BPOLI PW – GdpD POM: Bürgerhinweise und enge Zusammenarbeit mit der Landespolizei MV führen zu Fahndungserfolgen der Bundespolizei

Seit Samstagnachmittag kam es im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion Pasewalk mit Gemeinsamer deutsch polnischer Dienststelle Pomellen zu fünf Schleusungen mit insgesamt 40 Personen. Bei den Personen handelt es sich fast ausnahmslos um somalische Staatsangehörige, hauptsächlich im jugendlichen Alter von 14 bis 17 Jahren. Den eingesetzten Polizeikräften gelang es dabei auch, drei mutmaßliche Schleuser, u.a. zwei Brüder, festzunehmen. Alle wurden nach Vorführung am Amtsgericht Pasewalk in Untersuchungshaft genommen und in die JVA Neustrelitz eingeliefert. Nachfolgend drei ausgewählte Sachverhalte: Eine Bundespolizeistreife der Unterstützungskräfte von der Mobilen Kontroll- und Überwachungseinheit Bad Bramstedt erhielt Samstag, gegen 18:47 Uhr, in der Ortslage Ladenthin einen Bürgerhinweis, dass ca. eine Stunde vorher eine Personengruppe von ungefähr 10 Personen gesehen wurde, welche vermutlich in Richtung Nadrensee unterwegs war. Ein 44- jähriger ukrainischer Staatsangehöriger wurde dann kurze Zeit später als Fahrer eines Ford Galaxy mit polnischer Zulassung in Lebehn festgestellt und kontrolliert. Im Fahrzeug befanden sich neun Personen ohne Reisedokumente. Es handelte sich um sechs weibliche somalische Staatsangehörige (16 bis 25) und zwei männliche somalische Staatsangehörige (16 und 29) sowie eine 26- jährige sudanesische Staatsangehörige. Im Fahrzeug befanden sich keine Sitze, diese waren vor dem Transport ausgebaut worden. Als Reiseroute konnte Russland-Belarus-Litauen-Polen-Deutschland ermittelt werden. Der mutmaßliche ukrainische Schleuser ist bereits Schengen weit polizeilich bekannt. Die fahndungsmäßige Überprüfung ergab eine Ausschreibung durch Ungarn / Anlass: Ausländer, dem die Einreise in das Schengener Gebiet oder der Aufenthalt dort zu verweigern ist / Begründung Vorstrafe gemäß Art. 24 Abs. 2 lit. A VO (EU) 2028/1861. Auch in Polen besteht gegen den Mann eine Ausreiseaufforderung, verbunden mit einer dreijährigen Schengen weiten Wiedereinreisesperre. Bei der Durchsuchung wurde in seinem Rucksack ein Einhandmesser aufgefunden und sichergestellt. Der Ford Galaxy wurde nach Rücksprache mit der Bereitschaftsstaatsanwältin der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg durch ein Abschleppunternehmen zur Bundespolizeidienststelle in Pasewalk verbracht. Die geschleusten Personen stellten Schutzersuchen. Die Jugendlichen wurden dem Jugendamt übergeben, die Erwachsenen an die Erstaufnahmeeinrichtung in Stern-Buchholz weitergeleitet. Gegen 20:30 Uhr teilte das Polizeipräsidium in Neubrandenburg nach einem Bürgerhinweis telefonisch mit, dass in der Ortslage Pomellen ein Kfz verunfallt ist. Im Kfz sollen sich Personen mit Migrationshintergrund befinden. Zum Zeitpunkt des Eintreffens einer Streife der Gemeinsamen deutsch polnischen Dienststelle Pomellen konnten keine Personen im verunfallten Kraftfahrzeug, einem VW Touareg mit polnischer Zulassung, festgestellt werden. Eine Hinweisgeberin verwies auf eine Personengruppe, welche sich etwa 200m vom Unfallort entfernt hatte. Dort wurden dreizehn somalische Staatsangehörige (10 x männlich, 3 x weiblich), ohne Reisepässe festgestellt. Kurz darauf stellte eine Bundespolizeistreife drei weitere Somalierinnen fest. Der mutmaßliche Schleuser, ein 36- jähriger moldawischer Staatsangehöriger, war