Gildehaus - (ots) - Die Bilder zeigen den Sattelzug und einen der abgefahrenen Reifen
Wie bereits kurz gemeldet, wollte am Sonntagabend gegen 21.50 Uhr eine Streifenbesatzung der Autobahnpolizei Lingen einen Schwertransport einer niederländischen Firma mit ukrainischen Kennzeichen kontrollieren, der gerade auf der Autobahn A 30 aus den Niederlanden nach Deutschland eingereist war. Die Beamten lotsten den jungen Mann am Lenkrad des Sattelzugs, der mit einem 18 Tonnen schweren Mähdrescher beladen war, auf den Rastplatz Waldseite Süd. In der Einfahrt zum Rastplatz hielt der Sattelzug kurz an und fuhr dann zum Kontrollplatz. Zur Überraschung der kontrollierenden Beamten saß nun ein 55-jähriger Ukrainer mit grauen Haaren am Lenkrad und ein 18-jähriger Niederländer aus Woudenberg auf dem Beifahrersitz. Der Niederländer wurde umgehend darüber belehrt, dass der Fahrertausch bemerkt wurde, woraufhin dieser kleinlaut eingestand, keinen Führerschein zu besitzen. Die Beamten schrieben eine Strafanzeige wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und erhoben eine Sicherheitsleistung von 500 Euro. Auch der ukrainische Fahrer hat ein Strafverfahren wegen Beihilfe und eine Strafe von 500 Euro zu erwarten, weil er den jungen Mann hatte fahren lassen. Als die Beamten dann den Schwertransport in Augenschein nahmen, warteten mehrere Überraschungen auf sie. Der Transport wurde ohne Genehmigung durchgeführt, der Mähdrescher mit defekten Ketten auf der Ladefläche gesichert und mehrere Reifen am Sattelauflieger waren abgefahren und verkehrsunsicher. Durch die Polizei wurde die Weiterfahrt untersagt. Am Montag wurde der Landkreis Grafschaft Bentheim als Straßenverkehrsbehörde über den Vorgang informiert und der zuständige Sachbearbeiter ordnete eine kostenpflichtige Hauptuntersuchung zur Feststellung des Zustandes des Sattelzuges an. Bei dieser Untersuchung wurden insgesamt 63 "Mängel festgestellt, die zu einer Verkehrsgefährdung führen" und die sofortige Stilllegung der Fahrzeuge zur Folge hatte. Aufgrund des Zustandes und des Alters der Fahrzeuge handelt es sich im Grunde genommen um Schrott, der lediglich noch als Ladung weiterbewegt werden darf. Beim Lkw waren die Bremsen teils funktionslos, eine Bremsscheibe war verölt, zwei Reifen verkehrsunsicher, die Abgasanlage war undicht, die Federung war zum Teil ohne Funktion, Motor und Getriebe waren undicht. Dieses ist nur ein Teil der festgestellten Mängel. Am Sattelanhänger waren ebenfalls die Bremsen teilweise wirkungslos, der Rahmen war an mehreren Stellen durchgerostet, vier von sechs Reifen waren verkehrsunsicher. Schließlich stellte sich auch noch heraus, dass der Anhänger ein Kennzeichen führte, das nicht zur Fahrgestellnummer passte, was ein weiteres Strafverfahren gegen den niederländischen Halter mit Sitz in der Ukraine zur Folge hat.
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