Zahlreiche Schockanrufe in den letzten Tagen im Kreis Kleve / Betrüger in einem Fall leider erfolgreich

Die Polizei im Kreis Kleve verzeichnete heute (Donnerstag, 03. Juni 2025) und in den letzten beiden Tagen (Dienstag, 01. Juli und Mittwoch, 02. Juli 2025) eine Vielzahl von Betrugsversuchen am Telefon. Während es am Dienstag vor allem sogenannten Schockanrufe im gesamten Kreisgebiet waren, versuchten es die Betrüger am Mittwoch vor allem im Raum Goch und am heutigen Donnerstag im Raum Rheurdt mit der Masche "Falsche Polizeibeamte". Hier wurden die Angerufenen, meist Menschen im Alter von über 80 Jahren, von einem angeblichen Polizeibeamten der Polizeiwache Goch angerufen. Dieser erzählte etwas von Festnahmen von Dieben in der Nähe des Wohnortes, die auch die Adresse der Angerufenen oder Videoaufnahmen des Hauses bei sich gehabt hätten. Recht schnell kam der vermeintliche Polizist dann zu Fragen nach Geld oder Wertgegenständen im Haus. In allen in Goch bekanntgewordenen Fällen wurde das Gespräch entweder durch die Angerufenen oder durch die Täter abgebrochen, nachdem ihnen mitgeteilt worden war, das man kein Bargeld oder Schmuck im Hause hätte. Am Dienstag waren die Betrüger leider in einem Fall erfolgreich. Eine Frau aus dem Nachbarkreis Wesel erhielt einen Anruf eines angeblichen Staatsanwaltes "Dr. Manfred Krug", in dem ihr mitgeteilt wurde, ihre Tochter einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe. Sie hätte eine Mutter von drei Kindern totgefahren und sei von der Unfallstelle geflüchtet. Gleichzeitig schrie im Hintergrund eine Frau, so dass der Angerufenen der Eindruck vermittelt wurde, ihre Tochter sei in einer für sie dramatischen Situation. Sie wurde aufgefordert, 80.000 EUR Kaution zu zahlen, damit ihre Tochter nicht direkt ins Gefängnis müsste. Nachdem sie Schmuck und Bargeld von der Bank geholt hatte, begab sich die Frau nach Anweisung der Täter, zu denen sich auch noch ein Polizeibeamter am Telefon gesellte, nach Kleve, wo sie vor dem Amtsgericht das Geld und den Schmuck an eine männliche Person übergab. Die Frau wurde während der ganzen Zeit (etwa zweieinhalb Stunden) von dem vermeintlichen Dr. Krug am Telefon gehalten, so dass sie nicht zur Ruhe und zum Nachdenken kommen konnte. Insgesamt ist der Familie ein Schaden in einem mittleren fünfstelligen Bereich entstanden. Nicht zu messen ist aber auch der Schaden aufgrund der Scham, auf solche skrupellosen Betrüger hereingefallen zu sein. Aber die Täter nutzen den Schockmoment aus, die Angerufenen befinden sich wie in einem Tunnel, sie werden weiter laufend unter Druck gesetzt und kommen meist erst zur Besinnung, wenn sie Geld und Wertgegenstände übergeben haben. Die Polizei rät dringend, sprechen Sie als Kinder mit ihren älteren Angehörigen (Eltern, Großeltern und anderen Verwandten) über die Betrugsmaschen. Sollten Sie selbst angerufen werden und sich angeblich Polizeibeamte, Staatsanwälte oder Richter bei Ihnen melden, Sie nach Wertgegenständen oder Geld ausfragen oder eine Kaution für eine Straftat eines Ihrer Kinder fordern, legen Sie auf. Das mag unhöflich erscheinen, kann Ihnen aber Ihren Besitz retten! Die Polizei oder die Justiz erheben keine Kautionen nach aktuellen Straftaten! Die Polizei fragt nicht nach Wertgegenständen im Haus! Für den Fall, das angeblich ein Verwandter am Telefon ist und Ihnen eine dramatische Geschichte auftischt, legen Sie mit Ihren Verwandten vorab ein Passwort fest, welches nur Sie kennen, und fragen den angeblichen Verwandten danach. Und sollten Sie tatsächlich Opfer solcher Betrüger geworden sein, kontaktieren Sie bitte in jedem Fall die Polizei! Unter den nachfolgenden Links finden sie Präventionshinweise zu den Themen "Betrügerische Anrufe" und "Falsche Polizisten": https://kleve.polizei.nrw/sites/default/files/2024-04/flyer-betrugerische-anrufe.-stand-04.24.pdf https://kleve.polizei.nrw/sites/default/files/2019-07/Download_Pr%C3%A4ventionshinweise_falsche%20Polizisten.pdf Dort finden Sie auch die Ansprechpartner der Kreis Klever Polizei in Sachen Kriminalprävention, die Sie gerne und natürlich kostenlos beraten. (sp) Rückfragen bitte an: Kreispolizeibehörde Kleve Pressestelle Polizei Kleve Telefon: 02821 504 1111 E-Mail: pressestelle.kleve@polizei.nrw.de