Warnung vor professionellen Anlagebetrügereien – zwei größere Fälle im Landkreis Ludwigslust-Parchim
                    In den vergangenen Wochen registrierte die Polizei in Westmecklenburg mehrere Anzeigen zu sogenannten Anlagebetrügereien; allein zwei Fälle, die innerhalb weniger Tage angezeigt wurden, beliefen sich jeweils auf sechs- bis siebenstellige Schadenssummen. Diese herausragenden Schadensfälle stehen jedoch nur stellvertretend für eine größere Zahl ähnlich gelagerter Betrugsdelikte: Jährlich werden in Mecklenburg-Vorpommern zahlreiche Fälle mit Schäden in höherem fünf- bis sechsstelligen Bereich bearbeitet. Allein in Westmecklenburg wurden dieses Jahr 183 Fälle angezeigt, bei denen sich der Schaden insgesamt auf 6,3 Millionen Euro beläuft. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen.
Das Tätervorgehen
Bei den angezeigten Fällen werden Opfer über professionell wirkende Websites, Werbeanzeigen oder Empfehlungen in sozialen Medien an vermeintliche Investmentbroker oder Anlageberater vermittelt. Die Täter geben sich als seriöse Dienstleister aus, kopieren teilweise echte Anbieterauftritte und verwenden gefälschte Kontaktangaben. Über vorgegaukelt positive Kundenbewertungen und gefälschte Portfolio-Ansichten wird Vertrauen aufgebaut. Anfangs ausgezahlte "Gewinne" dienen dazu, weitere Opfer anzuwerben oder das System aufrechtzuerhalten. Sobald Opfer Auszahlungen verlangen oder nicht weiter einzahlen, werden Gebühren, Steuern oder zusätzliche Zahlungen gefordert und später die Kontaktwege abgebrochen.
Modus operandi (prägnant)
- Professionell gestaltete Websites (oft Kopien seriöser
Anbieter).
- Werbung in Suchmaschinen, auf Plattformen wie YouTube oder
zielgruppenspezifische Social-Media-Anzeigen.
- Gefälschte Nutzerbewertungen und fingierte Erfolgszahlen.
- Persönliche Kommunikation per E-Mail/Telefon durch überzeugend
auftretende "Berater".
- Live-Dashboard/Portfolios mit manipulierten Kursen zur
Simulation von Gewinnen.
- Vorab-Auszahlungen möglich; später Aufforderungen zu "Gebühren"
oder zusätzlichen Einzahlungen; anschließend Abbruch der
Kommunikation.Präventive Hinweise für Bürgerinnen und Bürger
- Seien Sie skeptisch bei Angeboten mit unrealistisch hohen
Renditeversprechen.
- Prüfen Sie Anbieter sorgfältig: Domain, Impressum,
Handelsregistereinträge und verifizierbare Kontaktadressen.
Misstrauen bei fehlendem oder unplausiblem Impressum.
- Kontrollieren Sie Bewertungen auf Plausibilität (Datum, Anzahl,
Wortlaut).
- Nutzen Sie unabhängige Quellen zur Recherche (Offizielle
Verbraucherschutz- und Finanzaufsichtsseiten).
- Überweisen Sie kein Geld an unbekannte Konten und zahlen Sie
keine "Gebühren" zur Freigabe angeblicher Gewinne.
- Bewahren Sie frühere Kommunikation und Zahlungsbelege auf und
dokumentieren Sie alle Schritte.
- Bei Verdacht: sofort Anzeige erstatten und ggf. Bank/
Zahlungsdienstleister informieren.Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Rostock
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Felix Zgonine
Telefon: 03874 411-305
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