Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Heilbronn und des Polizeipräsidiums Heilbronn
Ermittlungserfolg nach Betrug durch "Falsche Polizeibeamte" - Tatverdächtige festgenommen und umfangreiche Beweismittel sichergestellt
In den letzten Monaten konnten durch gezielte Ermittlungen der Ermittlungsgruppe Callcenter der Kriminalinspektion 3 der Kriminalpolizeidirektion Heilbronn Taten mit der Betrugsmasche erfolgreich aufgeklärt werden, bei der sich Täter als angebliche Polizeibeamte ausgaben. Die Ermittlungen führten zur Identifizierung mehrerer Tatverdächtiger und zur Sicherstellung umfangreicher Beweismittel, darunter auch Betäubungsmittel, Falschgeld sowie mutmaßlich gestohlene Wertgegenstände.
Am 28. April 2025 wurde einem Senior in Lauffen am Neckar durch einen angeblichen Polizeibeamten mitgeteilt, dass er in Kürze Opfer einer Einbrecherbande werde. Der Täter forderte den Geschädigten auf, eine größere Bargeldsumme zur "Sicherung" in einem Kochtopf zu hinterlegen. Dieser Forderung kam der Senior am Folgetag nach.
Am 30. April 2025 kam es in Bad Wimpfen zu einem ähnlich gelagerten Sachverhalt (wir berichteten: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110971/6024649).
In den beiden Fällen kam es zu einem Vermögensschaden von mindestens 60.000 Euro.
Im Zuge der Ermittlungen konnte ein dringender Tatverdacht gegen einen 27-jährigen Mann mit deutscher und mexikanischer Staatsangehörigkeit aus Heilbronn erhärtet werden, dem vorgeworfen wird, als Teil einer Bande die Abholungen der Gegenstände durchgeführt zu haben. Im Rahmen von Observationsmaßnahmen konnten außerdem Hinweise darauf erlangt werden, dass der Tatverdächtige regelmäßig werktags im Landkreis Heilbronn mit einem weiteren 23-jährigen Tatverdächtigen mit deutscher Staatangehörigkeit Diebstähle aus Kraftfahrzeugen und Garagen begangen haben soll. Weiterhin ergaben sich konkrete Anhaltspunkte darauf, dass der 23-Jährige illegal mit Betäubungsmitteln gehandelt habe.
Die Staatsanwaltschaft Heilbronn erwirkte gegen die beiden Tatverdächtigen Durchsuchungsbeschlüsse und Haftbefehle, die am 4. November vollstreckt wurden. Hierbei konnten zahlreiche Beweismittel sichergestellt werden, darunter 4,5 Gramm Kokain, 30 Gramm Marihuana, gefälschte 100-Euro-Scheine sowie mutmaßlich gestohlene Elektronikgeräte wie Smartphones, Laptops und Tablets. Zudem wurden bei der Durchsuchung einer von den Tatverdächtigen genutzten Räumlichkeit weitere Gegenstände sichergestellt, die mit Diebstählen aus Kraftfahrzeugen und Garagen im Landkreis Heilbronn in Zusammenhang stehen.
Die weiteren Ermittlungen führten zur Identifizierung eines dritten Tatverdächtigen. Der 21-Jährige mit türkischer und deutscher Staatsangehörigkeit befindet sich bereits seit dem 7. Mai 2025 in Untersuchungshaft, da er unter anderem im Verdacht steht, für drei "Abholungen" bei Betrugsopfern verantwortlich zu sein (wir berichteten: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110971/6037908). Im vorliegenden Tatkomplex wird ihm vorgeworfen, die in Lauffen a.N. und Bad Wimpfen unrechtmäßig erlangten Güter entgegengenommen und an die Hintermänner weitergeleitet zu haben.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heilbronn wurden die beiden Tatverdächtigen am 4. November einem Haftrichter beim Amtsgericht Heilbronn vorgeführt. Dieser hielt die Haftbefehle aufrecht und ordnete den Vollzug an, weshalb die Männer daraufhin in Justizvollzugsanstalten eingeliefert wurden.
"Dieser Ermittlungserfolg ist das Ergebnis intensiver und präziser Arbeit sowie der hervorragenden Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Organisationseinheiten der Schutz- und Kriminalpolizei. Nur durch das hochprofessionelle Zusammenwirken konnte dieser komplexe Fall erfolgreich aufgeklärt werden", erklärt Leitender Kriminaldirektor Fred Söhner.
Im Rahmen der Ermittlungen konnten bislang 23 Eigentumsdelikte im Stadt- und Landkreis Heilbronn, beginnend ab Mitte September 2025, aufgeklärt werden. Die Ermittlungen zu möglichen weiteren Taten und zur Identifizierung weiterer Tatbeteiligter dauern an.
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