Hamburg (ots) - Zeit: 1) 10.04.2016, 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr, "Friedensmarsch für die Türkei und Europa" 2) 10.04.2016, 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr, "Für Toleranz und internationalen Antifaschismus"
Ort: 1) Hamburg-St.Pauli, Dag-Hammareskjöld-Platz 2) Hamburg - Altona, Schanzenstraße - Eimsbüttel, Kleiner Schäferkamp - Beim Schlump - Rotherbaum, Bundesstraße - Edmund-Siemers-Allee - Theodor-Heuss-Platz - Mittelweg - Tesdorpfstraße
Aufgrund unterschiedlicher politischer Ausrichtungen der beiden Demonstrationen war eine Auseinandersetzung bei einem Aufeinandertreffen der Demonstrationsgruppen zu befürchten. Die Polizei Hamburg schützte daher die Veranstaltungen mit Zusatzkräften aus Schleswig-Holstein, Bremen und der Bundespolizei. Insgesamt waren ca. 1300 Beamte eingesetzt. Am Dag-Hammarskjöld-Platz fanden sich von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr ca. 200 Teilnehmer zu einer Versammlung unter dem Tenor "Friedensmarsch für die Türkei und Europa" ein, die friedlich demonstrierten. Aufgrund der Angaben des Veranstalters wurde mit einer Teilnehmerzahlt von ca. 1000 bis 2000 gerechnet. Einige dieser Teilnehmer haben versucht, während der Zwischenkundgebung der zweiten Demonstration auf dem Theodor-Heuss-Platz, durch den Bahnhof Dammtor zum Aufzug zu gelangen. Polizeikräfte konnten ein Aufeinandertreffen verhindern. Gegenveranstaltung: "Für Toleranz und internationalen Antifaschismus gegen Faschismus und Intoleranz!" Der Aufzug begann gegen 14.55 Uhr am Bahnhof Sternschanze mit ca. 1250 Teilnehmern. Die Beamten stellten im Aufzug kurzfristig eine verbotene "PKK-Fahne" sowie einzelne Vermummungen von Teilnehmern fest, die nach Ansprache durch die Polizei bei dem Versammlungsleiter wieder abgelegt wurden. Von 15:38 Uhr bis 15:47 Uhr wurde auf dem Theodor-Heuss-Platz in Höhe des Bahnhofs Dammtor eine Zwischenkundgebung abgehalten. Der Aufzug verhielt um 15:52 Uhr im Mittelweg für eine Schweigeminute. Am türkischen Generalkonsulat in der Tesdorpfstraße fand von 16:09 Uhr bis 16:13 Uhr die Abschlusskundgebung statt. Nach der Versammlung skandierten ca. 50 vermutlich kurdische Jugendliche vor dem Dammtorbahnhof, da sie nicht zu der Demonstration am Dag-Hammarskjöld-Platz gelangen konnten. Polizeikräfte hatten am Bahnhof ein Aufeinandertreffen der Gruppen verhindert. In der Folge kam es vor dem Haupteingang des Dammtorbahnhofs zu einzelnen Auseinandersetzungen mit der Polizei (unter anderem Flaschenwürfe und Böllerwürfe). In der Spitze hielten sich ca. 600 Personen vor dem Bahnhof auf. Der Polizei gelang es ein Aufeinandertreffen der Gruppierungen zu verhindern. Es kam zu weiteren Flaschenwürfen in Richtung der Polizeibeamten. Die ehemaligen Versammlungsteilnehmer wurden von Polizeikräften aus dem Bereich des Dammtorbahnhofs abgedrängt. An der Verbindungsbahn wurde eine Beamte auf einem Polizeipferd leicht verletzt. Ein Böller hatte sich im Sattel verfangen. Als die Beamtin den Böller entfernen wollte, detonierte dieser. Um 16:49 Uhr hielt sich eine größere Gruppe ehemaliger Aufzugsteilnehmer in der Rentzelstraße/Schröderstiftstraße auf. Aus dieser Gruppe heraus wurde ein augenscheinlich türkischer Mann attackiert und verletzt. Die Person kam ins Krankenhaus.
Gegen 17:00 Uhr hielt sich eine Gruppe von ca. 150 ehemaligen Versammlungsteilnehmern im Bereich des Sternschanzenparks/Bahnhof Sternschanze auf. Es kam zu vereinzelten Steinewürfen gegen Polizeibeamte. Den Beamten gelang es vier Personen, die Gegenstände in Richtung der Beamten warfen, vorläufig festzunehmen. Die Personen müssen sich wegen Körperverletzung beziehungsweise Landfriedensbruch verantworten. Beamte der Bundespolizei verhinderten, dass einzelne Personen auf die S-Bahngleise gelangen konnten. Gegen 19:00 Uhr hatten sich sämtliche Versammlungsteilnehmer im Stadtgebiet verteilt, so dass es zu keinen weiteren Zwischenfällen kam.
Schr.
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Quelle: news aktuell / dpa