in Richtung Kiesgrube flüchtig, konnte aber kurz vor dem Ortseingang Pomellen festgenommen werden. Er wurde zum Unfallort gebracht und dort durch die somalischen Staatsangehörigen als Fahrer des Kfz VW Touareg identifiziert. Am Unfallort waren 2 RTW und 1 Notarztwagen im Einsatz. Zwei Personen wurden mit dem RTW zum Klinikum nach Schwedt gebracht. Sie konnten nach einer Behandlung das Krankenhaus wieder verlassen. Ein Somalier wurde vor Ort ambulant behandelt. Unfallursache war vermutlich überhöhte Geschwindigkeit. Am Samstagabend, gegen 22:40 Uhr, wurden durch Bundespolizisten in der Ortslage Pomellen vier somalische Staatsangehörige fußläufig festgestellt. Sie gaben an, zu Fuß über die Grenze aus Polen gekommen zu sein. Es sollten sich noch weitere Personen der Gruppe in der Nähe befinden. Um 22:45 Uhr wurden dann drei weitere weibliche somalische Staatsangehörige am Ortsausgang Pomellen fußläufig festgestellt. Insgesamt handelte es sich um sechs Somalierinnen und einen Somalier. Alle Personen konnten keinerlei Dokumente vorweisen und wurden im Anschluss in die Dienststelle nach Pasewalk gebracht. Der mutmaßliche Schleuser, ein 46- jähriger ukrainischer Staatsangehöriger, konnte bereits gegen 22:05 Uhr durch eine Streife des Polizeihauptreviers Pasewalk nach einem Bürgerhinweis in der Ortslage Lebehn festgestellt werden. Er hatte den Auftrag, die Gruppe mit seinem PKW Audi, zugelassen in Polen, bis nach Berlin zu fahren. Bei der Inaugenscheinnahme des Audi wurden im Kofferraum deutsche Kennzeichentafeln zu einem baugleichen PKW Audi aufgefunden. Die Ermittlungen ergaben, dass es sich um Doublettenkennzeichen/ Totalfälschungen handelt. Die Geschleusten wurden nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen entweder dem Jugendamt übergeben oder an die Erstaufnahmeeinrichtung in Stern Buchholz weitergeleitet. Rückfragen bitte an: Bundespolizeiinspektion Pasewalk mit Gemeinsamer deutsch-polnischer Dienststelle Pomellen Igor Weber Telefon: 03 83 54 - 34 97 4 - 100 Mobil: 0172-511 0961 E-Mail: igor.weber@polizei.bund.de Die Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt nimmt als Bundesbehörde ihre Aufgaben in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern sowie in Nord- und Ostsee und anlassbezogen darüber hinaus wahr. Dazu sind ihr als operative Dienststellen die Bundespolizeiinspektionen in Flensburg, Kiel, Rostock, Stralsund und Pasewalk sowie die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Rostock und eine Mobile Kontroll- und Überwachungseinheit unterstellt. Mit den Bundespolizeiinspektionen See in Neustadt in Holstein, Warnemünde und Cuxhaven verfügt sie als einzige Bundespolizeidirektion über eine maritime Einsatzkomponente "Bundespolizei See", um die Seegrenze in der Nord- und Ostsee (Schengen-Außengrenze) zu überwachen. Die Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt beschäftigt insgesamt ca. 2600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter Polizeibeamte, Verwaltungsbeamte und Tarifbeschäftigte. Auf Grundlage des Bundespolizeigesetzes und anderer Gesetze nimmt sie umfangreiche und vielfältige Aufgaben wahr. Dazu gehören insbesondere: - der grenzpolizeiliche Schutz des Bundesgebietes, - die bahnpolizeilichen Aufgaben - die grenzpolizeilichen, schifffahrtspolizeilichen und umweltpolizeilichen Aufgaben in Nord- und Ostsee. Weitere Informationen zur Bundespolizei und zur Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt erhalten Sie unter .