Göttingen (ots) -
- 174 LKW überprüft; Beanstandungsquote bei 51 % - Drei Fahrzeugführer unter Drogeneinfluss - Fortsetzung der Kontrollen angekündigt
Die Polizeidirektion Göttingen hat auf den Parkplätzen Leineholz West (Göttingen) und Hildesheimer Börde auf der Bundesautobahn 7 sowie in Nienburg am Rehhagen auf der Bundestraße 6 stationäre Kontrollen des gewerblichen Güterverkehrs durchgeführt. Dabei wurden insgesamt 174 Lkw angehalten und kontrolliert.
Im Juli 2015 war die Polizeidirektion Göttingen neben rund 40 weiteren Vertreterinnen und Vertretern betroffener Kommunen sowie zuständiger Behörden und Ministerien maßgeblich an der sogenannten A 7 - Konferenz in Göttingen beteiligt. "Die Polizei hat sich nicht erst seit diesem Zeitpunkt mit den entsprechenden Unfallhäufungsstrecken in einer vertiefenden Untersuchung auseinandergesetzt und daraus intensive Verkehrsüberwachungsmaßnahmen initiiert und umgesetzt. In diesen Maßnahmenchanon passt auch die Großkontrolle am heutigen Tage. Wir werden auch zukünftig intensiv überwachen, um die Unfallzahlen weiter zu reduzieren. Jeder Unfall ist auf ein menschliches Fehlverhalten zurückzuführen. Hier setzen wir auch über eine gezielte Präventionsarbeit an", resümierte Polizeipräsident Uwe Lührig.
Unter Beteiligung der Länderpolizeien Hessen und Thüringen sowie weiteren Kooperationspartnern wie dem Landkreis Göttingen, dem Bundesamt für Güterverkehr sowie dem Zoll haben sich rund 130 Einsatzkräfte an den umfangreichen Kontrollmaßnahmen beteiligt.
Im Mittelpunkt der Überprüfungen standen die identifizierten Hauptunfallursachen wie Geschwindigkeitsüberschreitungen, Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten, Ladungssicherheit sowie das Führen von Fahrzeugen unter Drogen- bzw. Alkoholeinfluss. Unter Einbindung von speziell ausgebildeten Verkehrssicherheitsberatern der Polizei wurden die Fahrer zu den Gefahren durch die Nutzung von Handys oder den Folgen von zu geringen Ruhezeiten beraten. Parallel dazu erfolgten stationäre Geschwindigkeitsmessungen an drei verschiedenen Messpunkten auf der A 7 sowie in Nienburg auf der B 6.
Im Ergebnis hat die Polizei 174 LKW im Rahmen der Schwerlastkontrolle überprüft und dabei 89 Fahrzeuge beanstandet. Die Beanstandungsquote lag an diesem Tag bei 51 %. 180 Ordnungswidrigkeitenverfahren u.a. wegen diverser Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeiten war die Folge.
Im Rahmen der stationären Geschwindigkeitsmessungen überprüfte die Polizei an den Messstellen insgesamt 13.467 Fahrzeuge. Insgesamt wurden dabei 352 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. Das entspricht bei 155 Verwarnungen und 197 Ordnungswidrigkeitenverfahren einer Ahndungsquote von 2,6 %. 13 Fahrzeugführer müssen zudem mit einem Fahrverbot rechnen. Spitzenreiter war ein PKW mit einer Überschreitung von 55 km/h bei erlaubten 100. Auf ihn kommen 2 Punkte in Flensburg und ein zweimonatiges Fahrverbot zu.
Bei den Lkw-Fahrern standen überwiegend Geschwindigkeitsverstöße, Lenkzeitüberschreitungen sowie mangelhafte Ladungssicherung und der technische Zustand im Fokus. In drei Fällen standen die LKW-Fahrer an der Kontrollstelle Leineholz-West unter Drogeneinfluss. Ihnen droht die Einleitung eines Ordnungswidrigkeitenverfahrens und eine empfindliche Geldbuße. An der Kontrollstelle auf der Bundesstraße 6 in Nienburg stellte die Polizei einen LKW-Fahrer fest, der die zulässige Anzahl der Fahrten in Deutschland überschritt. Dafür wurde eine Sicherheitsleitung von 2.500 Euro fällig.
"Wir werden auch zukünftig wachsam sein und unseren Beitrag leisten, um die Verkehrssicherheit auf der Bundesautobahn 7 in unserem Zuständigkeitsbereich auf einem hohen Niveau zu gewährleisten. Wir wollen durch ein gesundes Maß an Prävention und Repression in der Verkehrssicherheitsarbeit ausschließlich Leben retten und schwerste Personenschäden verhindern. Die rückläufigen Unfallzahlen sind ein erstes gutes Signal. Ich bin sehr erfreut über das sehr disziplinierte Verhalten der Fahrzeugführer mit Blick auf die angepasste Geschwindigkeit. Bei den LKW-Fahrern sehe ich weiterhin Optimierungspotenzial. Fahrten unter Drogen sind inakzeptabel und leider nicht die Ausnahme. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Zoll und der Bundesamt für Güterverkehr können wir in einem ganzheitlichen Ansatz die Ursachen für Unfälle mit Lastkraftwagen auf unseren Straßen weiter minimieren. Die Fernfahrer sind das schwächste Glied in der Kette. Über die Kooperation mit dem Zoll und dem Bundesamt für Güterverkehr wollen wir auch an die "Hintermänner" kommen. Ich bin froh, dass wir durch ein professionelleres Unfallstellenmanagement auf der BAB 7 eine Entlastung auf den Umleitungsstrecken erreichen konnten. Den Einsatz modernster Technik wie den sogenannten Notbremsassistenzsystemen in alllen Fahrzeugen des Schwerlastverkehrs halte ich für unverzichtbar", sagte Polizeipräsident Uwe Lührig.
Im Zuständigkeitsbereich der BAB 7 in dem Streckenabschnitt von Göttingen bis nach Hildesheim war im Verhältnis 2015/2016 (Januar - September ) ein leichter Rückgang bei der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle zu verzeichnen (1414/1398). In dem genannten Bezugszeitraum reduzierten sich auch die Verkehrsunfälle mit schwerwiegenden Personenschäden von 54 (2015) auf 44 (2016) und damit die Zahl der tödlich verletzten um zwei (von 4 auf 2). "Im südlichen Bereich der BAB 7 sind die Verkehrsunfälle an den entsprechenden Brennpunkten um mehr als 30 % zurückgegangen, und zwar von 267 (2015) auf 184 (2016). Mit diesen Entwicklungen sind wir auf einem guten Weg, aber noch lange nicht am Ziel", sagte Uwe Lührig.
Im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion standen in der Vergangenheit immer wieder die hohe Anzahl der Staus auf den Umleitungsstrecken nach Verkehrsunfällen. Die Vollsperrungen und die Staulagen sind um 70 Prozent im Vergleich von 2015 zu 2016 rückläufig (30 zu 9).
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