräch in eine eindeutige Richtung. Mit übersandten freizügigen Bildern wird das Opfer animiert ebenfalls Bilder zu schicken oder gar einen Videochat zu machen. Kurz danach folgt dann jedoch die Forderung Geld zu überweisen oder beispielsweise die Codes von sogenannten "Steam-Geschenkkarten" zu übermitteln, verbunden mit der Drohung die übersandten (Nackt-)Bilder oder den heimlich aufgezeichneten Videochat zu veröffentlichen. So erging es kürzlich auch einer Frau aus dem nördlichen Wetteraukreis. Nach dem Chat und dem Austausch von Bildern forderten die Betrüger die Überweisung von Geld. Als die Frau die Nummer des Gegenübers blockierte, meldeten sich die Gauner über eine andere Rufnummer und stellten ein bearbeitetes Video auf einer Internetplattform online. Am Anfang und Ende des Videos fügten sie Bilder der Frau ein, die diese vorher übersandt hatte. Es entstand so der Eindruck, dass das gesamte Video durch die Frau erstellt und verschickt wurde. Sie erstattete daraufhin Anzeige.
Die Polizei rät zur Vorsicht bei der Übermittlung von Nachrichten mit persönlichem oder gar intimem Inhalt an Personen, die man noch nie zuvor getroffen hat. Insbesondere die Schilderung von angeblichen Notlagen oder finanziellen Engpässen sind erste Indikatoren, die das Misstrauen wecken sollten, um zu verhindern, Opfer einer Betrugsmasche zu werden.
Tobias Schwarz, Pressesprecher
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