Nürnberg (ots) - Mehrere spektakuläre Fälle von gewerbsmäßiger bzw. bandenmäßiger Fälschung beweiserheblicher Daten haben sich in Mittelfranken ereignet. Das Fachdezernat der Nürnberger Kriminalpolizei führte seit 2014 die Ermittlungen in über 20 Fällen. Ausländische Führerscheininteressenten, die sich aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse nicht in der Lage sahen, die theoretische Führerscheinprüfungen in Deutschland abzulegen, ließen sich auf einen strafbaren Handel ein.
Für durchschnittlich 3.000 EUR pro Person gaben die vermeintlichen Prüflinge dem Beschuldigten ihre Ausweisdokumente. Dieser fertigte Kopien an und vereinbarte die Prüfungstermine bei einer Prüfungsstelle.
Ein Komplize, welcher sich im Norden Deutschlands aufhielt, erhielt zwischenzeitlich die Kopien der Unterlagen und war für die Fälschungen der Ausweisdokumente verantwortlich. Die unechten Ausweisdokumente mit den Personalien der Interessenten wurden mit Passbildern von Personen versehen, welche sich speziell auf das Bestehen von theoretischen Führerscheinprüfungen spezialisiert hatten. Diese Personen nahmen an den vereinbarten Prüfungsterminen in Nürnberg, Fürth und Schwabach teil und bestanden erwartungsgemäß.
Die Ergebnisprotokolle der bestandenen Prüfungen konnten die Interessenten im Anschluss bei dem Drahtzieher in seinem Geschäft in Nürnberg abholen.
Der "Gewinn" der Gruppierung für die ermittelten Fälle liegt im mittleren fünfstelligen Bereich.
Der Hauptbeschuldigte, einer der "Ersatzschreiber" und ein weiterer Komplize sitzen mittlerweile in Untersuchungshaft.
Weitere Auskünfte zu diesem Fall erteilt die Pressestelle der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, Frau Oberstaatsanwältin als Hauptabteilungsleiterin Gabriels-Gorsolke, unter der Telefonnummer 0911 321-2780.
Tobias Kopseel/gh
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Quelle: news aktuell / dpa