Angriff auf Sonderzug mit Fußballfans: Bundespolizei ermittelt
Am Samstagvormittag kam es auf der Bahnstrecke zwischen Löwenberg und Gransee zu einem Angriff auf einen Sonderzug, der mit circa 800 Fußballfans besetzt war. Die Bundespolizei ermittelt unter anderem wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs im besonders schweren Fall.
Gegen 9:30 Uhr informierte die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn AG die Bundespolizei über einen Angriff auf einen Sonderzug, der mit Fußballfans besetzt und auf dem Weg nach Rostock war. Demnach sollen etwa hundert vermummte Personen den Zug mit Steinen und Pyrotechnik beworfen haben. Ein Reisender im Zug habe daraufhin die Notbremse gezogen, wodurch dieser auf freier Strecke zwischen den Bahnhöfen Löwenberg und Gransee zum Stehen kam. Ersten Erkenntnissen zufolge sollen anschließend mehrere Fußballfans aus dem Zug gestiegen sein. In der Folge sei es zu körperlichen Auseinandersetzungen mit den Angreifern gekommen.
Als alarmierte Einsatzkräfte der Bundespolizei und der Polizei des Landes Brandenburg kurze Zeit später vor Ort eintrafen, waren die Angreifer bereits unerkannt geflüchtet. Sofort eingeleitete Fahndungsmaßnahmen blieben ohne Erfolg. Durch den Angriff kam es zu erheblichen Beschädigungen am Zug. Fenster mehrerer Waggons wurden durch den Bewurf stark beschädigt. In Abstimmung mit der Deutschen Bahn AG konnte der Sonderzug jedoch mit Verzögerung gegen 13:30 Uhr seine Fahrt nach Rostock fortsetzen. Allerdings mussten die beschädigten Wagen verschlossen werden und ca. 300 Fans in einen nachfolgenden Intercity umsteigen.
Ersten Ermittlungen zufolge sind durch den Angriff drei Personen im Zug leicht verletzt worden. Eine ärztliche Behandlung lehnten sie ab.
Die Bundespolizei leitete Strafverfahren wegen des Verdachts der Sachbeschädigung, des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr, der gefährlichen Körperverletzung sowie wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs im besonders schweren Fall ein und wertet derzeit gesichertes Foto- und Videomaterial aus.
Im Zuge der ersten polizeilichen Ermittlungen konnte am Samstag bereits ein 20-jähriger Deutscher wiedererkannt und identifiziert werden, welcher im Verdacht steht, an dem Angriff beteiligt gewesen zu sein.
Die weiteren Ermittlungen zum Hintergrund des Vorfalls sowie zu den Tatverdächtigen dauern an.
Die Polizei des Landes Mecklenburg-Vorpommern hat zudem ein Hinweisportal (https://mv.hinweisportal.de/) geschaltet. Dort sind bislang rund 20 Hinweise eingegangen, denen im Rahmen der Ermittlungen nachgegangen wird.
Insgesamt waren rund 60 Bundespolizistinnen und Bundespolizisten an dem Einsatz beteiligt.
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