Polizeipräsidium Oberbayern Süd: Verkehrsunfallbilanz 2015
SÜDLICHES OBERBAYERN. Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd - zuständig für die kreisfreie Stadt Rosenheim und neun Landkreise - veröffentlicht die Verkehrsunfallbilanz 2015. Auf den rund 15.500 Kilometern Straßennetz passierten im vergangenen Jahr zwar spürbar mehr Verkehrsunfälle und auch die Zahl der Verletzten stieg etwas an, im Gegenzug sank dafür die Zahl der Getöteten auf den niedrigsten Wert seit Einführung der Statistik.
Gesamtunfallentwicklung im Jahr 2015
Der Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd umfasst die kreisfreie Stadt Rosenheim sowie die neun Landkreise Rosenheim, Miesbach, Berchtesgadener Land, Traunstein, Altötting, Mühldorf, Weilheim-Schongau, Bad Tölz-Wolfratshausen und Garmisch-Partenkirchen. Zusätzlich sind im Bereich der Landeshauptstadt und des Landkreises München 50 Autobahnkilometer als Übertragungsbereich zu betreuen. Insgesamt summiert sich das Straßennetz auf eine Länge von ca. 15.500 km.
Auf den Straßen und öffentlichen Verkehrsflächen im Schutzbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd ergab sich bei der Gesamtunfallentwicklung ein Anstieg um 6,7% von 35.367 auf 37.753 Unfälle. Die Zahl der schwerwiegenden Unfälle mit Sachschaden erhöhte sich von 9.738 auf 10.793 (+10,8%) ebenso wie die Anzahl der Kleinunfälle (von 19.672 auf 20.846 Unfälle; +6,0%). Bei den Kleinunfällen sind 6.029 Wildunfälle enthalten (Vorjahr 5.850; +3,0%).
Verletzte und Getötete
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden erhöhte sich nur geringfügig um 2,6% auf 6.114, genauso wie die Zahl der Verletzten um 2,3% auf 8.150.
Mit 72 Verkehrstoten - und damit um 20 weniger als im Vorjahr - konnte der mit Abstand niedrigste Wert seit Einführung der Statistik verzeichnet werden!
Die Unfallfluchten verbuchten wieder einen Anstieg um 10,0% auf 7.851 Fälle.
Unfallursachen
Insbesondere bei den tödlichen Unfällen spielt überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit die größte Rolle. 26 Personen verloren im Straßenverkehr ihr Leben, weil zu schnell gefahren wurde. Raser sind zudem für 1.401, auch schwerverletzte, Verkehrsteilnehmer verantwortlich.
Bei der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Bereich Alkohol am Steuer ist erstmals seit vielen Jahren wieder ein leichter Anstieg auf 564 Unfälle zu verzeichnen. Dieser Bereich gehört nach wie vor zu den Hauptursachen bei schweren Unfällen mit Verletzten oder Getöteten. 3 Personen starben und 344 erlitten Verletzungen, weil betrunkene Fahrer am Steuer saßen.
Hauptrisikogruppen
Es ist sowohl ein Anstieg bei der Zahl unfallbeteiligter Radfahrer (von 1.817 auf 1.963 oder 8,0%), als auch bei den dabei verletzten Personen (von 1.574 auf 1.698 oder 7,9%) festzustellen. Die Anzahl der getöteten Radfahrer verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr von 11 auf 8.
Fußgänger waren weniger oft an Verkehrsunfällen beteiligt (Abnahme von 529 auf 519 oder -1,9%) und wurden weniger oft verletzt (Abnahme um 6,8% von 427 auf 398). Die Zahl der getöteten Fußgänger entwickelte sich positiv und ging von 9 auf 5 zurück.
Zu den Hauptrisikogruppen zählen auch Motorradfahrer. 1.277 Fahrer bzw. Mitfahrer waren an Unfällen beteiligt. Davon wurden 1.096 verletzt (im Vorjahr: 1.025, das entspricht einem Anstieg um 6,9%). Getötet wurden hier 29 Personen und damit 12 mehr als noch ein Jahr zuvor. Hauptunfallursache in diesem Bereich ist nach wie vor nicht angepasste bzw. überhöhte Geschwindigkeit.
Zur Verbesserung der Sicherheit auf den überregional beliebten Motorradstrecken wird die neue Kontrollgruppe (KG) Motorrad personell aufgestockt und ihr Einsatzbereich ausgeweitet. Zudem wird die Polizei zu Saisonbeginn 2016 zwei groß angelegte Präventionstage für Motorradfahrer am Sudelfeld und am Kesselberg durchführen.
Die Zahl der Schulwegunfälle nahm gegenüber dem Vorjahr von 79 auf 62 ab. Die Anzahl der dabei verletzten Schüler sank von 81 auf 64. Zum Glück kam kein Kind auf dem Schulweg ums Leben.
Bei den unfallbeteiligten Senioren (65 Jahre und älter) im Straßenverkehr stellt die Polizei eine negative Entwicklung bei der Gesamtunfallzahl, aber eine positive Entwicklung bei den verletzten und getöteten Senioren fest: 3.923 Unfälle mit 1.003 Verletzten und 15 Getöteten (Vorjahr: 3.732 Unfälle; 1.033 Verletzte, 26 Getötete). Um im Bereich der Seniorenunfälle eine positive Entwicklung zu erreichen, wurde vom Polizeipräsidium Oberbayern Süd dazu Ende 2015 ein neues Präventionsprojekt, der „Sicherheitskurs für Senioren“, eingeführt. Diese freiwilligen Präventionskurse für Senioren in Kooperation mit der Landesverkehrswacht Bayern und der Sicherheitsgemeinschaft Inntal werden nun regelmäßig stattfinden.
Bei der Risiko-Zielgruppe der „Jungen Erwachsenen“ (18-24 Jahre) blieb die Gesamtunfallzahl nahezu gleich und erhöhte sich lediglich um 26 Unfälle auf 3.822. Positiv ist dabei der Rückgang der Verletzten von 1.202 (2014) auf 1.180. Und mit 16 Getöteten konnte abermals ein Rückgang verzeichnet werden (Vorjahr: 19).
Zahlen Stadt Rosenheim und Landkreise
Hier erhalten Sie Informationen zu den Unfallzahlen in der Stadt Rosenheim und aus den neun Landkreisen - bitte die Zoomansicht öffnen.
Verkehrssicherheitsarbeit
Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd ist im Rahmen des vom Bayerischen Staatsministerium des Innern initiierten Verkehrssicherheitsprogramms 2020 „Bayern mobil - Sicher ans Ziel“ nach wie vor bestrebt, die gesteckten Ziele zu erreichen. Dazu werden auch im Jahr 2016 neben den alltäglichen Kontrollen im Rahmen des Streifendienstes mehrere Schwerpunktaktionen wie z.B. der Blitz-Marathon stattfinden, um die Hauptunfallursachen Geschwindigkeit, Alkohol/Drogen und Sicherheitsabstand zu bekämpfen.
Denn Oberbayerns Straßen sollen sicherer werden!
Quelle: Bayerische Polizei