Dortmund (ots) - Lfd. Nr.: 0438
Sowohl für das Opfer als auch für den mutmaßlichen Täter eines Raubdeliktes hätte der gestrige Dienstag (29.3.) weitaus besser verlaufen können.
Es war kurz vor Mitternacht, als sich ein 19-jähriger Dortmunder in die Polizeiwache Asseln begab und mitteilte, kurz zuvor in seiner Wohnung überfallen worden zu sein. Ein zunächst unbekannter Mann hätte plötzlich in der Wohnung gestanden und ihn mit einer Schusswaffe bedroht. Zudem hätte er die Herausgabe von Bargeld gefordert. In einem unbeobachteten Moment gelang dem 19-Jährigen jedoch die Flucht aus der Wohnung und dann zur Wache.
Mehrere Beamte suchten daraufhin umgehend den Tatort, ein Mehrfamilienhaus im Kocklinckeweg, auf. Der mutmaßliche Räuber hielt sich dort nicht mehr auf. Doch nicht nur dieser, sondern auch zahlreiche Gegenstände waren aus der Wohnung verschwunden. Den Verlust eines Fernsehers, eines Verstärkers, eines PC, eines Tablets sowie zweier Gitarren hatte das Opfer zu beklagen.
Im Rahmen der Tatortaufnahme befragten die Beamten auch weitere Bewohner im Hause. In dem Gespräch mit einer Nachbarin beteuerte diese, sich allein in ihrer Wohnung aufzuhalten. Sie geriet jedoch in Erklärungsnot, als die Beamten plötzlich ein Husten aus ihrem Schlafzimmer hören konnten. In dem Schlafzimmer brauchten die Beamten dann nicht mehr lange suchen. Versteckt zwischen verschiedenen Möbeln und getarnt mit einer Decke über dem Kopf, saß ein offenbar stark betrunkener Mann auf dem Boden. Der 40-Jährige hielt einen Fernseher fest in seinen Armen und konnte recht schnell als der mutmaßliche Räuber wiedererkannt werden.
Er hatte im Übrigen auch allen Grund sich vor der Polizei zu verstecken. Denn der Mann ohne festen Wohnsitz wurde durch die Staatsanwaltschaft Düsseldorf bereits per Haftbefehl in anderer Sache gesucht. Er wurde festgenommen und hat nun mehr als ein halbes Jahr Zeit, über seine Taten nachzudenken.
Nach der Festnahme wurden die anderen Räumlichkeiten der Wohnung nach und nach in Augenschein genommen. In nahezu jedem Zimmer konnten weitere der zuvor entwendeten Gegenstände wieder aufgefunden werden.
Doch die Freude über die wieder erlangten Gegenstände konnte sich bei dem 19-Jährigen vermutlich nicht wirklich durchsetzen. Es fehlt im schließlich auch weiterhin noch etwas. Denn knapp zwei Stunden vor der hier beschriebenen Tat hatte er schon einmal Kontakt zur Polizei. Die Beamten suchten ihn auf, da aus seiner Wohnung überlaute Musik hervordrang. Weil sich zu dieser Zeit mehrere Personen im Hausflur aufhielten, bat er die Beamten in seine Wohnung. Offenbar hatte der 19-Jährige nicht bedacht, dass er über die gesamte Wohnung verteilt mehrere Behältnisse mit vermeintlichem Marihuana offen herum liegen hatte. Während die Drogen sichergestellt wurden, erwartet den Mann nun ein entsprechendes Ermittlungsverfahren.
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Quelle: news aktuell / dpa