Mehrere Verletzte bei Auseinandersetzung in Asylunterkunft
PLIENING, LKRS EBERSBERG. Am Dienstagabend ist in einer Asylunterkunft in Pliening eine Auseinandersetzung zwischen einer größeren Zahl von Asylbewerbern und den dort eingesetzten Securitykräften derart eskaliert, dass nach derzeitigem Stand sechs Personen verletzt wurden.
Am Dienstag, 04.10.2016 kurz vor 19 Uhr ging die entsprechende Mitteilung bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord ein. Dem Inhalt des Notrufs Rechnung tragend, dass eine größere Anzahl von Personen an der tätlichen Auseinandersetzung beteiligt wären, beorderte die Polizeieinsatzzentrale eine große Zahl von Einsatzkräften nach Pliening, wobei neben Streifen der örtlich zuständigen PI Poing auch Unterstützungskräfte der umliegenden Polizeiinspektionen und des Polizeipräsidiums München zum Einsatzort fuhren.
Die ersten eintreffenden Polizeistreifen wurden aus einer Gruppe von aufgebrachten Asylbewerbern tätlich angegriffen, wobei zwei Beamte leicht verletzt wurden. Erst nach dem Eintreffen weiterer Einsatzkräfte konnte die Lage in der Unterkunft beruhigt werden. Aus der Gruppe der Asylbewerber wurden zwei Männer vorläufig festgenommen.
Die weiteren Ermittlungen wurden von der Kriminalpolizeiinspektion Erding übernommen. Nach dem bisher gewonnenen Erkenntnisstand der Ermittler war der Auslöser für die gewaltsame Auseinandersetzung eine nicht befolgte Anweisung einer Security-Angestellten an einen Asylbewerber. Die zunächst verbale Auseinandersetzung eskalierte zu einer körperlichen, in die mehr als ein Dutzend Asylbewerber und mehrere Securitymitarbeiter involviert waren. Im weiteren Verlauf wurden aus der Gruppe der Asylbewerber heraus Fensterscheiben und auch Mobiliar eines Büros beschädigt. Anhand der bisher möglichen Befragungen und Vernehmungen der Beteiligten ist davon auszugehen, dass während der Auseinandersetzung zwei Securitymitarbeiter und zwei Asylbewerber leicht verletzt wurden.
Im Zuge der noch anstehenden Ermittlungen muss nun die Kriminalpolizei Erding den genauen Ablauf der Auseinandersetzung, sowie die konkrete Tatbeteiligung der einzelnen Personen klären. Die Ermittlungen werden wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs, Körperverletzung, Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte und Sachbeschädigung geführt.