„Planenschlitzer“ entlang der A 3 aktiv – Mehr als 30 Lkw betroffen – Tatverdächtiger festgenommen
Gemeinsame Presseerklärung des Polizeipräsidiums Unterfranken und der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg vom 10.06.2016
BAYERISCHER UNTERMAIN. In der Nacht zum Donnerstag hat ein zunächst Unbekannter auf mehreren Parkplätzen entlang der A 3 die Planen von insgesamt 32 Lastwagen aufgeschlitzt. Auf seiner Suche nach lohnenswertem Diebesgut blieb der Täter offenbar erfolglos. Im Zuge der Fahndung nahm die Polizei einen Tatverdächtigen vorläufig fest. Er befindet sich inzwischen in Untersuchungshaft.
Am frühen Donnerstagmorgen, gegen 01.15 Uhr, wurde ein Lkw-Fahrer auf dem Parkplatz Strietwald Nord auf einen Verdächtigen aufmerksam, der sich offenbar an der Plane des Lastwagens zu schaffen machte. Der Täter bemerkte den Zeugen offensichtlich und flüchtete daraufhin zu Fuß. Kurze Zeit später konnte der Lkw-Fahrer noch einen davonfahrenden Kleintransporter erkennen. Der Zeuge vermutete, dass der „Planenschlitzer“ damit seine Flucht fortgesetzt hatte.
Nachdem die Mitteilung über den versuchten Diebstahl bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Unterfranken eingegangen war, machten sich Beamte der Verkehrspolizeiinspektion Aschaffenburg-Hösbach sofort auf den Weg, fahndeten nach dem mutmaßlichen Fluchtfahrzeug und überprüften die Rastplätze entlang der A3 nach möglichen weiteren Geschädigten. Letztendlich stellte sich heraus, dass auf den Parkplätzen Strietwald, Mainhausen, Kohlsberg und Satoreiche die Planen von insgesamt 32 Lkw beschädigt waren. Die Sachschadenshöhe dürfte sich nach ersten Schätzungen insgesamt auf über 30.000 Euro belaufen. Entwendet wurde nach bisherigen Erkenntnissen nichts.
Im Zuge der Fahndung stellte eine zivile Streifenbesatzung das mutmaßliche Fluchtfahrzeug auf dem Parkplatz Mainhausen fest. Bei dem Versuch einer Polizistin, das Fahrzeug anzuhalten, gab der Fahrer jedoch Gas und entzog sich der Kontrolle. Die Beamtin musste hierbei zur Seite springen, um nicht von dem Fahrzeug erfasst zu werden. Nach einer Verfolgungsfahrt über die A 3 und die A 45 gelang es schließlich, das Fahrzeug im Bereich der Anschlussstelle Alzenau Mitte mit mehreren Streifenbesatzungen anzuhalten und den 31-jährigen Osteuropäer am Steuer vorläufig festzunehmen. Bei der Anhalte- und Festnahmeaktion waren Unterstützungskräfte umliegender Polizeidienststellen, auch aus dem benachbarten Hessen, beteiligt.
Bei einer Durchsuchung des Kleintransporters stellten die Beamten ein Teppichmesser sicher, welches als Tatwerkzeug in Betracht kommt. Der Tatverdächtige im Alter von 31 Jahren wurde zur Polizeidienststelle gebracht. In der Folge übernahm die Kriminalpolizei Würzburg zuständigkeitshalber die weiteren Ermittlungen, die in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg geführt werden.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde der Tatverdächtige am Freitag der Ermittlungsrichterin beim Amtsgericht Aschaffenburg vorgeführt. Diese erließ Haftbefehl wegen des dringenden Verdachts des versuchten besonders schweren Diebstahls und Sachbeschädigung in 32 Fällen sowie wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Der 31-Jährige wurde inzwischen in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Audiodatei
O-Ton des Pressesprechers Björn Schmitt, Dauer 0:46 Min.
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