Polizei warnt vor neuer Betrugsmasche über Telegram
Die Polizeiinspektion Verden/Osterholz warnt vor einer neuen Betrugsmasche, die vor allem über den Messenger-Dienst Telegram, vermutlich vereinzelt auch über TikTok und WhatsApp, organisiert und beworben wird. Die Täter nutzen große Telegram-Gruppen mit teils mehreren Tausend Mitgliedern, um ihre Opfer schrittweise in betrügerische Handlungen zu verwickeln.
Bei dieser Masche beginnt es zunächst mit harmlosen "Aufgaben", die die unbekannten Täter stellen, zum Beispiel das Liken irgendwelcher YouTube-Videos oder das Abgeben von Produktbewertungen. Diese Tätigkeiten wirken auf den ersten Blick unproblematisch. Allerdings folgen dann die nächsten "Aufgaben", es kommt zu Geldtransaktionen, bei denen die Teilnehmer selbst Geldbeträge - meist unter 1.000 Euro - per Banküberweisung weiterleiten oder für angebliche Aufträge nutzen. Zunächst erhalten die Ahnungslosen tatsächlich auch Geld zurücküberwiesen, als "Provision", sodass das Ganze wie ein Nullsummenspiel erscheint, das vermeintlich irgendwann einmal lukrativ werden könnte. Im weiteren Verlauf der Betrugsmasche verschärfen sich allerdings die Forderungen. Opfer werden in kleinere Gruppen, unter 10 Mitglieder, eingeladen. Dort steigen die geforderten Beträge deutlich an. Rückzahlungen bleiben schließlich ganz aus, sodass die Geschädigten finanzielle Verluste erleiden.
Zuletzt wurde ein 24-jähriger Mann aus Achim Opfer einer solchen Tat, woraufhin er Anzeige bei der Polizei erstattete. Geschädigte wie der Achimer werden ihr verlorenes Geld jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit nie wieder sehen. Stattdessen laufen die um ihr Geld geprellten Opfer regelmäßig selber Gefahr, dass ein Strafverfahren gegen sie eingeleitet wird, da die empfangenen Beträge in vielen Fällen aus vorangegangenen Betrugshandlungen stammen dürften. So geraten sie selbst wegen Geldwäsche in den Fokus der Ermittlungen - auch wenn sie sich zunächst keiner Schuld bewusst sind.
Die Polizei stellt fest, dass sich die Täter nicht nur auf jugendliche Zielgruppen konzentrieren. Auch Erwachsene geraten ins Visier dieser betrügerischen Netzwerke.
Präventionstipps der Polizei:
- Seien Sie skeptisch, wenn Sie über soziale Medien oder
Messenger-Dienste zu "einfachen" Online-Aufgaben eingeladen
werden, besonders wenn Geldflüsse involviert sind. Lassen Sie im
geringsten Zweifel die Finger davon!
- Wenn Sie bereits geschädigt wurden, erstatten Sie Anzeige bei
der Polizei.
- Sensibilisieren Sie Freunde und ihre Familienmitglieder, auch
Kinder und Jugendliche!Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Verden / Osterholz
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Helge Cassens
Telefon: 04231/806-107