POL-OL: Oldenburg: Polizeiinspektion stellt PKS vor +++ Hohe Lebensqualität durch geringe Kriminalitätsbelastung +++ Wohnungseinbrüche ein zunehmendes Problem

19.02.2016 – 12:42

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Oldenburg (ots) - Die Polizeiliche Kriminalstatistik sagt ganz deutlich: "In der Stadt Oldenburg und im Landkreis Ammerland können die Einwohner sicher Leben!" so Polizeidirektor Thomas Weber, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes in der Polizeiinspektion Oldenburg-Stadt/Ammerland, als Einleitung zur Vorstellung der registrierten Kriminalitätslage im Zuständigkeitsbereich.

Zusammengefasst sanken die Fallzahlen in der Stadt Oldenburg und im Landkreis Ammerland von 25.750 im Jahr 2005 auf 19.611 im Jahr 2015. Das ist nur ein geringer Anstieg von gerade einmal 39 Fällen im Vergleich zum Vorjahr (2014: 19.572). Zum dritten Mal in Folge wurden damit weniger als 20.000 Straftaten polizeilich erfasst.

Im Landkreis Ammerland ist die Zahl von 5.448 registrierten Straftaten im Vorjahr auf 5.013 gesunken, was den niedrigsten Wert seit der Aufzeichnung der Kriminalitätszahlen darstellt. In der Stadt Oldenburg wurden mit 14.598 Fällen zwar erneut weniger als 15.000 Straftaten gezählt, jedoch 474 mehr als im Jahr 2014 (14.124). Diese Veränderung ist im Wesentlichen auf einen erheblichen Anstieg (+308) so genannter aufenthaltsrechtlicher Verstöße, die im Zusammenhang mit der aktuellen Flüchtlingssituation einher gehen, zurück zu führen. In diesem Kontext weist Weber darauf hin, dass bei allgemeinen Straftaten durch Flüchtlinge gegenwärtig keine statistischen Auffälligkeiten festzustellen sind.

Ganz wichtig ist der Polizei in diesem Zusammenhang die so genannte Häufigkeitsziffer (HZ), also die Zahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner. Die Stadt Oldenburg gehört mit einer HZ von 9.072 zu einer der am geringsten durch Kriminalität belasteten kreisfreien Städte, der Landkreis Ammerland mit 4.180 sogar zum dem Landkreis in Niedersachsen, der den zweitniedrigsten Wert aufweist.

Das Problemfeld Wohnungseinbrüche war auch 2015 aktuell. Oldenburg liegt mit einer Zunahme der Fallzahlen im Landestrend. Kam es im Stadtgebiet 2014 noch zu 274 Wohnungseinbrüchen, so stieg die Zahl im vergangenen Jahr auf 308. Die Aufklärungsquote betrug 16,23 Prozent, in gut 37 Prozent der Fälle blieb es bei Versuchshandlungen. Im Landkreis Ammerland stieg die Zahl der Einbrüche von 126 im Jahr 2014 auf 182 im Jahr 2015. Die Aufklärungsquote sank auf 13,74 Prozent, was im Zusammenhang mit vermehrt überörtlich agierenden Tätern stehen dürfte. "Uns ist klar, dass insbesondere das Ammerland durch die günstigen Verkehrsachsen und -wege gerne auch von Tätern heimgesucht werden, die nicht in dieser Region zu Hause sind, was unsere Arbeit zusätzlich erschwert."

Bei den Geschäftseinbrüchen sanken die Fallzahlen erneut deutlich um 24,19 Prozent auf den niedrigsten Wert seit mehr als zehn Jahre. In der Stadt Oldenburg wurden 192 Taten registriert (2014: 268), im Ammerland 112 (2014: 133). Allerdings befanden sich darunter auch spektakuläre Fälle, wie die Einbrüche zuletzt in Elektronikfachmärkte in Oldenburg-Etzhorn in Westerstede.

Erfreulich ist auch, dass die Aufklärungsquote bei den sogenannten Rohheitsdelikten mit 88,26 Prozent in der Stadt Oldenburg und 92,37 Prozent im Ammerland wie in den Vorjahren auf hohem Niveau liegt. Die Fälle bei denen Menschen durch Körperverletzungen Schaden genommen haben, sind in Oldenburg um 85 Fälle auf 1104 zurückgegangen und im Ammerland mit 84 Fällen (minus 6) auf dem Niveau des Vorjahres geblieben. Die Raubdelikte in der Stadt als auch im Ammerland weisen nur geringfügige Schwankungen auf. Im Landkreis wurden 16 von 22 Taten (72,73 Prozent) aufgeklärt, in der Stadt Oldenburg 77 von 124 (62,10 Prozent).

Besondere Sorge bereitet dem Leiter der Inspektion, Herrn Leitenden Polizeidirektor Eckhard Wache, die nach wie vor zunehmende Gewalt gegen Polizeibeamte. Mit allein 55 Taten so genannter Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte gab es sieben Fälle mehr als im Jahr 2014, eine Steigerung um 14,58 Prozent. In 51 von 55 Fällen war Alkohol mit ursächlich.

Besonderes Problem in Oldenburg ist der Fahrraddiebstahl. Die Stadt ist nicht nur für Fahrradfahrer attraktiv, sondern nach wie vor auch für Fahrraddiebe. Deswegen ist die Zahl der schwer aufzuklärenden Diebstähle mit 2036 (+106) nach wie vor zu hoch und die Aufklärungsquote von 10,66 Prozent nahezu unverändert. Doch wie können Fahrraddiebstähle verhindert werden? Hier sind neben der Polizei auch die Eigentümer selbst gefordert. Die Polizei bittet die vielen Fahrradfahrer, sie in ihrer Arbeit zu unterstützen indem sie selbst aktiv werden. Die Stadt Oldenburg hat zahlreiche Möglichkeiten geschaffen, dass Fahrräder fest angeschlossen werden können. Der ADFC und der Fahrradhandel geben Hinweise zu empfehlenswerten Schlössern und die Polizei rät zudem jedes Fahrrad registrieren zu lassen. Das wirkt abschreckend und hilft bei einem Diebstahl das Fahrrad schneller wieder seinem Eigentümer zuordnen zu können.

Weitere Informationen und Details zur Polizeilichen Kriminalstatistik 2015 finden Sie im Internet unter: www.presseportal.de

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Oldenburg - Stadt / Ammerland
Frank Vehren
Telefon: 0441-7904004
E-Mail: pressestelle@pi-ol.polizei.niedersachsen.de
http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdol/oldenburg/

Quelle: news aktuell / dpa