Hilfe über Grenzen hinweg
ROSENHEIM / POLEN. Wie vernetzt die Welt heutzutage in Zeiten der Sozialen Medien ist, zeigt ein Fall, den oberbayerische und polnische Polizeibehörden am gestrigen Montag, 10. Oktober 2016, zu einem guten Ende brachten.
Ein Mann aus Geretsried hatte sich am Montagabend hilfesuchend über den Notruf „110“ an die Einsatzzentrale der Polizei in Rosenheim gewandt. Der Mitteiler hatte zuvor über ein soziales Netzwerk Kontakt zu einem Landsmann in Polen gehabt, der ihm Fotos eines gemeinsamen Bekannten zukommen ließ. Dieser 30-Jährige aus Nowa Sól (Stadt am linken Ufer der Oder in der polnischen Woiwodschaft Lebus und Kreisstadt des Powiat Nowosolski) war darauf blutend zu sehen, außerdem habe der Verletzte „seltsame Nachrichten“ verschickt.
Die Einsatzzentrale reagierte schnell. Über das „Gemeinsame Zentrum Swiecko*“ wurde die zuständige Polizeidienststelle in Polen informiert. Eine Polizeistreife fand den 30-Jährigen kurz darauf in seiner Wohnung. Er hatte sich Schnitte an den Handgelenken beigebracht, die aber zum Glück nicht lebensgefährlich waren und kam in ein Krankenhaus.
Der Fall zeigt, dass auch für die Polizei Staatsgrenzen längst kein Hindernis mehr sind und eine Zusammenarbeit mit Nachbarländern heutzutage schnell und unbürokratisch möglich ist.
*Gemeinsames Zentrum Swiecko:
Im Dezember 2007, nach umfangreichen Vorbereitungsarbeiten, nahm eine gemischt besetzte Dienststelle mit dem Namen „Gemeinsames Zentrum der deutsch-polnischen Polizei- und Zollzusammenarbeit" im polnischen Swiecko seine Arbeit auf. Eine Schwerpunktaufgabe dieses gemeinsamen Zentrums ist die Bearbeitung von Ersuchen/Anfragen im Rahmen der polizeilichen Rechtshilfe.