Nordhorn - (ots) - Das Foto zeigt die Gruppe der Erzieherinnen und Erzieher mit Polizeikommissar Edgar Eden (hinten links)
Ob zur KiTa, oder zum Supermarkt um die Ecke: Obwohl sich Kindergartenkinder in der Regel noch nicht ohne Begleitung im Straßenverkehr bewegen, stellt dieser dennoch einen nicht unerheblichen Bestandteil ihres Alltags dar. Insofern überrascht es auch nur wenig, dass zahlreiche Projekte zur Verkehrserziehung unlängst ihren festen Platz in der pädagogischen Praxis hiesiger Kindertagesstätten gefunden haben. Professionelle Unterstützung in der Umsetzung erfahren die Einrichtungen hierbei durch Angebote der Polizei und der örtlichen Verkehrswacht. Wie Polizeikommissar Edgar Eden, Verkehrssicherheitsberater der Polizei in Nordhorn, festhält, können diese Angebote jedoch nur einen Beitrag zu einem größeren Ganzen leisten: "Neben den Eltern, die nicht zuletzt aufgrund ihrer Vorbildfunktion das Gros der Verantwortung tragen, sind es vor allem die Erzieherinnen und Erzieher vor Ort, die dazu aufgefordert sind, Verkehrserziehung als situatives und somit alltagsbegleitendes Querschnittsthema in ihr pädagogisches Wirken einfließen zu lassen. Dieser Auftrag setzt sowohl ein weitreichendes, erzieherisches Engagement, als auch eine fachliche Expertise aus verschiedenen Bereichen der Präventionsarbeit voraus." Aus diesem Grund haben sich die BBS Gesundheit und Soziales, die Polizei Nordhorn und die Verkehrswacht Grafschaft Bentheim e.V. zu einem Projektverbund zusammengeschlossen und das Projekt "Ausbildungsbegleitende Qualifizierung angehender Erzieherinnen und Erzieher zur pädagogischen Fachkraft für Verkehrserziehung" gegründet. Nachdem das Projekt 2014 erstmalig erprobt und im folgenden Jahr der Fachöffentlichkeit auf dem 12. Deutschen Verkehrsexpertentag in Münster präsentiert wurde, schlossen im März dieses Jahres 33 weitere angehende Erzieherinnen und Erzieher das auf Freiwilligkeit basierende Projekt erfolgreich ab, sodass sie fortan den Titel "Pädagogische Fachkraft für Verkehrserziehung" führen dürfen. Im Rahmen ihres Projektes setzten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit verschiedenen Themenschwerpunkten der Verkehrserziehung auseinander. Neben Theorieeinheiten, etwa zur kindlichen Wahrnehmung im Straßenverkehr, zum sachgerechten Einsatz von Kindersitzen oder zu verschiedenen Formen der Elternarbeit in der Verkehrserziehung, standen vor allem praktische Umsetzungsmöglichkeiten im Mittelpunkt der an drei Themennachmittagen durchgeführten Veranstaltung. Hierzu zählten unter anderem Übungen zur Förderung der Körperkoordination oder auch der Einsatz der "Blackbox" zur kindgerechten Veranschaulichung des Themas "Hell und Dunkel im Straßenverkehr". Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Verkehrserziehung von Kindern im letzten Kindergartenjahr. Um diese auf eine sichere Bewältigung ihres zukünftigen Schulweges vorbereiten zu können, informierte Sigrid Swart, Koordinatorin der Verkehrshelfer in der Grafschaft Bentheim, die angehenden Erzieherinnen und Erzieher über verschiedene Formen der Hilfestellung im Straßenverkehr für Grundschülerinnen und Grundschüler und darüber, wie diese bereits im Kindergartenalter näher kennengelernt werden könnten. Jörg Siefker, Pädagogik- und Psychologielehrer und Mobilitätsbeauftragter an der BBS Gesundheit und Soziales, meint in diesem Zusammenhang: "Als Fachschule Sozialpädagogik freuen wir uns sehr, dass wir mit der Polizei Nordhorn und der Verkehrswacht Grafschaft Bentheim e.V. zwei Partner gefunden haben, mit denen wir unseren angehenden Erzieherinnen und Erziehern eine zusätzliche Möglichkeit anbieten können, sich auf ein weiteres zentrales Handlungsfeld ihrer zukünftigen Berufspraxis vorzubereiten. Dass nahezu der gesamte Abschlussjahrgang dieses freiwillige Angebot auch wahrnahm, freut uns mindestens ebenso. Es mag sein, dass dies Ausdruck eines fachlichen - und hier vor allem interdisziplinären - Interesses ist, vor allem aber spiegelt sich hierin ein berufliches Selbstverständnis wider, welches von einem großen erzieherischen Verantwortungsbewusstsein geprägt ist." Darüber hinaus erfreute sich das Projekt auch über ein überregionales Interesse über die Grenzen der Grafschaft hinaus. Der diesjährige Projektdurchlauf wurde von den Verkehrssicherheitsberatern Achim Wach, Polizei Cloppenburg, Rolf Quickert, Polizei Wildeshausen, und Carsten Grallert, Polizei Delmenhorst, begutachtet. Die Beamten planen das Nordhorner Konzept zukünftig in ihre Zuständigkeitsbereiche zu übertragen, um die Projektidee in ihre Regionen zu transferieren.
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Quelle: news aktuell / dpa