150 Einsatzkräfte üben schweren Eisenbahnunfall an der AKN-Strecke zwischen Quickborn und Ellerau
Freitag, 21. Juni 2025, 18.00 Uhr +++ Einsatzort: Quickborn, Feldbehnsweg +++ Einsatz: TH G BAHN R30 (Technische Hilfe im Bahnbereich, größer Standard, Rettungsdienstgroßeinsatz mit bis zu 30 Verletzten an der Einsatzstelle)
"Ich bin im Großen und Ganzen sehr zufrieden. Verbesserungspotenziale gibt es immer. Aber hier waren es nur Kleinigkeiten", sagte der Quickborner Wehrführer und Einsatzleiter Wido Schön nach dieser Übung.
Quickborn - Der Übungsort selbst war ein wegen Bauarbeiten aktuell nicht im Betrieb befindlicher Abschnitt der Bahnlinie zwischen Quickborn und Ellerau. Das angenommene Szenario: Ein Personenzug war an einem Bahnübergang mit zwei PKW kollidiert. Der eine PKW schleuderte gegen einen Strommast und blieb auf dem Dach liegen, der andere PKW wurde ungefähr 150 Meter mitgeschleift und fiel neben dem Bahndamm ungefähr zwei Meter in die Tiefe. Im Zug befanden sich ungefähr 30 Fahrgäste. Die beiden PKW waren jeweils voll besetzt. Es befanden sich jedoch nicht mehr alle Personen an ihren Plätzen. Einige waren davongelaufen und mussten im Nahbereich durch die Einsatzkräfte gesucht werden.
Für Wido Schön zeigte sich ein Bild der Zerstörung, als er am Übungsort eintraf. Durch die realistische Unfalldarstellung der Johanniter Unfall-Hilfe und der DLRG waren alle "Verletzten" besonders eindrucksvoll geschminkt, was den Druck auf die Einsatzkräfte weiter erhöhte. Als erste Maßnahme ließ Schön die benachbarten Feuerwehren Hasloh und Ellerau sowie das Sondermodul Rüstzug Bahn der Feuerwehrbereitschaft nachalarmieren. Parallel lief ein Großeinsatz des Rettungsdienstes an, da von vielen Verletzten ausgegangen werden musste.
Da es mehrere Einsatzschwerpunkte gab, wurden drei Abschnitte gebildet, jeweils für die Menschenrettung aus dem Zug sowie aus beiden PKW. Besondere Erschwernisse bei diesem Einsatz waren unter anderem die enge Zuwegung über einen Wirtschaftsweg sowie großen Entfernungen zwischen den Abschnitten und die sommerlichen Temperaturen. Das schwere Werkzeug für die Rettung der Personen aus dem Zug musste so über besondere Loren direkt auf den Schienen transportiert werden.
Neben den vielen Einsatzkräften der Feuerwehr war auch der Rettungsdienst der RKiSH mit einem Großaufgebot vor Ort. Unterstützung erhielt der Rettungsdienst von zahlreichen Kräften des Deutschen Roten Kreuzes aus dem gesamten Kreis Pinneberg. Dies war ein weiterer Schwerpunkt der Übung: Die Zusammenarbeit zwischen den Hilfsorganisationen und der Feuerwehr bei einer solchen Lage intensivieren und Verbesserungspotenziale erkennen.
Der Rettungsdienst und das DRK mussten mehr als 30 Betroffene sichten, versorgen und abtransportieren. Für die Abarbeitung solcher Lagen sieht der Rettungsdienst ein besonderes, so genanntes MANV-Konzept (Massenanfall von Verletzten) vor. "Die Kommunikation mit den Schnittstellen hat gut und effizient funktioniert", bestätigte Dietmar Reimer, Leiter des ORGL-Teams Pinneberg der RKiSH.
Die Übung wurde von einem kleinen Kreis Quickborner Führungskräfte ausgearbeitet. Die Kräfte, die an der Übung teilnahmen, wussten nicht, was sie erwartet. "Angesichts der vielen Herausforderungen, die wir als Übungsleitung speziell für diese Lage geplant haben, sind wir sehr zufrieden mit dem Übungsergebnis. Die Einsatzleitung hat gut auf unsere Fallstricke reagiert", sagte Björn Fehrs, Zugführer der Feuerwehr Quickborn.
Es waren zahlreiche Beobachter vom zuständigen Fachdienst des Kreises Pinneberg sowie der stellvertretende Kreiswehrführer Christian Grundorf vor Ort, um sich ein Bild von dem Übungsszenario zu machen.
Um 20.00 Uhr war die Übung beendet und alle Einsatzkräfte konnten sich auf der Feuerwache Quickborn bei einer Mahlzeit stärken. In den nächsten Wochen wird es eine umfassende Nachbetrachtung zu dieser Übung geben, um das meiste aus allen Verbesserungspotenzialen herauszuholen.
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