POL-NB: Mehrtägige Einsatzmaßnahmen zur Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität abgeschlossen

13.10.2016 – 14:00

Neubrandenburg (ots) - In der Zeit vom 04. bis 11.10.2016 führte das Polizeipräsidium Neubrandenburg - gemeinsam mit dem Polizeipräsidium Rostock, dem Landeswasserschutzpolizeiamt, dem Landesbereitschaftspolizeiamt, dem Landeskriminalamt, dem Landespolizeipräsidium Brandenburg, der Bundespolizei, dem Hauptzollamt Stralsund und der KWP Stettin - einen umfangreichen Einsatz im Rahmen grenzüberschreitender Kriminalität durch. Der Hintergrund der zuständigkeitsübergreifenden Maßnahmen besteht darin, dass u.a. Mecklenburg-Vorpommern als Transitland für die internationale Verschiebung von Waren in Richtung Osteuropa genutzt wird. So entwenden Straftäter Diebesgut wie Bootsmotoren, Solarteile oder Pflanzenschutzmittel von landwirtschaftlichen Betrieben, Solarstromparks oder Anlegestellen und bringen dieses anschließend über die Grenzen. Das Polizeipräsidium Neubrandenburg hat ein Fahndungskonzept erarbeitet und mit den Kooperationspartnern umgesetzt. Im Rahmen dessen wurden besondere Kontrollen von Kraftfahrzeugen entlang der deutsch-polnischen Grenze und an Ausweichstrecken der Autobahn auf Bundes- und Landesstraßen durchgeführt. "Wir erhofften uns, mit Hilfe dieses besonderen Einsatzes Straftaten und Ordnungswidrigkeiten zu verhindern, festzustellen und zu verfolgen", sagt Hanno Lüders, Polizeiführer des gemeinsamen Fahndungseinsatzes. "Auch die Gewinnung neuer Erkenntnisse im Zusammenhang mit Verbringungskriminalität und illegaler Migration waren wesentliche Ziele", erklärt er weiter.

Gemeinsam mit der Polizeidirektion Ost des Landes Brandenburg, der polnischen Polizei, dem Zoll, der Bundespolizei sowie Kräften der Landespolizei M-V führte das Polizeipräsidium Neubrandenburg Fahndungskontrollen entlang der polnischen Grenze durch. An den Kontrollen beteiligten sich über 2.000 Einsatzkräfte. Diese haben circa 11.500 Fahrzeuge und etwa 10.500 Personen kontrolliert. Insgesamt konnten entlang der deutschen Grenze 141 Ordnungswidrigkeiten sowie 83 Straftaten festgestellt werden. Zudem erfolgten 42 Sicherstellungen.

Die einzelnen Sachverhalte sind unterschiedlicher Natur gewesen. So wurden diverse Feststellungen von Fahrten ohne gültige Fahrerlaubnis, Fahrten unter Drogeneinfluss, Verstößen gegen das Waffengesetz (z.B. Schlagring in PKW aufgefunden) sowie noch anzutretende Ersatzfreiheitsstrafen ans Licht gebracht. Die Brandenburger Polizei hat beispielsweise an einem von insgesamt acht Kontrollstellen einen Audi A6 festgestellt, welcher circa zwei Wochen zuvor in Hamburg entwendet wurde. Der Fahrer konnte anfangs noch zu Fuß entkommen, wurde aber wenig später in Grenznähe gefasst. Er und sein Komplize wurden festgenommen. Auch mutmaßliche Kraftstoffdiebe gingen den Brandenburger Kollegen ins Netz. Immerhin 275 Liter Diesel hatten der bereits hinlänglich bekannte Fahrer eines VW T4 und sein Komplize bei sich.

Ebenso erfolgreich sind die Einsatzkräfte im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Neubrandenburg gewesen. Bei 2.500 Fahrzeugen und 2.851 Personen, die kontrolliert wurden, konnten die 518 Polizeibeamten 31 Ordnungswidrigkeiten und 43 Straftaten feststellen. So ereignete sich in Penkun bei dem Versuch, die Kontrollstelle zu durchbrechen, ein Verkehrsunfall durch einen Mercedes Benz. Das Auto wurde circa zwei Stunden zuvor in Berlin entwendet. Der polnische Fahrer, welcher unter Drogeneinfluss stand, wollte dem Streifenwagen ausweichen, touchierte diesen und überschlug sich mit dem Mercedes. Verletzt floh er fußläufig über die Autobahn, konnte aber durch Einsatzkräfte eingeholt und vorläufig festgenommen werden. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg wurde der Beschuldigte aus dem Gewahrsam entlassen. Auf der BAB 11, auf Höhe Pomellen, haben die Einsatzkräfte während einer Kontrolle zwei neuwertige Fahrräder aufgefunden, die zuvor in Bernau in Brandenburg entwendet wurden. Der Beschuldigte war zudem nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis. Ebenfalls in Pomellen wurde der polnische Fahrer eines Audi Q5 kontrolliert. Es stellte sich heraus, dass das Fahrzeug in Hamburg entwendet wurde. Im Kofferraum befanden sich mehrere entwendete amtliche Kennzeichen, die zur Fahndung ausgeschrieben waren.

Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Rostock konzentrierten sich die Kontrollstellen auf den Überseehafen in Rostock und entlang der Bundesautobahnen 20 und 24.

Die Kooperation "Schengen Ost" basiert auf einer Kooperationsvereinbarung zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Dänemark, der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt, dem Hauptzollamt Stralsund und der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern. Die Ausrichtung der gemeinsamen Arbeit wird jährlich im Rahmen der Chefgruppensitzung beschlossen. Den diesjährigen Chefgruppenvorsitz führt das Polizeipräsidium Neubrandenburg. "Die mehrtägigen Einsatzmaßnahmen verliefen planmäßig und konnten viele Erfolge verzeichnen", sagt Hanno Lüders. "Ein besonderer Dank gilt allen Kräften für ihre Einsatzbereitschaft."

Für weitere Fragen zu einzelnen Sachverhalten im Brandenburger Bereich wenden Sie sich bitte an die Pressestelle der Polizeidirektion Ost: 0335/561-2021.

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