Einsatz gegen Kinderpornografie und Kindesmissbrauch: Hessische Strafverfolgungsbehörden ermitteln gegen 48 Beschuldigte, durchsuchen 48 Wohnungen und Häuser und stellen 317 Speichermedien sicher
Gemeinsame Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main -ZIT- und des Hessischen Landeskriminalamtes
Die hessische Polizei ist im Auftrag der hessischen Staatsanwaltschaften erneut gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen vorgegangen: Ermittlerinnen und Ermittler haben bei Schwerpunktmaßnahmen zwischen Dienstag und Freitag, 17. bis 20. September, hessenweit 48 Wohnungen, Häuser und andere Räumlichkeiten durchsucht. Das Hessische Landeskriminalamt koordinierte den Einsatz.
Die polizeilichen Maßnahmen richteten sich gegen 48 Männer im Alter von 15 bis 68 Jahren. Bei sieben der Beschuldigten steht der Vorwurf des sexuellen Missbrauchs von Kindern oder Jugendlichen im Raum, den anderen 41 Beschuldigten wird Erwerb, Besitz oder Verbreitung von Kinder- oder Jugendpornografie zur Last gelegt.
Bei den Durchsuchungen wurden insgesamt 317 Datenträger sichergestellt - darunter 88 Smartphones, 34 Computer und Laptops sowie 94 USB-Sticks. Diese werden nun ausgewertet, um den jeweiligen im Raum stehenden Vorwurf zu erhärten oder zu entkräften. Die Ermittlerinnen und Ermittler stellten zudem eine Schreckschusswaffe, ein Scheckkartenmesser und einen Schlagring sicher.
Die Einsätze fanden in den Städten Darmstadt, Frankfurt am Main, Fulda, Hanau, Offenbach am Main und Wiesbaden statt, außerdem in den Landkreisen Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Gießen, Groß-Gerau,
Hoch-Taunus, Lahn-Dill, Limburg-Weilburg, Main-Kinzig, Main-Taunus, Offenbach, Rheingau-Taunus, Schwalm-Eder, Werra-Meißner und Wetterau. Nach jetzigem Stand der Ermittlungen standen die Beschuldigten untereinander nicht im Austausch. Haftbefehle wurden nicht vollstreckt.
Kinder können sich nicht alleine gegen Missbrauch wehren, sie sind auf die Hilfe von Erwachsenen angewiesen. Umso wichtiger ist es, dass Erwachsene hinsehen, hinhören und vor allem handeln, wenn sie den Verdacht hegen, dass ein Kind sexualisierter Gewalt ausgesetzt ist. Informationen zu sexualisierter Gewalt finden sich auf der Homepage der hessischen Polizei (https://k.polizei.hessen.de/2299960080) oder beispielsweise auf der Homepage der Unabhängigen Beauftragten für Sexuellen Kindesmissbrauch (https://beauftragte-missbrauch.de).
Hintergrund FOKUS
Der Kampf gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Kinderpornografie ist ein Schwerpunkt der hessischen Polizei. Die Einheit "FOKUS" (Fallübergreifende Organisationsstruktur gegen Kinderpornografie Und Sexuellen Missbrauch von Kindern), die im Oktober 2020 unter anderem aufgrund stetig steigender Fallzahlen, zunächst als Besondere Aufbauorganisation (BAO) ihre Arbeit aufgenommen hat, ist seit Februar 2024 fester Bestandteil der Regelorganisation der sieben hessischen Polizeipräsidien und des Hessischen Landeskriminalamts. Mit dem Ziel, polizeiliche Maßnahmen gegen Kindesmissbrauch und Kinderpornografie in Hessen zu bündeln und zu intensiveren, verfolgt die hessische Polizei mit rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, darunter über 170 Ermittlerinnen und Ermittler, gezielt Sexualstraftaten an Kindern und Jugendlichen. Bei allen hessischen Staatsanwaltschaften sind Sonderdezernate für die Verfolgung von Kinderpornografie und Kindesmissbrauch eingerichtet.
Rückfragen bitte an:
Hessisches Landeskriminalamt
Laura Kaufmann-Conrad
Telefon: 0611/83-8310
E-Mail: kommunikation.hlka@polizei.hessen.de
Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main
Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität - ZIT
Dr. Benjamin Krause
Telefon: 069/1367-4236
E-Mail: presse@gsta.justiz.hessen.de