Köln (ots) - Bei einer Durchsuchungs- und Festnahmeaktion am gestrigen Dienstag (12. Januar) in Hagen und Siegen auf Veranlassung der Kripo Köln wurde ein Haftbefehl vollstreckt und ein weiterer Tatverdächtiger (beide 24) vorläufig festgenommen. Die beiden dingfest gemachten Navi-Diebe werden heute dem Haft-/Ermittlungsrichter vorgeführt.
Seit Juli 2015 hatten sich in Köln Diebstähle von fest eingebauten Navigationsgeräten gehäuft, die - abweichend von allen anderen bisher bekannten Fällen - ausschließlich tagsüber und in unterschiedlichen Parkhäusern der Innenstadt begangen wurden. Dabei stahlen die zunächst unbekannten Täter nur VW- und AUDI-Navis und hinterließen bei ihren Beutezügen keinerlei erkennbare Schäden an den Fahrzeugen. Das zuständige Kriminalkommissariat 74 nahm umgehend die Ermittlungen auf. Schon bald ergaben sich aufgrund guter Videoaufzeichnungen in den Parkhäusern erste Hinweise auf die Täter - und von diesen genutzte Fahrzeuge mit niederländischen Kennzeichen.
Ermittlungen in den Niederlanden ergaben dann, dass es sich bei den Haltern der Autos um sogenannte "Scheinhalter" handelte, die die Ermittler zunächst nicht zu den gesuchten Autoknackern führten. Allerdings waren die in Köln beobachteten Täterfahrzeuge auch in Belgien und den Niederlanden bei Diebstählen von fest eingebauten Navigationsgeräten festgestellt worden.
Weitere Ermittlungen und die Zusammenarbeit mit Fahndern aus dem westlichen Ausland brachten dann den Durchbruch und führten zu ersten konkreten Hinweisen auf die beiden Kfz.-Aufbrecher aus Ex-Jugoslawien. Wiederholt waren die 24-Jährigen in den Niederlanden bereits strafrechtlich in Erscheinung getreten. Schon bald wurde klar, dass die Tätergruppierung ganz offenbar nicht nur in der Domstadt, sondern landesweit und darüber hinaus Kfz.-Aufbrüche beging. Das Diebesgut vertrieb das Duo dann über Internetplattformen in Deutschland und den Niederlanden. Gegen die beiden Haupttatverdächtigen wurden Haftbefehle beantragt.
Bei den Durchsuchungen wurden insgesamt 11 festeingebaute Navigationsgeräte sichergestellt, die Kfz.-Aufbrüchen der letzten Tage vor allem Ruhrgebiet und Köln zuzuordnen sind. Darüber hinaus stellten die Fahnder hochwertiges Werkzeug sicher, das auch aus Kfz.-Aufbrüchen stammte dürfte. Bereits jetzt werden den Autoknackern mehr als 40 Kfz.-Aufbrüche - davon mehr als 30 in Köln - zur Last gelegt. Der volkswirtschaftliche Schaden dürfte bei ca. 200 000 Euro liegen.
Die Fahndung nach weiteren Mittätern dauert an, die Ermittlungen bezüglich weiterer begangener Straftaten werden konsequent fortgesetzt.
Rüdiger Thust, Leiter des KK 74, erklärt mit Blick auf die nach wie vor hohen Fallzahlen bei Diebstahl von hochwertigen Navigationsgeräten: "Es ist uns insbesondere dank der vorhandenen Videoaufzeichnungen in den Kölner Parkhäusern gelungen, diese bis dato in Köln und Nordrhein-Westfalen völlig unbekannte Tätergruppe zu ermitteln und empfindlich zu treffen." (cg)
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Quelle: news aktuell / dpa