Marburg: Betrügerische Spendensammlungen
Die Kriminalpolizei in Marburg ermittelt wegen des Verdachts des Betrugs, nachdem am Freitag, 8. November, das ungewöhnliche Verhalten eines angeblichen Spendensammlers an der Uni auffiel.
Gegen 15 Uhr befand sich der Unbekannte in der Mensa am Erlenring und begab sich dort zu einer Gruppe von vier Personen. Er zeigte auf eine Kladde in seiner Hand und den dort abgebildeten Spendenaufruf für "Taubstumme". Die vier übergaben insgesamt 25 Euro. Erst im Nachgang kam ihnen der Vorgang komisch vor und durch eine Suche im Internet stießen sie auf Informationen dieser Betrugsmasche.
Der Mann hatte inzwischen die Mensa verlassen und die Gruppe der vier Personen ging am Kino entlang zum Oberstadtaufzug hinter ihm her. Währenddessen informierte ein Student die Polizei. In der Oberstadt flüchtete der Unbekannte. Er wird als etwa 25 Jahre alt und 175 bis 180cm groß beschrieben mit südländischem Erscheinungsbild. Er hat schwarze kurze Haare, die an den Seiten abrasiert sind. Er trug eine schwarze, offene Bomberjacke, darunter ein weißes Shirt und eine schwarze Hose, die über den Knöcheln abschloss. Dazu trug er dunkle Sneaker. Die Polizei sucht Zeugen: Wem ist der Mann aufgefallen? Wer kann die Beschreibung ergänzen oder Hinweise zu seiner Identität oder seinem Aufenthaltsort geben? Wer hat ihm ebenfalls Geld übergeben? Hinweise bitte an die Telefonnummer 06421/4060.
Die herannahende Weihnachtszeit hat zur Folge, dass voraussichtlich wieder vermehrt Spendensammlerinnen und -sammler unterwegs sind. Die meisten von ihnen wollen damit nur Gutes tun, aber es gibt auch kriminelle Ausnahmen. Deswegen bittet die Polizei um Beachtung folgender Hinweise:
- Lassen Sie sich einen Spendensammlerausweis zeigen. Dieser ist
nur in Verbindung mit einem Personaldokument gültig. Beachten Sie
aber, dass auch Betrüger diese Empfehlung inzwischen kennen und
Ausweise auch gefälscht sein könnten. - Lassen Sie sich nicht unter Zeitdruck setzen! Sie müssen sich
nicht sofort für oder gegen eine Spende entscheiden, sondern können
auch bequem von zu Hause aus spenden. - Überlegen Sie genau, wem Sie Ihr Geld spenden wollen.
Informieren Sie sich über die entsprechenden Organisationen, Vereine
und Projekte. - Lassen Sie sich nicht ablenken; behalten Sie Ihre Wertsachen im
Auge. - Lassen Sie niemals fremde Personen in Ihre Geldbörse fassen. - Vermeiden Sie jeglichen Körperkontakt. Schaffen Sie räumlichen
Abstand. - Rufen Sie sofort die Polizei an, wenn Sie Opfer oder Zeuge einer
Straftat geworden sind.Weitere hilfreiche Informationen gibt es auch im Internet bei der Verbraucherzentrale ( https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/vertraege-reklamation/werbung/spendensammler-woran-man-wahre-wohltaeter-erkennt-10658 ).
Yasmine Scholz, Pressesprecherin
Rückfragen bitte an:
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