Warnung vor falschen Polizisten: Goldbarren-Übergabe in Hombruch gescheitert – sprechen Sie mit Ihren Angehörigen darüber!
Lfd. Nr.: 0964
Die Polizei Dortmund hat einmal mehr in letzter Sekunde einen schweren Betrug an älteren Menschen verhindern können. Falsche Polizisten trieben eine 82-jährige Dortmunderin mit fortwährenden Anrufen eine Woche lang dazu, Goldbarren im Wert von über 80.000 Euro bei ihrer Bank zu bestellen.
Die erfundene Geschichte dahinter ist wieder einmal mehr als perfide. Die Anrufer gaben sich als falsche Polizisten aus und tischten der Frau das Märchen von Bankmitarbeitern auf, die angeblich die Kunden betrügen würden. Um dies zu unterbinden, solle sie jetzt Goldbarren bestellen und in ihr Schließfach legen, um die angeblich betrügenden Mitarbeiter auf frischer Tat ertappen können.
Die Frau kam dieser Aufforderung nach und bestellte die Goldbarren. Dank guter Zusammenarbeit von Bankmitarbeitern und Polizei Dortmund konnte ein letztendlicher Verlust bzw. eine Übergabe der Goldbarren aber verhindert werden. Zu einer klassischen Übergabesituation mit einem Kurier der kriminellen Bande kam es schlussendlich nicht, weshalb es in diesem Fall auch keine Festnahme gab. Die Täter riefen die Frau eine Woche lang mindestens zwei Mal täglich an und erkundigten sich nach dem aktuellen Stand.
Die Polizei Dortmund warnt deshalb eindringlich vor dieser modifizierten Masche des falschen Polizisten. Es ist nicht auszuschließen, dass die Tätergruppierung aktuell noch mehr ältere Menschen anruft und versucht, diese zu Übergaben von Schmuck, Bargeld oder Goldbarren zu bewegen.
Sprechen Sie daher unbedingt mit Ihren Angehörigen darüber und erkundigen Sie sich, ob diese in jüngster Zeit ungewöhnliche Anrufe erhalten haben.
Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang folgende Hinweise:
1. Vergessen Sie niemals: Trickdiebe (falsche Wasserwerker, falsche Teppichhändler, falsche Polizeibeamte) sind erfinderisch, wenn sie an Ihre Wertgegenstände kommen wollen! Klären Sie die Menschen - gerade ältere - in Ihrem Umfeld auf. Auch Sie können so helfen, derartige Taten zu verhindern. Sprechen Sie offen über die Maschen der Betrüger. Berichten Sie von den Geschichten, die die Betrüger erzählen.
2. Seien Sie misstrauisch, wenn Sie jemand am Telefon um Geld bittet oder etwas verschenken will - oder auch nach Wertgegenständen in einem Bankschließfach fragt. Besonders die Polizei wird Sie nie anrufen und nach Wertsachen fragen!
3. Seien Sie auch misstrauisch, wenn schnelle Entscheidungen oder die Kontaktaufnahme mit Fremden gefordert werden. Auch, wenn dringend Verschwiegenheit anderen gegenüber verlangt wird.
4. Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre finanziellen und/oder persönlichen Verhältnisse. Geben Sie auch keine Details zu Ihren familiären Verhältnissen preis.
5. Legen Sie einfach sofort den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner um Geld von Ihnen bittet!
6. Übergeben Sie Ihr Geld oder Wertgegenstände niemals an unbekannte Personen!
7. Betrüger begeben sich noch immer gerne über das Telefonbuch auf die Suche nach potenziellen Opfern. Sie halten Ausschau nach Namen, die auf ältere Personen schließen lassen. Überlegen Sie, in welchem Umfang Sie noch im Telefonbuch vertreten sein müssen. Vielleicht ist es sinnvoll, zumindest den Vornamen löschen zu lassen.
8. Wenden Sie sich auf jeden Fall an die Polizei unter der 110, wenn Sie einen verdächtigen Anruf erhalten haben - egal, ob Sie den Betrug erkannt und aufgelegt haben oder schlimmstenfalls sogar Opfer geworden sind.
Journalisten wenden sich mit Rückfragen bitte an:
Polizei Dortmund
Felix Groß
Telefon: 0231/132-1034
E-Mail: poea.dortmund@polizei.nrw.de