Für Vielfalt und Akzeptanz: Polizei Hamm bildet sich zum Umgang mit LSBTIQ*-Gemeinschaft fort
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Für die Polizei ist das Grundgesetz eine zentrale Handlungsmaxime. Schon darin steht in Artikel 3 geschrieben, dass jeder Mensch vor dem Gesetz gleich ist. Um diesem Leitgedanken im Einsatz gerecht zu werden und die Vielfalt der Menschen zu würdigen, hat das Hammer Polizeipräsidium zu einer internen Fortbildungsveranstaltung zum Thema "Herausforderungen für die Polizei im Umgang mit sexuellen Identitäten" eingeladen.
Vor mehr als 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus allen Dienstbereichen der Polizei begrüßte Polizeipräsident Thomas Kubera die Referentinnen Jana Hansjürgens und Alexandra Lüüs von der Landesfachstelle Blick*. Das Projekt ist Teil des Vereins "rosa strippe" und widmet sich vornehmlich LSBTIQ*-Strukturen im ländlichen Raum.
In seiner Einführung ging Kubera auf die aktuelle gesellschaftliche Situation ein, in der Angehörige der LSBTIQ*-Gemeinschaft immer wieder Opfer von Hass, Beleidigungen und Angriffen werden: "Es ist Aufgabe der Polizei im demokratischen Rechtsstaat, die Würde derjenigen zu achten und zu schützen, die sich - aus welchen Gründen auch immer - zu einer bestimmten Lebensweise bekennen."
Die Expertinnen erklärten zunächst die grundlegenden Begrifflichkeiten und Abkürzungen, die für den respektvollen Umgang mit Personen "diverser Lebens- und Liebensformen" bedeutend sind. Anschließend nahmen Hansjürgens und Lüüs das Publikum mit auf eine Zeitreise und informierten über wichtige Entwicklungen für die LSBTIQ*-Gemeinschaft. Mit Inkrafttreten des Selbstbestimmungsgesetzes am 1. November kam ganz aktuell ein weiterer Meilenstein hinzu, der Betroffenen fortan beispielsweise die Namensänderung beim Standesamt erleichtert.
Marion Sautter ergänzte den Vortrag um den polizeilichen Blickwinkel. Die Polizeidirektorin ist an der HSPV am Standort Duisburg als Dozentin tätig, engagiert sich im Verband lesbischer und schwuler Polizeibediensteter und referiert regelmäßig zum Umgang mit sexueller Vielfalt im Dienst.
Alle Referentinnen betonten, wie wichtig es ist, dass die Polizei sich für die häufig diskriminierten und besonders verletzlichen LSBTIQ*-Personen einsetzt, ihre Anliegen ernst nimmt und diese schützt. Schließlich sei die Gesellschaft heteronormativ geprägt und Queerfeindlichkeit daher noch immer ein zu großes Thema, wie Hansjürgens erläuterte.
Diese Erwartungen treffen bei der Polizei Hamm auf Zustimmung. Das Präsidium hat sich bereits 2023 der Charta der Vielfalt angeschlossen. Diese würdigt die Diversität der Menschen - über alle Altersgruppen, Nationalitäten, Religionen und Weltanschauungen, sozialen Gefüge, körperliche und geistige Fähigkeiten, Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierungen hinweg.
In Zukunft will die Behörde zudem Teil der Kampagne "Respect!" werden. Dafür hat Blick* im vergangenen Jahr in den Kreisen Soest und Hamm geworben. Seitdem hängen an vielen Gebäuden - etwa an Bildungs- oder Kultureinrichtungen, Beratungsstellen, Einrichtungen des Gesundheitssystems, Geschäften, Gastronomien und Sportvereinen - Aufkleber, die diese als respektvoll und queerfreundlich kennzeichnen und jeden Menschen willkommen heißen. Polizeipräsident Kubera sagt dazu: "Auch die Türen des Polizeipräsidiums soll zukünftig ein solches Zeichen zieren - als sichtbares Zeichen für Akzeptanz und Vielfalt." (jes)
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Hamm
Pressestelle Polizei Hamm
Telefon: 02381 916-1006
E-Mail: pressestelle.hamm@polizei.nrw.de