Bundespolizeidirektion München: Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Landshut und der Bundespolizeiinspektion Passau Erfolg bei der Bekämpfung der internationalen Schleusungskriminalität

Der Spezialabteilung der Staatsanwaltschaft Landshut zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität und der Bundespolizeiinspektion Passau ist ein weiterer Schlag gegen die organisierte Schleusungskriminalität gelungen. Durch umfangreiche Ermittlungen konnte eine ukrainische Schleuserbande aufgedeckt und zerschlagen werden. Mitglieder der Bande wurden bereits zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Der Bande wird vorgeworfen, in 31 Fällen über 470 Personen nach Deutschland eingeschleust zu haben. Zum Teil wurden die Schleusungen unter lebensgefährdenden Umständen begangen, indem bis zu 36 Personen mehrere Stunden auf der Ladefläche eines LKWs transportiert wurden. Die Bande agierte aus Budapest/Ungarn heraus und erwirtschaftete aus den durchgeführten Schleusungen einen hohen fünfstelligen Tatertrag. Nun konnte auch der Kopf der Bande zur weiteren Strafverfolgung nach Deutschland ausgeliefert werden. Ausgangspunkt der Ermittlungen waren Hinweise aus der Bevölkerung zu Personengruppen im Raum Eggenfelden im Jahr 2023. Erste Ermittlungen ergaben, dass es sich bei den festgestellten Personen um Drittstaatsangehörige ohne erforderliche Grenzübertrittsdokumente handelt, die von unbekannten Schleusern im Inland abgesetzt wurden. Durch gezielte Einsatzmaßnahmen ist es der Bundespolizeiinspektion Passau gelungen, im Herbst 2023 vier Schleuserfahrer auf frischer Tat anzutreffen und festzunehmen. Durch teilweise vollumfängliche Einlassungen der Schleuserfahrer, aber auch durch die internationale Zusammenarbeit mit EUROPOL sowie den Strafverfolgungsbehörden aus Ungarn und Österreich konnten weitere zum Teil hochrangige Bandenmitglieder im europäischen Ausland identifiziert werden. Diese wurden bereits an die deutschen Strafverfolgungsbehörden ausgeliefert bzw. wird deren Auslieferung nach Deutschland aktuell betrieben. Kopf der Bande bereits nach Deutschland ausgeliefert Nach monatelangen Ermittlungen konnte auch der Kopf der Bande durch die Bundespolizei in Passau identifiziert und sein Aufenthaltsort aufgrund der guten grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Justiz- und Polizeibehörden in einem Wohnkomplex in Budapest ermittelt werden. Dort wurde der Beschuldigte im Januar 2025 aufgrund eines internationalen Haftbefehls des Amtsgerichts Landshut durch Spezialkräfte festgenommen. Er soll nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen für die Organisation der Schleusungen auf dem Streckenabschnitt zwischen Budapest und Deutschland zuständig gewesen sein. Im Juni 2025 erfolgte seine Überstellung zur Strafverfolgung nach Deutschland. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine mehrjährige Haftstrafe. Rückfragen bitte an: Bundespolizeiinspektion Passau Danzigerstraße 49 | 94036 Passau Telefon: 0851 756350-1020 E-Mail: passau.presse@polizei.bund.de Die Zuständigkeit der Bundespolizeiinspektion Passau mit ihren Revieren in Passau, Freyung, Landshut und Zwiesel erstreckt sich auf den gesamten Regierungsbezirk Niederbayern ohne den Landkreis Kelheim. Die polizeilichen Aufgaben umfassen insbesondere die Binnengrenzfahndung an den Schengen-Binnengrenzen zu Tschechien und Österreich, die Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität sowie die Gefahrenabwehr im Bereich der Bahnanlagen des Bundes und die Sicherheit der Bahnreisenden. Weitere Informationen erhalten Sie unter oder unter oben genannter Kontaktadresse.