Gesuchter Straftäter in Günzburg festgenommen

Gesuchter Straftäter in Günzburg festgenommen GÜNZBURG, LKR. GÜNZBURG/ ILLERTISSEN, LKR. NEU-ULM/ KIRCHROTH, LKR. STRAUBING-BOGEN.
Gestern Abend kam es zwischen einem Fußgänger und Lkw in Günzburg zu einem Verkehrsunfall auf der B16, durch den der Fußgänger verletzt wurde. Wie sich herausstellte, handelte es sich dabei um einen gesuchten Straftäter.
Gestern Vormittag (16. September 2016) wurde ein zunächst unbekannter Mann von Straßenarbeitern an der A7 bei Illertissen (Lkr. Neu-Ulm) auf dem Grünstreifen neben der Fahrbahn schlafend entdeckt und angesprochen. Der Mann hatte eine leichte Verletzung im Kopfbereich und war offensichtlich stark alkoholisiert. Beamte der Memminger Autobahnpolizei übergaben ihn dem Rettungsdienst, der ihn zur Ausnüchterung und Behandlung in ein Krankenhaus brachte.
Da er sich dort verbal aggressiv und behandlungsunwillig zeigte, wurde der Mann in die Neurologie des Bezirkskrankenhauses Günzburg verlegt, das er gegen 18 Uhr selbst verließ. Wegen noch ausstehender wichtiger Untersuchungen, informierte das Krankenhauspersonal die Günzburger Polizei, die eine Vermisstensuche nach dem Mann einleitete, dessen Identität wegen des Behandlungsvorranges noch immer nicht bekannt war. Mehrere Streifenfahrzeuge, Diensthundeführer und ein Polizeihubschrauber kamen dabei zum Einsatz.

Noch während die Suche nach dem Vermissten lief, wurde einer Fußstreife von Passanten der Zusammenstoß zwischen einem Fußgänger und einem Lkw auf der Bundesstraße 16 mitgeteilt. Dabei wurde der Fußgänger vom rechten Windabweiser des Lkw erfasst und verletzt. Er musste mit Verdacht auf leichte Brustkorbfraktur und Prellungen vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden. Bei ihm handelte es sich um den Mann, der zuvor das Bezirkskrankenhaus verlassen hatte und deswegen gesucht wurde.
Der genaue Unfallhergang, der sich kurz nach 20 Uhr auf der B16 an der Unterführung zur Augsburger Straße ereignete, ist noch Ermittlungsgegenstand. Die Günzburger Polizei bittet Unfallzeugen, deren Personalien noch nicht aufgenommen wurden, sich unter der Rufnummer (08221) 919-0 zu melden.

Im Laufe der vergangenen Nacht gelang Beamten der Günzburger Autobahnpolizei gemeinsam mit dem Günzburger Krankenhauspersonal die Feststellung der Identität des Mannes. Dabei stellte sich heraus, dass es sich um einen 39-jährigen Mann handelte, nach dem die niederbayerische Kriminalpolizei Straubing fahndete:
Ihm wird durch die Staatsanwaltschaft Straubing vorgeworfen, am vergangenen Mittwoch eine 45-jährige Frau im Lkr. Straubing-Bogen mit einem gefährlichen Gegenstand derart verletzt zu haben, dass sie und ihr noch ungeborenes Kind den schweren Verletzungen erlagen. Wegen des dringenden Tatverdachtes erließ das Amtsgericht Regensburg auf Antrag der Staatsanwaltschaft Straubing einen Untersuchungshaftbefehl gegen den Tatverdächtigen aus dem Landkreis Straubing-Bogen, der bis gestern unbekannten Aufenthalts war.

Nachdem den Beamten die Identität bekannt geworden war, setzte sich der Kriminaldauerdienst der Kripo Memmingen noch in der Nacht mit den Ermittler der Kripo Straubing in Verbindung. Der Tatverdächtige befindet sich nicht mehr in einem Günzburger Krankenhaus, sondern wurde zwischenzeitlich in eine andere Klinik verlegt.
Nach derzeitigem Kenntnisstand der Kripo Straubing war er wahrscheinlich mit einem Pkw auf der Flucht. Die Ermittler bitten unter der Rufnummer (09421) 868-0 um Hinweise zum gesuchten Fahrzeug, die auch von jeder anderen Polizeidienststelle und der Notrufnummer 110 entgegen genommen werden.

Dabei handelt es sich um einen silbergrauen Pkw der Marke Daimler-Benz, Typ E220, Baujahr 2004. Zugeteilt ist diesem Fahrzeug das Kennzeichen SR-HF909.

Nicht auszuschließen ist, dass das Fahrzeug im Landkreis Neu-Ulm nahe der A7 abgestellt wurde.
(PP Schwaben Süd/West, 17 Uhr, ce)
Tatverdächtiger Franz-Xaver Holmer gefasst
Bezugsmeldung des Polizeipräsidiums Niederbayern von heute, 15.05 Uhr.
Wichtige Anmerkung für Journalisten:
Die Pressestelle des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West weist darauf hin, dass die Ermittlungen zum Gesamtkomplex des Tötungsdelikts die Straubinger Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei führen. Hierzu gehören auch das sogenannte Nachtatverhalten, also beispielsweise der Aufenthalt und Fluchtweg des Tatverdächtigen, aber auch dessen psychische und physische Verfassung.
Aus diesem Grund werden durch das Präsidium Schwaben Süd/West über diese Pressemeldung hinaus keine weiteren Auskünfte erteilt.
Medienvertreter wenden sich bitte daher ausschließlich an die Pressestelle des Polizeipräsidiums Niederbayern, die unter der Rufnummer (09421) 868-0 zu erreichen ist.