POL-KS: Kassel: Achtung: Falsche Polizisten rufen vermehrt in Kassel an; Echte Polizei gibt Tipps

05.09.2016 – 12:14

Kassel (ots) - Seit gestern Nachmittag melden sich vermehrt Opfer bei der Kasseler Polizei und berichten, von angeblichen Beamten des Polizeipräsidiums Nordhessen oder dem LKA Hessen angerufen worden zu sein. In allen der Polizei bislang bekannten sechs Fällen handelten die Opfer richtig. Sie machten keine Hinweise zu den erfragen Wertgegenständen oder Bargeldbeträgen und gaben keine Zugangsdaten zu ihrem Onlinebanking heraus. </p>

Oberkommissar Weiß ruft nach Einbruch an

Die gängigste Masche der zuletzt angezeigten Delikte beginnt mit einem Telefonanruf, bei dem ein Mann sich als Polizist ausgibt und von einer Festnahme nach einem Einbruch in der Nachbarschaft berichtet. Bei den Tätern sollen dabei Listen mit Adressen gefunden worden sein. Nun würden diese Adressen angerufen, um zu klären, ob tatsächlich Wertgegenstände oder Bargeld vorhanden seien. So auch im gestrigen Fall in der Hunsrückstraße. Ein Mann meldete sich gegen 17 Uhr bei einer dort wohnenden 68-Jährigen und gab sich als Oberkommissar Weiß vom Polizeipräsidium Nordhessen aus. Zu den Vermögenswerten befragt, riecht die 68-Jährige den Braten, beendet das Telefonat mit dem falschen Polizisten und informiert sofort die echte Polizei über den Notruf 110.

LKA-Mitarbeiter wollte PIN wissen

Zuletzt meldete sich heute Morgen gegen 11 Uhr ein Opfer aus dem Kasseler Stadtteil Jungfernkopf. Auch er sei am gestrigen Abend von einem Mann angerufen worden, der sich als Mitarbeiter des LKA Hessen ausgab und sich zu Wertgegenständen im Haus des Angerufenen informieren wollte. In diesem Fall ging der falsche LKA-Mitarbeiter sogar noch einen Schritt weiter. Er fragte, ob der 77-Jährige Online-Banking betreibe und fragte nach den Zugangsdaten. Auch dieser Rentner ließ sich keinen Bären aufbinden und beendete das Telefonat.

Wie die Opfer übereinstimmend berichten, meldete sich stets ein besonders höflich agierender Mann, der mit gutem, akzentfreiem Deutsch sprach. Die Kasseler Polizei geht davon aus, dass die Anrufe Vorbereitungshandlungen zu möglichen Trickdiebstählen sind. Nicht selten kündigt der falsche Polizist einen weiteren Beamten an, der, sofern Wertgegenstände und Bargeld von den Opfern benannt werden, zum Abholen und Überprüfen vorbeikommt.

Die Polizei rät:

   - Seien Sie am Telefon misstrauisch und aufmerksam 
   - Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen       Verhältnissen preis. Machen Sie keine Angaben zu Wertsachen und       Bargeld in Ihrer Wohnung 
   - Erfragen Sie bei einem Anruf eines angeblichen Polizei- oder       Kriminalbeamten Name und Dienststelle und informieren Sie sich       selbst durch einen Rückruf bei der Polizei 
   - Lassen Sie sich dabei nicht durch die im Display angezeigte       Rufnummer des Anrufers irritieren. Insbesondere bei 110 seien       Sie gewarnt. Die Polizei ruft nicht unter der Notrufnummer an 
   - Benachrichtigen Sie sofort die Polizei über den Notruf 110, wenn      Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt 

Torsten Werner Polizeihauptkommissar -Pressestelle- Tel.: 0561 - 910 1020

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Nordhessen
Grüner Weg 33
34117 Kassel
Pressestelle

Telefon: 0561/910 10 20 bis 23
Fax: 0561/910 10 25
E-Mail: poea.ppnh@polizei.hessen.de

Außerhalb der Regelarbeitszeit
Polizeiführer vom Dienst (PvD)
Telefon: 0561-910-0
E-Mail: ppnh@polizei.hessen.de