Schlag gegen die Organisierte Kriminalität: Durchsuchungen von 27 Objekten in sieben Bundesländern

Gemeinsame Presseveröffentlichung der Staatsanwaltschaft Kassel und des Polizeipräsidiums Nordhessen Kassel: In einem umfangreichen Ermittlungskomplex der Staatsanwaltschaft Kassel und der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Nordhessen wegen des mutmaßlichen Betreibens krimineller Geschäftsmodelle sind am heutigen Donnerstag von rund 130 Einsatzkräften der Polizei, der Steuerfahndung, des Ordnungsamtes und der Bauaufsicht der Stadt Kassel 27 Objekte in sieben Bundesländern durchsucht worden. Im Mittelpunkt der Ermittlungen steht ein 46-Jähriger aus Kassel, der unter anderem im Verdacht steht, über Strohmänner und -frauen ein illegales Bordell in Kassel geführt zu haben. Mit den dort erzielten Erlösen und von anderen für ihn gegründeten Firmen soll er hochwertige Fahrzeuge vermietet haben. Der Hauptvorwurf der Ermittler und der Staatsanwaltschaft ist jedoch das Betreiben einer MPU-Beratungsstelle, in der in gewinnbringender Absicht Gutachten zur Wiedererlangung der zuvor entzogenen Fahrerlaubnis manipuliert worden sind bzw. täuschend auf den Prozess der Begutachtung eingewirkt wurde. Besonders prägnant ist dabei, dass nach derzeitigem Ermittlungsstand auch ein angehender Arzt aus dem Landkreis Kassel sowie ein angestellter Psychologe im Verdacht stehen, an der Erstellung der falschen Gutachten mitgewirkt und somit einen Tatbeitrag geleistet zu haben. Insgesamt wird in diesem Komplex gegen sieben verschiedene Personen und wegen unterschiedlicher Tatvorwürfe wie beispielsweise der bandenmäßigen und gewerbsmäßigen Urkundenfälschung, mittelbaren Falschbeurkundung und Betruges ermittelt. Gegen den Hauptbeschuldigten wurde bereits wegen der illegalen Verschaffung von Impfbescheinigungen ermittelt, wobei aufgrund dieses Verfahrens noch ein Arrestbeschluss von 352.000 Euro gegen ihn zu vollstrecken ist. Bei den heutigen Durchsuchungen in Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen stellten die Ermittler in den 27 Objekten, bei denen es sich um private Häuser, Geschäftsräume, Labore und eine Arztpraxis handelt, verschiedene Beweismittel und zahlreiche Datenträger sicher. Diese werden nun sowohl hinsichtlich der in Rede stehenden Tatvorwürfe als auch zum Auffinden von Geldkonten und Kryptowährungen als Vermögenswerte der Beschuldigten ausgewertet. Die umfangreichen Ermittlungen dauern fort. Rückfragen bitte an: Staatsanwaltschaft Kassel Pressestelle Telefon: +49 561 9120 E-Mail: pressestelle@sta-kassel.justiz.hessen.de oder Polizeipräsidium Nordhessen Pressestelle Telefon: +49 561 910 1020 bis 23 E-Mail: poea.ppnh@polizei.hessen.de