Schockanruf – Telefonbetrüger erbeuten hohen Geldbetrag
Schöningen, Markt
05.06.2025, 14:00 Uhr
Unbekannten Telefonbetrügern gelang es am Donnerstagmittag durch einen sogenannten Schockanruf eine 67 Jahre alte Schöningerin um ihr Erspartes zu bringen.
Nach bisherigem polizeilichen Kenntnisstand erreichte die Rentnerin gegen 13:15 Uhr ein Anruf, bei dem sich eine Betrügerin als ihre Tochter ausgab. Die vermeintliche Tochter schluchzte und weinte, woraufhin sie den Hörer an eine angebliche Sachbearbeiterin weitergab. Diese teilte der 67-Jährigen mit, dass ihre Tochter einen Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem eine Frau und ein Kleinkind schwer verletzt worden seien. Da sich ihre Tochter ebenfalls Verletzungen zugezogen habe und gerade notärztlich versorgt werde, könne sie zurzeit nicht mit ihr sprechen. Die angebliche Sachbearbeiterin forderte im weiteren Verlauf eine Kautionszahlung, um eine Haftstrafe für ihre Tochter zu vermeiden.
Im weiteren Verlauf wurde die 67-Jährige in ein Gespräch verwickelt, in dem sich die geforderte Kautionssumme stetig steigerte. Auch während der Fahrt zum verabredeten Übergabeort an der Rückseite des Schöninger Rathauses wurde die 67-Jährige dauerhaft in der Leitung gehalten.
Am Übergabeort angekommen kam nach kurzer Zeit ein unbekannter Mann aus Richtung Markt auf sie zu. Er war etwa 40 - 50 Jahre alt, etwa 1,80 m groß und hatte ein gepflegtes Erscheinungsbild. Des Weiteren hatte er kurze graue Haare und trug ein beigemeliertes T-Shirt sowie eine schwarze Jeans. Darüber hinaus hatte er eine weiße Kunststofftüte mit blauer Aufschrift bei sich und gab sich als Mitarbeiter des Rathauses aus.
Die Schöningerin übergab dem Unbekannten die Tasche mit den darin befindlichen Wertsachen, woraufhin dieser sich entfernte. Die immer noch am Telefon gehaltene 67-Jährige bekam daraufhin die Anweisung, nach Hause zu fahren und auf weitere Instruktionen zu warten. Dort angekommen wurde das Gespräch schlussendlich abrupt beendet.
Als sie im Anschluss ihre Tochter kontaktierte, bemerkte sie den Betrug.
Zeugen, denen die beschriebene Person zum Tatzeitpunkt im Bereich des Schöninger Rathauses oder in der Umgebung aufgefallen ist, oder die die Übergabe beobachtet haben, werden gebeten, sich bei den Ermittlern des 3. Fachkommissariats in Wolfsburg unter der Telefonnummer 05361-46460 zu melden.
In diesem Zusammenhang warnt die Polizei erneut eindringlich vor den sich immer wieder verändernden Maschen der Telefonbetrüger. "Die Täter erfinden hochemotionale Geschichten in dem Wissen, dass diese die Angerufenen in eine gefühlsmäßige Ausnahmesituation bringen", so der polizeiliche Präventionsexperte Mario Dedolf. "Sie sind so geschult, dass sie bei einem Zögern oder Nachfragen sofort entsprechend reagieren können und sich so Vertrauen erschleichen oder Druck aufbauen." Zudem werden die Angerufenen aufgefordert, die Gespräche aufrecht zu halten, damit eine Kontaktaufnahme oder ein Nachdenken nicht möglich ist.
Die Polizei rät deshalb dringend, bei Anrufen, die eine Notlage und/oder eine Geldforderung beinhalten, sofort aufzulegen. Zudem sollten die benannten Angehörigen sowie die Polizei verständigt werden.
Des Weiteren weist die Polizei darauf hin, dass weder von der Polizei noch von der Staatsanwaltschaft am Telefon eine Kaution verlangt wird und niemals ein Abholer geschickt wird.
Rückfragen bitte an:
Polizei Wolfsburg
Sina Matschewski
Telefon: (0)5361 4646 120
E-Mail: sina.matschewski@polizei.niedersachsen.de