Kiel (ots) - Der Sommer meint es in diesen Tagen nochmal richtig gut mit uns und das Wochenende steht vor der Tür = Hochsaison für alle Grillfans. Doch Fehler beim Anzünden oder beim Betreiben des Grills können sich "brandheiß" oder sogar lebensgefährlich auswirken. Eine "abgebrannte" Gartenparty oder äußerst schwere und schmerzhafte Verbrennungen (von Körperteilen) sind keine Seltenheit. Kinder sind besonders gefährdet, weil sie die Gefahren nicht einschätzen können. Verdeutlichen kann man sich die Gefahren daran, dass die aus dem Grill lodernden Flammen ca. 800 Grad Celsius, die Glut und das Rost ca. 500 Grad Celsius und das Gehäuse eines Metallgrills noch ca. 400 Grad Celsius Temperatur haben. Deshalb sollten die folgenden Ausführungen beachtet werden.
Was sind die häufigsten Unfall- und Schadenursachen?
- Stichflammenbildung beim An- oder Nachzünden durch explosionsartige Entzün-dung von gefährlichen brennbaren Flüssigkeiten, wie z. B. Benzin, Spiritus oder Petroleum - unüberlegte und gedankenlose Aufstellung des Grills, z. B. ohne Sicherheitsab-stand zu brennbaren Materialien - Funkenflug durch Wind oder künstliche Luftzufuhr, z. B. durch einen Föhn
Brandschutztipps für ein unbeschwertes Grillvergnügen
- Grill auf Stabilität und festen Zusammenbau prüfen. - Grill auf festen und ebenen Untergrund im Freien stellen. - Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien halten. Den Grill nicht neben Gartenmöbeln, Holzwänden oder trockenen Gartenabfällen, wie z. B. Laub aufstellen.
- Geeigneten Grillplatz suchen. Den Grill nicht im Wald, im Zelt, in Gartenlaube, auf Holzfußböden oder Balkon auf-stellen. Windrichtung beachten (Funkenflug, Rauchentwicklung).
- Niemals Benzin, Spiritus, Petroleum oder andere leicht brennbare Flüs-sigkeiten zum Anzünden des Grills verwenden oder in die Glut schütten. Die explosionsartige Stichflammenbildung kann enorme Ausmaße annehmen und schwerste Verbrennungen verursachen. Werden brennbare Flüssigkeiten aus einer Flasche in den Grill gespritzt, besteht besondere Gefahr. Bei den häufig vorkom-menden Rückzündungen wird dann auch noch der Flascheninhalt explosionsartig entzündet.
- Nur ungefährliche und sicherheitsgeprüfte Grillanzünder verwenden. Gut geeignet und überall erhältlich sind z. B. Grillanzünder aus Trockenspiritus, An-zündgel, Zündwürfel usw.
- Grill nie unbeaufsichtigt lassen. Besondere Vorsicht ist bei starkem Wind oder beispielsweise herumtollenden Hun-den erforderlich. Ansonsten kann sich ein noch so kleines Grillfeuer schnell ausweiten und die Glut danebenstehende Personen treffen.
- Löschmittel bereithalten. Einen Eimer Wasser, Sand oder einen Feuerlöscher bereithalten. Selbst ein bereit-gelegter Gartenschlauch kann im Notfall nützliche Hilfe sein.
- Besonders auf Kinder achten. Immer die Kinder im Blickfeld haben, denn sie sind neugierig und kennen die Gefahren nicht. Der Grillbereich ist kein Spielbereich! Dies wird besonders dann häufig vergessen, wenn in geselliger Runde Alkohol mit von der Partie ist. Die Erwachsenen sollten den Kindern richtiges Verhalten beibrin-gen, die Gefahren beim Grillen erklären und ihnen mit gutem Beispiel voran gehen.
- Bei Brandverletzungen sofort Erste Hilfe leisten. Brandwunden sofort längere Zeit mit Wasser kühlen und anschließend steril abde-cken. Größere Verbrennungen sind ein Fall für den Notarzt. Auch bei kleineren Ver-brennungen einen Arzt aufsuchen, insbesondere wenn ein Kind betroffen ist.
- Restglut und Asche erst nach völligem Erkalten entsorgen. So manche Mülltonne und mancher Komposthaufen ist schon in Flammen aufge-gangen, weil dies nicht beachtet wurde.
Rückfragen bitte an:
Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein
Holger Bauer
Pressesprecher
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