Kreis Coesfeld, Coesfeld / Falsche Polizeibeamte erfolgreich
Eine 77-jährige Coesfelderin ging "falschen" Polizeibeamten auf den Leim und verlor ihre gesamten Ersparnisse.
Die Coesfelderin erhielt am 07.11.2024, gegen 12.30 Uhr, einen Anruf auf ihrem Festnetztelefon. Die unbekannte Stimme gab sich als Kriminalbeamter der Polizei aus.
Kurz darauf übergab man das Telefonat an einen weiteren angeblichen Kriminalbeamten. Dieser gab an, dass er wisse, dass sie alleine lebe, ein Schließfach bei der Bank habe und nach 20.00 Uhr nicht mehr das Haus verlassen würden. Weiterhin gab er vor zu wissen, dass sich in diesem Bankfach ein hoher Geldbetrag, sowie Aktien und Schmuck befinden würden.
Die Coesfelderin verneinte zwar den Inhalt, aber bestätigte den Besitz eines Bankschließfaches.
Der unbekannte Mann am Telefon redete weiter und sehr viel auf die 77-jährige ein. Letztendlich gab er an, dass Ermittlungen der Polizei ergeben hätten, dass Täter ihr Geld in ihrem Schließfach durch "Blüten" ausgetauscht hätten. Aus diesem Grund forderte man sie auf, ihr Schließfach zu leeren und das Geld an die Polizei zu übergeben.
Dieser Aufforderung kam die Coesfelderin nach. Sie fuhr gegen 14.30 Uhr zur Bank, leerte ihr Bankfach und übergab wenige Zeit später einen mittleren fünfstelligen Eurobetrag, in Briefumschlägen verpackt, auf der Karlstraße in Coesfeld. Eine männliche Person näherte sich dort von hinten (aus Richtung Dülmener Straße) ihrem geparkten Auto und nach der Nennung eines Kennwortes nahm er das Geld von ihrer Rückbank und entfernte sich wieder in Richtung Dülmener Straße.
Den Täter beschreibt die Geschädigte wie folgt:
- männlich
- 25 bis 30 Jahre alt
- ca. 1.70m groß
- schlanke Statur
- schwarze kurze Haare
- leichter Bartwuchs
- bekleidet mit einem bunten Pullover und einer dunklen Jeans
- südländisches ErscheinungsbildWährend der gesamten Zeit hielten die Täter das Telefonat aufrecht. Sie gaben immer wieder neue und konkrete Anweisungen. Weiterhin verboten sie der Seniorin mit jemandem zu sprechen (besonders in der Bank). Selbst nach der Übergabe hielt man das Telefonat noch für eine gewisse Zeit aufrecht und forderte die Coesfelderin noch einmal auf an einer anderen Stelle zu parken und dort auf einen neuen Anruf zu warten.
Während des Wartens überkam die 77-jährige ein komisches Gefühl und sie wandte sich an die Polizei. Hier wurde schnell klar, dass sie Betrügern auf dem Leim gegangen war.
Bei dem Bargeld handelt es sich um ihre gesamten Ersparnisse für "Notfälle".
Hinweise bitte an die Polizei in Dülmen unter 02594-7930.
Hier noch einige Präventionshinweise (Quelle: Polizei-Berung.de)
Falsche Polizisten am Telefon
Am Telefon versuchen sie ihre Opfer unter verschiedenen Vorwänden, dazu zu bringen, Geld- und Wertgegenstände im Haus oder auf der Bank an einen Unbekannten zu übergeben, der sich ebenfalls als Polizist ausgibt. Dazu behaupten die Betrüger beispielsweise, dass Geld- und Wertgegenstände bei ihren Opfern zuhause oder auf der Bank nicht mehr sicher seien oder auf Spuren untersucht werden müssten. Dabei nutzen die Täter eine spezielle Technik (Call ID Spoofing), die bei einem Anruf auf der Telefonanzeige der Angerufenen eine vorgetäuschte Rufnummer z. B. aus dem Vorwahlbereich des Angerufenen, erscheinen lässt.
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der
die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer
der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die
Telefonauskunft geben. - Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten!
- Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen
Verhältnissen preis.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie
einfach auf.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.Rückfragen bitte an:
Polizei Coesfeld
Pressestelle
Telefon: 02541-14-290 bis -292
Fax: 02541-14-195