Lüdinghausen, B58, Brochtrup/ Wildunfallzahlen senken
An der B58 hat die Polizei am Donnerstagmorgen (26.09.24) Geschwindigkeitskontrollen in der Bauerschaft Brochtrup zur Senkung von Wildunfällen durchgeführt. 1100 Fahrzeuge passierten bis zum Vormittag die Messanlage. 18 waren zu schnell. Für vier von ihnen gibt es eine Ordnungswidrigkeitenanzeige. Besonders eilig hatte es ein Autofahrer, der mit 136 Stundenkilometer bei erlaubten 100 km/h durch die Messstelle fuhr. Nach Abzug der Toleranz war er 31 km/h zu schnell. Der Fahrer muss sich auf ein Bußgeld von 200 Euro, einen Punkt in der Verkehrssünderdatei und ein mögliches Fahrverbot einstellen.
Auf dem Abschnitt kam es bis zum 24. September bereits zu 13 Wildunfällen, bei zwölf davon kam es zur Kollision mit Rehen. Im Jahr 2023 waren es während des ganzen Jahres 20 Wildunfälle auf dem Teilstück. Die Tage werden spürbar kürzer. Der morgendliche Berufsverkehr fällt in die Dämmerung. Dadurch steigt die Unfallgefahr, denn die Tiere sind zu dieser Zeit besonders aktiv.
Um Wildunfälle zu reduzieren, braucht es verschiedene Akteure, die zusammenarbeiten, wie Thomas Eder sagt. "Erfolgversprechend sei daher nur ein Ansatz, der die Jägerschaft, die Landwirtschaft, die Straßenbaulastträger, die Forstwirtschaft, die Straßenverkehrs- und die Jagdbehörde, die Fahrlehrerschaft sowie den Naturschutz mit ins Boot nimmt." Aus diesem Grund treffen sich seit 2020 zweimal im Jahr alle beteiligten Akteure zu einem Netzwerktreffen.
Die Maßnahme soll bei allen Verkehrsteilnehmern im besten Fall auch eine Verhaltensänderung herbeiführen, wie Thomas Eder sagt; "Nur wer mit angemessener Geschwindigkeit fährt, hat eine Chance den Wildunfall zu vermeiden."
Thomas Eder rät den Verkehrsteilnehmer, einem Wildtier nicht auszuweichen, sondern das Lenkrad fest zu halten und eine Notbremsung durchzuführen. Er weiß: "Bei Ausweichmanövern endet der Wildunfall häufig am Baum oder im Gegenverkehr. Verletzungen sind dann nahezu unvermeidlich."
Sollte ein Unfall mit Schalenwild passiert sein, ist der Fahrer verpflichtet, die Polizei zu informieren. Dazu gehören Rehe, Hirsche und Wildschweine. Die Vorschrift dient dem Tierschutz. Die Polizei verständigt den zuständigen Jäger, der das Tier an der Unfallstelle von seinen Qualen erlöst oder dem geflüchteten Tier nachsetzt. Der Fahrzeugführer erhält am Unfallort eine Bescheinigung für die Versicherung.
Link zur Wildunfall-Karte von Kreis Coesfeld und Polizei: https://coesfeld.polizei.nrw/artikel/wildunfaelle-im-kreis-coesfeld
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