POL-EL: Auftaktveranstaltung „Fallmanagement Hochrisikofälle bei häuslicher Gewalt“

01.06.2016 – 10:21

POL-EL: Auftaktveranstaltung "Fallmanagement Hochrisikofälle bei häuslicher Gewalt"
Das Foto zeigt (v.l.n.r.): Karl-Heinz Brüggemann, Monika Holtkamp, Kornelia Krieger, Hiltrud Frese, Polizeihauptkommissar Klaus Wermeling (Präventionsteam Polizei), Stefan Altmeppen

Lingen - (ots) - Das Foto zeigt (v.l.n.r.): Karl-Heinz Brüggemann, Monika Holtkamp, Kornelia Krieger, Hiltrud Frese, Polizeihauptkommissar Klaus Wermeling (Präventionsteam Polizei), Stefan Altmeppen

Am Montag fand im Ratssaal der Stadt Lingen die Auftaktveranstaltung "Fallmanagement Hochrisikofälle bei häuslicher Gewalt" für Polizeibeamte und externe Kooperationspartner statt. Etwa 50 Interessierte von Polizei, den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim, den Städten, den Amtsgerichten und den verschiedenen Beratungsstellen waren der Einladung der Polizeiinspektion gefolgt. Nach einer Begrüßung durch den Ersten Stadtrat Stefan Altmeppen von der Stadt Lingen bedankte sich der Leiter der Polizeiinspektion, Karl-Heinz Brüggemann, bei Kriminaloberkommissarin Hiltrud Frese vom Präventionsteam, die die Veranstaltung organisiert hatte. Brüggemann hob hervor, dass jährlich inspektionsweit 1000 Fälle von häuslicher Gewalt gemeldet würden und dass die Dunkelziffer erheblich sei. "Es ist wichtig, dass den Tätern von häuslicher Gewalt von der Polizei und auch von den anderen Hilfsorganisationen und Beratungsstellen Hilfe angeboten wird, damit es nicht zu weiteren Gewalthandlungen gegen die Partnerin kommt. Bei Tötungsdelikten zum Nachteil von Frauen ist bei jedem zweiten Fall der Lebenspartner oder der Ex-Partner tatverdächtig. Vorausgegangen sind in diesen Fällen regelmäßig wiederholt Fälle von häuslicher Gewalt. Das Fallmanagement für Hochrisikofälle bei häuslicher Gewalt ist eine überaus geeignete Möglichkeit wirkungsvoll gefahrenabwehrend tätig zu werden", erklärte der Leiter der Polizeiinspektion, Karl-Heinz Brüggemann, den Zuhörern. Anschließend erläuterte Hiltrud Frese vom Präventionsteam der Polizei das Projekt. "Es soll eine Optimierung der Bearbeitung von Fällen häuslicher Gewalt erreicht werden. Die Einschätzung der Situation für das Opfer durch die Polizei soll inspektionsweit ab Juni 2016 unter Zuhilfenahme von Checklisten erfolgen. Weiterhin sollen Fallkonferenzen mit externen Kooperationspartnern mit dem Ziel einberufen werden, frühzeitig vorhandene Erkenntnisse zu erlangen, um präventive Maßnahmen zu ergreifen zum Zwecke der Beendigung von Gewalt und Nachstellung und zur Durchbrechung der Gewaltspirale", erläuterte Frese weiter die Ziele des Projektes. In einem Vortrag von Kornelia Krieger von der Frauenberatungsstelle Osnabrück zeigte diese auf, das in Osnabrück seit einem Jahr das Fallmanagement durchgeführt werde und mit großer Resonanz angelaufen sei. Sie berichtete über ihre Erfahrungen im Umgang mit den Checklisten und zeigte auf, wie wichtig es ist, dass auch andere Institutionen an diesem Projekt mitarbeiten. "Vielfach ist beispielsweise das Vertrauen zu einer Beratungseinrichtung größer und der Kontakt enger als zur Polizei, so dass auch Opfer in einem vertraulichen Gespräch offener sind", so Kornelia Krieger von der Frauenberatungsstelle Osnabrück. Kriminalhauptkommissarin Monika Holtkamp von der Polizeiinspektion berichtete den Zuhörern von ihren Erfahrungen mit dem dort laufenden Projekt. "Eine enge Vernetzung der verschiedenen Institutionen ist sehr wichtig und durch den engen Austausch und durch bessere Absprachen kann eine Risikogefährdung für die Opfer von häuslicher Gewalt frühzeigt erkannt und reduziert werden", erklärte Monika Holtkamp.

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