Osnabrück: Vorsicht, Betrug! Wie Cybertrader mit falschen Anlageplattformen abkassieren
Immer wieder geraten Menschen auf der Suche nach schnellem Geld und dem Reiz von Kryptowährungen oder vermeintlich lukrativen Investitionen in die Fänge unseriöser Anbieter im Internet. Diese Masche wird als "Cybertrading Fraud" bezeichnet und führt in vielen Fällen dazu, dass Betroffene ihr gesamtes Erspartes verlieren. Zwei aktuelle Fälle veranlassen die Polizei Osnabrück nun erneut dazu, vor dieser Betrugsmasche zu warnen.
Allein in diesem Jahr haben über 100 Menschen aus der Stadt und dem Landkreis Osnabrück Anzeige wegen solcher Fälle erstattet - der Gesamtschaden beträgt über 4 Millionen Euro.
Die Täter nutzen eine Vielzahl von Kanälen, um ihre Opfer zu erreichen, darunter Internet- und Social-Media-Werbung, Anrufe von Callcentern oder Massenmails. Wahrscheinlich haben auch Sie bereits solche Angebote gesehen oder erhalten.
Die Vorgehensweise der Täter:
Die Betrüger, häufig aus dem Ausland operierend, nutzen die Unerfahrenheit ihrer Opfer aus. Mit verlockenden Anzeigen auf Websites und in sozialen Medien werben sie für Investitionen in Aktien, Kryptowährungen und ähnliche Anlagen und versprechen hohe Renditen, die das Leben positiv verändern sollen. Diese Anzeigen enthalten oft vermeintliche Erfahrungsberichte anderer Anleger, die suggerieren, dass sie bereits beträchtliche Gewinne erzielt haben. Dabei setzen die Kriminellen eigens entwickelte, jedoch fiktive Plattformen für Online-Investments ein, um das Geld der Opfer zu erbeuten. Diese Plattformen sind professionell gestaltet und vermitteln zunächst den Anschein von Seriosität. Mit manipulierter Software steuern die Betrüger Aktien-Charts nach Belieben und zeigen den Opfern gefälschte Informationen an.
Trügerische Sicherheit:
Das investierte Geld wird jedoch nicht angelegt, sondern fließt direkt in kriminelle Netzwerke, die unabhängig voneinander operieren und Ermittlungen erheblich erschweren. Die Täter entwickeln ihre Methoden ständig weiter, um die Geldflüsse zu verschleiern. In manchen Fällen wird der Kontakt zu einem potenziellen Opfer zunächst über Plattformen wie Tinder, Badoo oder LinkedIn hergestellt. Eine Kontaktperson berichtet dabei von hohen Renditen bei geringem Risiko und vermittelt anschließend zu einem angeblichen "Kundenberater". Im weiteren Verlauf wird teilweise sogar Fernwartungssoftware installiert, die den Betrügern Zugang zum Computer und den Bankkonten des Opfers verschafft.
Checkliste für Ihre Sicherheit:
Beim Online-Trading besteht ein sehr hohes Verlustrisiko. Betrügerische Webseiten sind auf den ersten Blick nur schwer zu erkennen. Daher sollten potentielle Anleger/-innen den Trading-Anbieter auf folgende Merkmale hin überprüfen:
- Informieren Sie sich über die Trading-Plattformen, bevor Sie
sich anmelden oder Geld überweisen. Oftmals wird schon vor
Betrügerplattformen im Internet gewarnt
- Geben Sie keine sensiblen Daten preis.
- Bei Anlageformen, in denen Sie unkundig sind ist das Risiko für
Betrug hoch. Lassen Sie sich seriös beraten! Nutzen Sie den
Service von Verbraucherzentralen oder spezialisierten Anwälten
oder fragen Sie einfach bei ihrer Hausbank nach deren
Einschätzung.
- Seien Sie kritisch bei dem Versprechen hoher Gewinne.
- Unaufgeforderte Beratungsgespräche im Zusammenhang mit
Anlagemöglichkeiten (Telefonwerbung, E-Mails) sind ohne
vorherige Einwilligung grundsätzlich verboten.
- Gewähren Sie niemandem mittels Fernwartungssoftware
(beispielsweise AnyDesk oder Team Viewer) Zugriff auf Ihren
Computer.
- Vorsicht vor Identitätsdiebstahl: Übermitteln Sie keine Kopien
Ihrer Ausweisdokumente.
- Überweisen Sie keine Gelder an unbekannte ausländische Konten
von Privatpersonen oder vermeintlichen Firmen mit Sitz im
Ausland.
- Erstatten Sie unbedingt Anzeige, wenn Sie den Verdacht einer
Straftat haben.Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Osnabrück
Jannis Gervelmeyer
Telefon: 0541/327-2071
E-Mail: pressestelle@pi-os.polizei.niedersachsen.de