Hamburg (ots) - Zeit: 01.05.2016 Ort: Hamburger Stadtgebiet
Für den gestrigen Tag waren in Hamburg mehrere Demonstrationen angemeldet worden. Die Versammlungen mit den meisten Teilnehmern waren die vom Deutschen Gewerkschaftsbund angemeldeten Aufzüge zum 1. Mai. Hier nahmen insgesamt 6.350 Personen teil.
Der DGB-Aufzug mit dem Tenor "Zeit für mehr Solidarität - viel erreicht und noch viel vor!", der am Bert-Kaempfert-Platz im Hamburger Stadtteil Barmbek-Nord endete, hatte eine Teilnehmerzahl von 5.500. Für die beiden Aufzüge des Gewerkschaftsbundes in Hamburg-Bergedorf und in Hamburg-Harburg zählte die Polizei 500 bzw. 350 Teilnehmer.
Um 18:46 Uhr begann der von einer Privatperson angemeldete Aufzug "Klasse gegen Klasse - Heraus zum revolutionären 1.Mai!" mit etwa 1.900 Teilnehmern und begab sich vom Anfangskundgebungsort Paul-Nevermann-Platz auf den geplanten Marschweg Max-Brauer-Allee - Schulterblatt - Eimsbütteler Chaussee - Doormannsweg - Fruchtallee - Heußweg - Osterstraße - Methfesselstraße - Eidelstedter Weg mit Endkundgebungsort in der Julius-Vosseler-Straße.
Noch vor dem Beginn der Demonstration wurden sechs mutmaßliche Versammlungsteilnehmer in der Ehrenbergstraße in Gewahrsam genommen. Bei ihnen wurde Pyrotechnik sichergestellt.
Nach einigen Hundert Metern wurden im Aufzug Rauchkörper gezündet und Einsatzkräfte der Polizei mit Flaschen beworfen. Daraufhin stoppte die Polizei die Demonstration. Nach Kooperationsgesprächen zwischen dem Versammlungsleiter und der Polizei konnte der Aufzug fortgeführt werden. Eine angekündigte Zwischenkundgebung Altonaer Straße/Schulterblatt wurde nicht abgehalten.
In der Fruchtallee wurden Einsatzkräfte von teilweise vermummten Versammlungsteilnehmern mit Pyrotechnik und Steinen beworfen. Der Aufzug wurde gestoppt und Wasserwerfer eingesetzt. Aufgrund der andauernden Gewalttätigkeiten aus dem Aufzug heraus wurde die Demonstration durch die Polizei aufgelöst. Der Großteil der Teilnehmer entfernte sich in Richtung Schanzenviertel.
Durch mutmaßliche ehemalige Versammlungsteilnehmer wurden in der Langenfelder Straße eine Mobiltoilette sowie in anderen Straßen Müllcontainer in Brand gesetzt oder Pkw beschädigt und im Bereich des Schulterblattes Polizeibeamte mit Flaschen beworfen.
Nach jetzigem Stand hat die Polizei im Zusammenhang mit Demonstrationen am 1. Mai 20 Personen unter anderem wegen Landfriedensbruch, gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung vorläufig festgenommen und 21 in Gewahrsam genommen. Mehrere Polizeibeamte wurden leicht verletzt, die genaue Anzahl ist noch nicht bekannt. Über verletzte Demonstrationsteilnehmer liegen bislang keine gesicherten Informationen vor. Während des Zeitraums der Demonstration bis zur Fertigung dieser Pressemeldung wurden von der Feuerwehr neun Rettungseinsätze aus unterschiedlichsten Anlässen wahrgenommen.
Die Polizei Hamburg setzte etwa 1.650 Beamte ein. Davon kamen zur Unterstützung über 300 Polizisten der Bundespolizei sowie aus Schleswig-Holstein und Bremen.
Veh.
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Quelle: news aktuell / dpa