POL-HB: Nr.: 0023 — Warnung vor falschen Polizisten–

19.01.2016 – 11:35

Bremen (ots) -

Ort: 	Bremen Zeit: 	19.01.16 
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Erneut versuchten Betrüger im gesamten Stadtgebiet, ältere Menschen um ihre Wertsachen zu bringen. Meistens wurden die Menschen angerufen und in ihrem Telefon-Display erschien eine übertragene Rufnummer, die vorgibt, von der Polizei Bremen zu sein. Das sogenannte Call-ID-Spoofing-Verfahren wird von den Betrügern gerne angewandt.

Ein typischer Fall vom Sonntagabend. Ein Mann rief bei einer 85 Jahre alten Bremerin an und stellte sich als "Martin BÜCHSE" von der "Kripo Vahr" vor. Er teilte der Dame mit, dass die Polizei soeben zwei Einbrecher gefasst habe. Einer habe geschwiegen, der andere habe umfassend ausgesagt. Teil der Aussage sei gewesen, dass die Diebe von großen Einnahmen und einem Sparbuch der 85-Jährigen bei der Sparkasse wüssten. Der angebliche Kriminalbeamte "BÜCHSE" fragte sie daraufhin nach Wertsachen, Schmuck und Bargeld in der Wohnung. Zum Ende des Telefonates kündigte er an, dass er am Montag einen Kollegen vorbeischicken werde, der sich die Gegebenheiten vor Ort ansehen werde. Im Anschluss wurde das Gespräch beendet. Auf dem Display des Telefons der Frau war unter "eingegangenen Anrufen" die Rufnummer 0421-362-0 zu erkennen. Dieses Call-ID-Spoofing ist eine Methode, mit der Anrufe über das Internet unter einer vorgetäuschten Nummer erfolgen können.

" Wir sind vom Wall, wir haben ihr Telefon abgehört, sie haben gerade ein Telefonat geführt. War das wieder der Herr Büchse?" Auf dem Display des Telefons war die übertragene Rufnummer 0421-362-19003 (Präventionszentrum der Polizei Bremen) zu erkennen.

In den meisten Fällen gaben die Betrüger am Telefon vor, dass Einbrecherbanden ihr Unwesen treiben. Der meist männliche Anrufer meldete sich mit einem ausgedachten Namen als angeblicher Polizeibeamter. Es wurde auch die Legende benutzt, dass Täter gefangen wurden und die Angerufenen nun ihr Geld, ihre Wertsachen und ihren Schmuck überprüfen müssen. Der Anrufer versuchte, in Erfahrung zu bringen, wo die Menschen ihren Schmuck und dergleichen in der Wohnung aufbewahren. Um dem Ganzen mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen, wies der Anrufer auf die übertragende Rufnummer hin. In einem Fall wurde die Nummer des Zentralrufs 362-0 übertragen, in anderen Fällen die des Präventionszentrums 362-19003.

In einem weiteren Fall in Kirchhuchting präsentierte der Anrufer eine wahre Räuberpistole: Man habe zwei Rumänen geschnappt, die die Daten der Angerufenen bei sich gehabt hätten. Ein Syrer sei jedoch geflüchtet und man gehe davon aus, dass dieser nun bei ihr einbrechen wolle. Zur Überprüfung solle sie doch bitte ihre Daten nennen. Als sie dies nicht tat, behauptete der Anrufer, dass der Syrer mit einer Pistole bewaffnet sei und durch die Tür schießen werde. Die 79 Jahre alte Frau ließ sich davon allerdings nicht beirren, beendete das Gespräch und verständigte die Polizei über 110. Die Betrüger erzeugen perfide und ohne Rücksicht auf die lebensälteren Menschen Ängste, um sie zur Herausgabe ihrer Wertsachen zu bringen. Die Polizei Bremen weist erneut ausdrücklich darauf hin, dass die Rufnummern des Notrufes, des Zentralrufes, aber auch die Rufnummer unseres Präventionszentrums nicht übertragen werden!

Die Polizei ruft niemals an und fordert dazu auf, Wertsachen irgendwo draußen zu deponieren, Dritten zu übergeben oder Gelder zu überweisen.

Die Polizei warnt vor weiteren Auftritten der Betrüger, die mit dieser Masche Einbrüche und Trickdiebstähle vorbereiten und rät: Lassen Sie sich von angeblichen Amtspersonen am Telefon nicht unter Druck setzen. Die Polizei Bremen fragt Sie am Telefon nicht nach Ihren Sicherheitsvorkehrungen am Haus oder nach Ihren Bankdaten oder Wertsachen aus. Beenden Sie bei verdächtigen Begebenheiten das Telefonat und rufen Sie selbst bei der Polizei zurück.

Rückfragen bitte an:
Pressestelle Polizei Bremen
Ole Peuckert
Telefon: 0421/362 12114
Fax: 0421/362 3749
pressestelle@polizei.bremen.de
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http://www.polizei-beratung.de

Quelle: news aktuell / dpa