Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Kassel und der PD Göttingen
Die Zentrale Kriminalinspektion der Polizeidirektion Göttingen führt unter der Sachleitung der
Staatsanwaltschaft Kassel bereits seit Frühjahr 2024 ein verdecktes Verfahren wegen des
Verdachts der gewerbs- und bandenmäßigen Geldwäsche gegen mehrere in Kassel und im
Raum Göttingen wohnende Beschuldigte.
Diese werden verdächtigt, die Herkunft von Geldern, die originär aus Straftaten stammen oder
durch die Begehung von Straftaten generiert wurden, unter Nutzung des Geschäftsbetriebes
eines Autohauses mit Sitz in Kassel zu verschleiern und dabei gewerbsmäßig zu handeln.
Den Ausgangspunkt für die Einleitung eines entsprechenden Strafverfahrens bildeten
seinerzeit mehrere Geldwäsche-Verdachtsanzeigen verschiedener Banken sowie die
Ermittlungsergebnisse des LKA Berlin zu einem dort bereits seit 2021 geführten Verfahren
wegen Subventionsbetruges, bei dem in mehreren Fällen in Berlin sogenannte Coronahilfen
betrügerisch erlangt, und im Weiteren zum Kauf hochwertiger Pkw beim dem o.g. Autohaus
genutzt worden waren.
In der Folge ergaben Kontoauswertungen nicht nachvollziehbare Bargeld-Einzahlungen auf
Konten von Käufern, die über dieses Autohaus kreditfinanziert hochwertige Pkw erworben
hatten.
Die bereits zu Beginn des Verfahrens im Hinblick auf den Verdacht von
Geldwäschehandlungen vorliegenden Erkenntnisse konnten in den zurückliegenden Monaten
durch intensive Ermittlungen weiter objektiviert werden.
So wurden beispielsweise dubiose, seitens der Geschäftsführung des Autohauses im Jahr 2024
durchgeführte und bis dato nicht plausibel zu erklärende Bargeld-Einzahlungen in Höhe von
über 1,4 Millionen Euro bei einer Sparkasse festgestellt.
Des Weiteren ergaben sich im Zuge der Ermittlungen auch konkrete Details, die insbesondere
auf die fortgesetzte Begehung von Steuerstraftaten und die gewerbsmäßige Hehlerei
hochwertigen Schmucks durch die Geschäftsführung des Autohauses hindeuten.
Die hier durchgeführten Ermittlungen führten letztlich zu einer Verbesserung der bereits
durch das LKA Berlin wegen Subventionsbetruges zusammengetragenen Feststellungen.
Infolgedessen kam es in den zurückliegenden Tagen zum Erlass eines Haftbefehls des AG Berlin
gegen einen der Geschäftsführer des Autohauses wegen Geldwäschehandlungen, die im
Zusammenhang mit den bereits 2021 in Berlin erfolgten Subventionsbetrügereien stehen.
Darüber hinaus erließ das AG Kassel auf der Grundlage des hier zusammen getragenen
Ermittlungsergebnisses insg. 18 Durchsuchungsbeschlüsse, die heute in einer konzertierten
Aktion u.a. in Kassel / Hessen, in Leinefelde-Worbis / Thüringen, in Hamburg, NordrheinWestfalen, Hannover sowie im Raum Göttingen und im Bereich Hameln zeitgleich umgesetzt
wurden.
Der o.g. Geschäftsführer des Autohauses wurde dabei an seiner Wohnanschrift
festgenommen und zwecks Eröffnung des Haftbefehls dem AG Kassel zugeführt.
Bei den Durchsuchungen wurden heute bei Personen im Alter von 38 bis 79 erwartungsgemäß
umfangreiche Beweismittel aufgefunden, die den Tatverdacht der gewerbs- und
bandenmäßigen Geldwäsche, der Steuerhinterziehung und der gewerbsmäßigen Hehlerei
weiter untermauern.
So wurden zum Beispiel div. Schmuck, hochwertige Uhren, Handtaschen und Bekleidung
sowie Waffen beschlagnahmt.
Angesichts eines vorliegenden Vermögensarrests des AG Kassel in Höhe von 2,1 Millionen
Euro kam es im Zuge der Durchsuchungen auch zur Sicherstellung von insgesamt 14
hochwertigen Fahrzeugen, unter anderem
- eines Mercedes Maybach
- eines Bentleys
- mehrerer Mercedes Benz
- Maserati etc.im Wert von rund 1,4 Millionen.
Die Ermittlungen dauern weiter an.
Der Leiter der Ermittlungen der ZKI, Herr Kriminaloberrat Ockenfeld, weist darauf hin, dass
dieser Schlag gegen die organisierte Kriminalität letztlich die Folge einer engen,
vertrauensvollen Zusammenarbeit der ZKI mit der Staatsanwaltschaft Kassel sowie
insbesondere mit der Polizei Kassel gewesen ist.
Weitere Auskünfte können unter Hinweis auf die laufenden Ermittlungen zum jetzigen
Zeitpunkt nicht erteilt werden.
Etwaige Rückfragen sind an die Staatsanwaltschaft Kassel zu richten.
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Göttingen
Louisa Kasprowski
Telefon: 0551/491-1031
E-Mail: pressestelle@pd-goe.polizei.niedersachsen.de