Bahnbetriebsunfall: S-Bahn kollidiert mit PKW
Nach erstem Ermittlungsstand der Bundespolizeiinspektion Hamburg kollidierte eine S-Bahn der Linie S1 mit 245 Fahrgästen auf der Strecke S-Haltepunkt Sülldorf - S-Haltepunkt Rissen am 27.11.2025 gegen 17:23 Uhr am Bahnübergang Sieversstücken aus noch nicht geklärten Gründen mit einem PKW. Der von der S-Bahn erfasste PKW wurde trotz eingeleiteter Schnellbremsung durch den Triebfahrzeugführer mehrere hundert Meter im Gleisbereich mitgeschliffen.
Nach jetzigem Sachstand der Bundespolizei wurden keine Personen bei diesem Unfall verletzt.
Durch den Unfall entstand ein erheblicher Sachschaden an der Stromschiene, der beteiligten S-Bahn sowie dem PKW. Über die Schadenshöhen können von der Bundespolizei keine Angaben gemacht werden.
Zahlreiche Einsatzkräfte der Bundespolizeiinspektion Hamburg, der Hamburger Landespolizei, der Feuerwehr und der DB-Sicherheit erreichten im Rahmen der Rettungskette umgehend den Einsatzort.
Die entsprechende S-Bahnstrecke wurde für die erforderlichen Einsatzmaßnahmen gesperrt und eine Stromabschaltung veranlasst.
Alle Reisenden wurden durch eingesetzte Einsatzkräfte sicher aus der S-Bahn evakuiert. Ein 34-jähriger Mann soll kein Verständnis für die polizeilichen Maßnahmen gezeigt und die Weiterfahrt unter Bedrohungen gefordert haben. Der polnische Staatsangehörige musste unter Widerstandshandlungen in Gewahrsam genommen und gefesselt einer Polizeiwache der Landespolizei Hamburg zugeführt werden. Er wurde nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung und einer richterlich angeordneten Blutprobenentnahme aus dem Gewahrsam wieder entlassen.
Bundes- und Landespolizei übernahmen zunächst gemeinsam die Einsatzmaßnahmen. Die weiteren Ermittlungen im bahnpolizeilichen Bereich mit Verdacht auf einen gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr werden vom Ermittlungsdienst der Bundespolizeiinspektion Hamburg geführt. Der verunfallte PKW wurde durch die Bundespolizei sichergestellt.
Der Einsatzwort wurde an den DB-Notfallmanager gegen 00.00 Uhr übergeben und der Bahnbetrieb wurde wieder aufgenommen. Der betroffene Triebfahrzeugführer musste seinen Dienst abbrechen und stand unter Schock.
Die 64-jährige Beschuldigte (PKW-Fahrerin) soll nach dem derzeitigen Ermittlungsstand mit ihrem Fahrzeug den Bahnübergang nicht überquert, sondern mit dem Fahrzeug in das Gleis in Richtung S-Haltepunkt Sülldorf abgebogen sein und sich im Gleisbett festgefahren haben. Kurz vor der Kollision soll sie einen telefonischen Notruf abgesetzt haben und das Fahrzeug mit zwei hilfeleistenden Zeugen verlassen haben. Die Fahrerin wurde äußerlich nicht verletzt, stand jedoch unter Schock und wurde zur Überwachung in ein Krankenhaus eingeliefert. Ein durchgeführter Atemalkoholtest verlief bei der deutschen Staatsangehörigen negativ.
Hinweise:
Die Bundespolizei bittet um Verständnis, dass weitere Angaben über die Pressemitteilung hinaus zum jetzigen Zeitpunkt nicht gemacht werden können.
Die Bahnunfallermittlungen der Bundespolizei zur Ursache der Kollision laufen auf Hochtouren, werden aber sicherlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
WL
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Woldemar Lieder
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