Nr. 1542
Mehrere Personen störten gestern Abend den Einsatz einer
Funkwagenbesatzung in Moabit. Kurz nach 18 Uhr wurde die
Polizei zu einer Körperverletzung in den „Kleinen
Tiergarten“ gerufen. Nach den bisherigen Erkenntnissen war
ein 28-Jähriger in der Grünanlage unterwegs, als er von zwei
Männern angesprochen wurde, die ihm Drogen zum Kauf anboten.
Als der Fußgänger ablehnte, sollen ihn die beiden 18- und
21-Jährigen beleidigt und mit Faustschlägen ins Gesicht
angegriffen haben. Der 28-Jährige habe sich dann ebenfalls
körperlich gewehrt.
Ein 16-Jähriger, der auf die Schlägerei aufmerksam geworden
war, habe dann schlichtend eingreifen wollen, woraufhin er von
einem bis dahin unbeteiligten 21-Jährigen sowie weiteren
Personen unter anderem mit einer Glasflasche attackiert worden
sein soll.
Als die Beamten den Sachverhalt aufnahmen versammelten sich
etwa 20 bis 30 Personen, störten die polizeilichen Maßnahmen
und wurden zunehmend lauter und aggressiver. Den
Aufforderungen, sich zurück zu ziehen, kamen sie nicht nach
und beleidigten stattdessen die Polizisten. Obwohl weitere
Beamte eintrafen, die beim Abdrängen unterstützten, leisteten
die Männer zunächst Widerstand, so dass sowohl Pfefferspray
als auch der Rettungsmehrzwecksstock eingesetzt werden
musste.
Nachdem weitere Beamte einer Einsatzhundertschaft eintrafen,
wichen die Störer zurück und die Lage beruhigte sich.
Der 28- und der 16-Jährige erlitten leichte Verletzungen in
Form von Hautabschürfungen und Rötungen, die vor Ort von der
Besatzung eines Rettungswagens behandelt wurden.
Die 18- und 21-jährigen Angreifer kamen zu einer
Gefangenensammelstelle, wurden dort erkennungsdienstlich
behandelt und anschließend wieder auf freien Fuß
gesetzt.
Ein 19-Jähriger sowie ein 32 Jahre alter Mann, die sich bei
den Widerstandshandlungen besonders hervortaten, konnten
vorläufig festgenommen werden. Dem Jüngeren mussten wegen des
Reizgaseinsatzes die Augen ausgespült werden. Beide Männer
wurden ebenfalls zum Polizeigewahrsam verbracht, um ihre
Identitäten zu klären. Danach wurden auch sie auf freien Fuß
gesetzt.
Polizisten wurden bei dem gesamten Einsatz nicht verletzt.
Insgesamt waren zehn Funkwagen sowie Teilkräfte zweier
Hundertschaften eingesetzt. Die Beamten fertigten Strafanzeigen
wegen gefährlicher und einfacher Körperverletzung,
Beleidigung sowie Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.
Polizeieinsatz gestört
Polizeimeldung vom 17.06.2016
Mitte