Marl: Festnahmen und Ingewahrsamnahmen nach Randale an Halloween
In Marl sind am Halloweenabend Einsatzkräfte der Polizei, der Feuerwehr und der Stadt Marl mit Böllern, Steinen und brennenden Einkaufswagen angegriffen worden. Eine Gruppe aus Einsatzkräften und Mitarbeitern der Stadt Marl, in der sich auch der Bürgermeister befand, wurde ebenfalls mit Pyrotechnik beworfen.
Verletzt wurde nach bisherigen Erkenntnissen niemand.
Die Polizei hatte im Bereich des Zentralen Omnibusbahnhofs eine Videobeobachtungsanlage installiert, da sich dort im letzten Jahr an Halloween Jugendliche und Heranwachsende angesammelt und randaliert hatten. In dem überwachten Bereich blieb es ruhig.
Aus einem angrenzenden Wohngebiet heraus kam es gegen 20 Uhr zu gezielten Angriffen gegen Einsatzkräfte. Die Angreifer waren vermummt und maskiert. Der umliegende Bereich wurde für den Bus- und Bahnverkehr gesperrt.
Von einer Verbindungsbrücke aus kommend bewarfen die Tatverdächtigen die Einsatzkräfte mit Pyrotechnik und füllten Einkaufwagen mit brennbarem Material. Diese setzten sie in Brand und schubsten sie mit Schwung in Richtung der Einsatzkräfte und Fahrzeuge. Während der Löscharbeiten wurden die Feuerwehrkräfte mit Steinen beworfen.
Die polizeilichen Einsatzkräfte konnten mit Unterstützung des Polizeihubschraubers und Diensthunden insgesamt vier junge Männer festnehmen, weitere neun junge Männer wurden in Gewahrsam genommen. Manche trugen Masken und Kinnschutz bei sich.
Einer der Haupttatverdächtigen ist ein 16-Jähriger deutscher Staatsangehörigkeit aus Marl, die weiteren Tatverdächtigen im Alter von 14 bis 25 Jahren sind deutsch-libanesischer, deutsch-türkischer, serbischer und syrischer Nationalität und wohnen ebenfalls in Marl.
Die Polizei hat Ermittlungen wegen schwerem Landfriedensbruch, versuchter gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung eingeleitet. Außerdem wurden illegale Böller und Drogen bei Personen gefunden und sichergestellt.
Vorhandene Bilder und Videos werden hinsichtlich weiterer Straftaten und Tatverdächtigen ausgewertet.
Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen war ebenfalls vor Ort.
"Diese Randalierer wollten bewusst Einsatzkräfte treffen und verletzen. Das macht mich wütend. Diese hinterhältigen Angriffe kamen aus dunklen Ecken, in die sich die Täter dann wieder zurückgezogen haben. Ich bin erleichtert, dass bei diesen Angriffen niemand zu Schaden gekommen ist." fasst sie ihre Eindrücke zusammen.
Innenminister Herbert Reul äußert sich ebenfalls:
Viele Monster, Hexen und Gespenster haben in NRW friedlich gefeiert, das habe ich mir in Köln auch selbst angeschaut. Wenn aber Chaoten in Marl meinen, sich zu vermummen, Einkaufswagen anzünden, mit Böllern Polizisten zu attackieren und mit Steinen auf Feuerwehrleute zu werfen, lässt mich das fassungslos zurück. Gut, dass die Polizei konsequent durchgegriffen hat und mehrere von Ihnen in Gewahrsam und festnehmen konnte. Wer Einsatzkräfte attackiert, muss identifiziert, konsequent angezeigt werden und die volle Härte des Rechtsstaates zurückbekommen!"
Rückfragen für Medienschaffende bitte an:
Polizeipräsidium Recklinghausen
Ramona Hörst
Telefon: 02361/55-1030
E-Mail: pressestelle.recklinghausen@polizei.nrw.de
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