Polizei Hannover und Staatsanwaltschaft Verden ermitteln wegen massenhafter Phishing-SMS – Zwei Tatverdächtige festgenommen
Die Polizei Hannover und die Staatsanwaltschaft Verden ermitteln aktuell wegen massenhaft versandter Phishing-SMS, mit denen Bank- und Kreditkartendaten abgegriffen werden sollten. In enger Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt Niedersachsen, der Polizei Köln und der Polizei Hamburg konnten wichtige Ermittlungserfolge erzielt werden.
Seit geraumer Zeit ermittelt die Polizeidirektion Hannover wegen des Verdachts des Betruges im Internet in zahlreichen Fällen durch Phishing-SMS. Die Ermittlungen wurden durch ein Telekommunikationsunternehmen unterstützt. Dieses nannte mehr als 40 sogenannte IMEIs ("International Mobile Equipment Identity" - eine individuelle Gerätekennung von Mobiltelefonen), die für den Versand der betrügerischen Nachrichten in Betracht kommen.
Durch die Ermittlungen wurde festgestellt, dass allein von zwei mobilen Geräten - unter Verwendung verschiedener SIM-Karten - mehr als 50.000 SMS versandt wurden. Daraufhin erfolgten am 26.08.2025 und 27.08.2025 Durchsuchungen in Köln und in Hamburg. In beiden Fällen konnten zwei 20- und 25-jährige Tatverdächtige festgenommen werden.
Bei der Durchsuchung in Hamburg erwischten die Einsatzkräfte den 20-Jährigen auf frischer Tat an einem für die Taten genutzten Mobiltelefon. Im Zuge der Maßnahmen konnten zahlreiche Beweismittel - darunter Computer, SIM-Karten und Mobiltelefone - sichergestellt werden. Beide Männer befinden sich mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Die Ermittlungen gegen sie dauern an. Aktuell werden noch Ermittlungen gegen weitere Phishing Akteure geführt.
Die Polizei appelliert an Betroffene, Anzeige bei ihrer nächstgelegenen Polizei oder über die Onlinewache des Bundeslandes zu erstatten, wenn man eine derartige SMS erhält. Denn dieser Fall zeigt: Ermittlungen gegen Cyberkriminelle laufen in vielen Fällen nicht ins Leere, sondern bieten die Grundlage weitreichender und oftmals erfolgreicher polizeilicher Ermittlungen.
Folgende Hinweise gibt die Polizei zum Schutz vor solchen Taten:
- Klicken Sie niemals auf den angegebenen Link in der übersandten E-Mail oder SMS. Versuchen Sie stattdessen, die in der Nachricht angegebenen Seiten über die Startseite Ihrer Bank zu erreichen (ohne diese in die Adresszeile einzutippen).
- Vergewissern Sie sich, mit wem Sie es zu tun haben. Überprüfen Sie die Adressleiste in Ihrem Browser. Bei geringsten Abweichungen sollten Sie stutzig werden. Tragen Sie ständig benötigte Internet-Adressen in die Favoritenliste Ihres Browsers.
- Übermitteln Sie keine persönlichen oder vertraulichen Daten (bspw. Passwörter oder Transaktionsnummern) per E-Mail.
- Folgen Sie Aufforderungen in E-Mails, Programme herunterzuladen, nur dann, wenn Sie die entsprechende Datei auch auf der Internet-Seite des Unternehmens finden (Starten Sie keinen Download über den direkten Link). Öffnen Sie insbesondere keine angehängten Dateien. Nutzen Sie Antivirenprogramme und Firewalls.
- Geben Sie persönliche Daten nur bei gewohntem Ablauf innerhalb der Online-Banking-Anwendung Ihres Kreditinstituts an. Sollte Ihnen etwas merkwürdig vorkommen, beenden Sie die Verbindung und kontaktieren Sie Ihre Bank.
- Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Kontostand sowie Ihre Kontobewegungen. So können Sie schnell reagieren, falls ungewollte Aktionen stattgefunden haben.
- Melden Sie Fälle von Phishing-Nachrichten der Polizei!
Weitere Infos zum Kriminalitätsphänomen "Phishing" finden Sie unter https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/gefahren-im-internet/phishing/. /fas, nash
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Hannover
Fabian Söhlke
Telefon: 0511/109 1040
E-Mail: pressestelle@pd-h.polizei.niedersachsen.de