POL-K: 161014-4-K/HH/Lille Schlag gegen Einbrecher- und Hehlerbande – Festnahme

14.10.2016 – 13:10
POL-K: 161014-4-K/HH/Lille Schlag gegen Einbrecher- und Hehlerbande - Festnahme
Utensilien 8

Köln (ots) - Staatsanwaltschaft und Polizei Köln geben bekannt:

In enger Zusammenarbeit mit der Section de Recherches (regionaler Ermittlungsdienst) der Gendarmerie in Lille (F), der französischen zentralen Dienststelle für die Bekämpfung der Mobilen Eigentumskriminalität (OCLDI), Europol (Europäische Polizeibehörde), Eurojust (EU-Justizbehörde, Den Haag), und dem Landeskriminalamt Hamburg haben Ermittler des Kriminalkommissariats 25 der Polizei Köln gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Köln mehrere Mitglieder einer mutmaßlichen internationalen Einbrecher- und Hehlerbande festgenommen. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, hochwertige Fahrzeuge entwendet und anschließend verkauft zu haben. Der Gesamtschaden beläuft sich auf mehrere hunderttausend Euro.

Um 6 Uhr durchsuchten die Ermittler am frühen Dienstagmorgen (11. Oktober) zeitgleich neun Objekte in Köln, eine Garage in Frechen, eine Wohnung in Niederkassel (Rhein-Sieg-Kreis), eine weitere in Mecklenburg-Vorpommern, sechs Objekte in Hamburg sowie neun Objekte in Frankreich. In einer Wohnung in Köln wurden Spezialeinheiten eingesetzt. Ein Beamter von Europol und ein Verbindungsbeamter der OCLDI unterstützte die Polizei Köln bei den Maßnahmen vor Ort. Darüber hinaus entsandte Europol zusätzlich einen Beamten nach Lille. In Köln vollstreckten die Beamten drei Haftbefehle (26, 27) der Staatsanwaltschaft Köln. An einer Wohnadresse trafen die Polizisten auf einen Mann (43), welcher durch die Staatsanwaltschaft Hamburg zur Festnahme ausgeschrieben worden war. Darüber hinaus vollstreckten die Hamburger Ermittler einen weiteren Haftbefehl. Die Gendarmerie in Lille nahm zehn Verdächtige fest.

"Die Ermittlungen laufen bereits seit Ende letzten Jahres. Die Fahrzeuge wurden nach bisherigen Ermittlungen vornehmlich in der Nähe von Lille, aber auch in Belgien und Deutschland entwendet. In den meisten Fällen handelt es sich um `Homejacking`. Die Täter brachen gezielt in Einfamilienhäuser ein und stahlen dort die Fahrzeugpapiere sowie die Schlüssel", so der Leiter des Kriminalkommissariats 25, Erster Kriminalhauptkommissar Christoph Heinen. "Anschließend verfälschte die Bande die Fahrzeugpapiere, die zuvor bei verschiedenen Straßenverkehrsämtern entwendet worden waren und versah die Autos mit echt aussehenden Doubletten-Kennzeichen. Danach boten die Täter die Fahrzeuge über verschiedene Internetportale an", berichtete Heinen weiter.

Die ahnungslosen Interessenten kauften daraufhin die Autos, meist etwa 10 bis 15 Prozent unter dem normalen Verkaufswert. Der Betrug fiel den Opfern erst bei der Anmeldung des neuerworbenen Fahrzeugs auf, da hier automatisch die Fahrzeugidentifizierungsnummer (FIN) überprüft wird.

Bei der konzertierten Polizeiaktion stellten die Beamten insgesamt drei hochwertige Fahrzeuge sicher, die zuvor in Luxemburg, Frankreich und in Deutschland gestohlen gemeldet worden waren. Darüber hinaus beschlagnahmten die Ermittler Computer, Handys, diverse Blanko-Fahrzeugpapiere und Siegel. In Mecklenburg-Vorpommern fanden sie in einer Wohnung zwei "Einsatzkoffer" mit professionellen Fälscherutensilien.

Die Polizei empfiehlt, beim privaten Fahrzeugkauf die FIN bei der Polizei überprüfen zu lassen. "Seien Sie besonders aufmerksam, wenn das Auto unter dem normalen Verkaufswert angeboten wird. Häufig werden die zuvor entwendeten hochwertigen Karossen mit nur einem Schlüssel angeboten", gab Heinen weiter an. "Informieren Sie im Verdachtsfall umgehend die Polizei". (dr)

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