Staatsanwaltschaft und Polizei Stuttgart geben bekannt: Nach erfolgreicher Ermittlungsarbeit der EG Teddy – Vier Tatverdächtige in Haft

Polizeibeamte haben am frühen Mittwochmorgen (03.12.2025) insgesamt 17 Wohnungen im Bereich Stuttgart, Esslingen und Waiblingen durchsucht und einen 19 Jahre alten Tatverdächtigen festgenommen, der im Verdacht steht, als selbsternannter "Pedo-Hunter" gemeinsam mit seinen mutmaßlichen Komplizen Männer ausgeraubt und teilweise schwer verletzt zu haben. Bereits am 26.06.2025 nahmen Polizeibeamte zwei 18 Jahre alte Männer mit deutscher Staatsangehörigkeit am Südheimer Platz auf frischer Tat fest. Im Rahmen eines Scheintreffens lockten die Ermittler die beiden Tatverdächtigen zum vereinbarten Treffpunkt, wo sie durch Kräfte einer Spezialeinheit festgenommen wurden. Bei einem der 18-Jährigen fanden sie griffbereit eine Gaspistole. Am selben Tag durchsuchten Beamte insgesamt sieben Wohnungen, wobei sie einen weiteren Tatverdächtigen, einen 18-jährigen Mann mit deutsch-kosovarischer Staatsangehörigkeit, an seiner Wohnanschrift im Bereich Esslingen festnahmen. Die drei Tatverdächtigen wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft einem Haftrichter vorgeführt, der auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehle erließ und in Vollzug setzte. Nach anfänglich einzelnen Taten ab Ende des Jahres 2023 zeichnete sich im Juni dieses Jahres eine Häufung ab, weshalb das Polizeipräsidium Stuttgart die Ermittlungsgruppe Teddy einrichtete. Nach derzeitigem Kenntnisstand sollen die Tatverdächtigen in wechselnder Besetzung für rund 30 Taten verantwortlich sein. Die Tatverdächtigen sollen über die Online-Plattform Knuddels Kontakt mit erwachsenen Männern aufgenommen und sich selbst als junge, meist aber volljährige Frauen ausgegeben und Treffen im Umkreis von Stuttgart und Esslingen vereinbart haben. Kurz vor den Treffen offenbarten sie den Männern, doch etwas jünger zu sein. Vor Ort sollen die oft mit Messern, Pfefferspray, Schlagstöcken oder Schusswaffen bewaffneten Tatverdächtigen die Männer angegriffen und teilweise ausgeraubt, vergewaltigt oder sehr schwer verletzt haben. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt unter anderem wegen des versuchten Mordes, versuchten Totschlags und schweren Raubes. Den entstandenen Schaden hierbei schätzen die Beamten auf einen Betrag im fünfstelligen Bereich. Die Auswertung der Beweismittel führte die 10-köpfige Ermittlungsgruppe auf die Spur des 19-Jährigen, den Spezialkräfte am Mittwochmorgen gegen 06.00 Uhr in seiner Wohnung in Stuttgart-Süd festnahmen. Im Anschluss durchsuchten die Beamten seine Wohnung. Der deutsche Staatsangehörige wird im Laufe des Mittwochs einem Haftrichter vorgeführt. Zeitgleich durchsuchten Polizisten mit durch die Staatsanwaltschaft erwirkten Durchsuchungsbeschlüssen weitere 16 Wohnobjekte im Bereich Esslingen, Waiblingen und Stuttgart und beschlagnahmten weiteres Beweismaterial, dass nun ausgewertet werden muss. Neben den vier Festgenommenen richten sich die Ermittlungen derzeit gegen weitere 15 männliche und drei weibliche Tatverdächtige, die sich in verschiedener Weise beteiligt haben sollen. Bei diesem Einsatz waren am Mittwoch rund 160 Beamte im Einsatz, darunter auch Spezialkräfte des Polizeipräsidiums Einsatz und Kräfte aus den Präsidien Aalen und Reutlingen. Die Festnahmen und Durchsuchungen sind das Ergebnis sorgfältiger und hartnäckiger Ermittlungsarbeit der EG Teddy. "Dass sich die Betroffenen oft nicht melden und die Vorfälle anzeigen, erschwert unsere Ermittlungen. Es ist wichtig zu betonen, dass die angegriffenen Männer in den meisten Fällen nichts falsch gemacht haben, weshalb der Begriff Pedo-Hunter auch nicht passt. Die Tatverdächtigen haben diese Masche schlichtweg genutzt, um die Männer anzugreifen und auszurauben", erklärt Erster Kriminalhauptkommissar und Leiter der Ermittlungsgruppe Mario Teufel. Um mögliche weitere Fälle aufzuklären, bittet die Kriminalpolizei mögliche weitere Geschädigte und Zeugen, sich unter der Rufnummer +4971189905778 zu melden. Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Stuttgart Pressestelle Telefon: 0711 / 8990 - 1111 E-Mail: stuttgart.pressestelle@polizei.bwl.de Bürozeiten: Montag bis Freitag 06.30 Uhr bis 18.00 Uhr Außerhalb der Bürozeiten: Telefon: 0711 8990-3333 E-Mail: stuttgart.pp@polizei.bwl.de