Großeinsatz wegen Softair-Waffe
WALDKRAIBURG, Lkr. Mühldorf. Einen größeren Polizeieinsatz lösten drei Männer in Waldkraiburg am Freitag, 24.06.16, aus, als diese unbekümmert mit einer einem Gewehr ähnelnden Softair-Waffe auf einer Dachterrasse im Innenstadtbereich Zielübungen durchführten.
Am frühen Freitagabend meldete ein aufmerksamer Bürger, dass er auf dem Dach eines Hochhauses in der Waldkraiburger Innenstadt drei Männer beobachten kann, die augenscheinlich mit einem Scharfschützengewehr hantieren würden. Unter Einsatzleitung der Polizeiinspektion Waldkraiburg wurden durch die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd umliegende Streifenbesatzungen zur Unterstützung in die Innenstadt beordert. Zeitgleich erreichte eine weitere Bürgermitteilung die Einsatzkräfte. Dieser Mitteiler wollte an der gleichen Einsatzstelle das Schießen mit einem Luftgewehr beobachtet haben.
Unmittelbar nach dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte meldete sich eine unbeteiligte Person bei der Einsatzleitung. Schnell konnte abgeklärt werden, dass dieser Mitteiler die Personen auf dem Dach kennt und die Situation zwar sehr bedrohlich wirkt, aber tatsächlich keine Gefahr von dort ausgehen würde. Auf Grund dieser Erkenntnisse konnte Kontakt mit den beschriebenen Personenkreis aufgenommen werden. Ein 36jähriger Waldkraiburger feierte zusammen mit zwei Freunden auf der Dachterrasse seiner Wohnung. In diesem Rahmen präsentierte er seinen Freunden seine Neuerwerbung - ein erlaubnisfreies Softair-Gewehr mit Zielfernrohr und ausklappbarem Zweibein. Den drei Personen war nach ihren Angaben nicht bewusst, dass die Terrasse auch vom öffentlichen Bereich aus eingesehen werden konnte. Die Wirkung ihres unbedachten Handelns, sowie die daraus resultierenden Gefahren für sich und andere waren ihnen nicht präsent. Das augenscheinlich erlaubnisfreie Gewehr und das gesamte Zubehör wurden sichergestellt und eine waffenrechtliche Prüfung veranlasst.
In diesem Zusammenhang appelliert die Polizeiinspektion Waldkraiburg an die Bevölkerung, das eigene Handeln sehr sensibel zu prüfen. Das öffentliche Zeigen auch möglicherweise erlaubnisfreier Waffen verunsichert die Bevölkerung und wird regelmäßig Polizeieinsätze in diesem hochsensiblen Bereich provozieren. Die Herausforderung an die polizeilichen Einsatzkräfte, aber auch die Folgen für Verantwortliche und Beteiligte sind bei einem weniger glücklichen Verlauf enorm.