Görlitz (ots) - Ein paar Minuten nach Mitternacht nahmen heute Beamte der gemeinsamen Streifengruppe aus Bundespolizei und Zoll ein tschechisches Trio auf der Autobahn bei Görlitz fest. Bei den Verdächtigen handelt es sich um zwei Männer im Alter von 27 und 32 Jahren sowie um eine 30-jährige Frau.
Zuvor hatte eine Streife der Gemeinsamen Fahndungsgruppe (GFG) Bautzen einen auf der BAB 4 in Richtung Osten fahrenden Seat Leon bemerkt, dessen tschechische Kennzeichen von tschechischen Behörden zur Fahndung ausgeschrieben waren. Daraufhin nahmen Einsatzkräfte westlich von Bautzen die Verfolgung auf. Offenbar versuchte der Fahrer des Seat mit deutlich zu hoher Geschwindigkeit (Spitzenwert ca. 200 km/h) einer Kontrolle zu entkommen. Allen Zeichen der Polizei zum Trotz steuerte das Auto weiter durch den Königshainer Tunnel, passierte auch noch die Autobahnabfahrt Kodersdorf und schaffte es bis knapp hinter die Görlitzer Abfahrt. Dort bereitete ein ausgelegter Nagelgurt den riskanten Fahrmanövern ein Ende. Mit aufgeschnittenen Reifen kam das Fahrzeug nach einem weiteren Kilometer endlich zum Stehen. Hinter dem Lenkrad des Wagens wurde der 27-Jährige angetroffen. Die Motive für das aggressive Verhalten sind noch unklar. Möglicherweise hatten nachweislich eingenommene Betäubungsmittel wesentlichen Einfluss darauf. Das fehlende Zündschluss an dem Auto und die Fahndungsnotiz gegen die Kennzeichentafeln lassen im Übrigen auf einen Kfz.-Diebstahl schließen. Der bereits wegen begangenen Eigentumsdelikten einschlägig bekannte Tscheche wird derzeit vernommen. Dabei wird er sich auch insbesondere den Vorwurf der Gefährdung des Straßenverkehrs gefallen lassen müssen. Welche Rolle Mitfahrerin und Mitfahrer spielten, ist ebenfalls zu klären. Die gesamten Ermittlungen wird in diesem Fall die Polizeidirektion Görlitz übernehmen.
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