Polizei leistet Beitrag für mehr Sicherheit in Garmisch-Partenkirchen – ab sofort mehr Kontrollen und mehr Polizeipräsenz

Polizei leistet Beitrag für mehr Sicherheit in Garmisch-Partenkirchen - ab sofort mehr Kontrollen und mehr Polizeipräsenz GARMISCH-PARTENKIRCHEN. Am vergangenen Montag, 17. Oktober, trafen sich Vertreter der Regierung von Oberbayern, des Landratsamtes Garmisch-Partenkirchen, des Marktes Garmisch-Partenkirchen und des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd zu einem Gespräch über die Sicherheitslage in und um das Abrams-Gelände, in dem eine Aufnahmeeinrichtung für Asylsuchende betrieben wird. Die dabei von Polizeipräsident Robert Kopp angekündigten verstärkten Kontroll- und Präsenzmaßnahmen der Polizei sind angelaufen.
In Gemeinschaftsunterkünften von Asylbewerbern kommt es aufgrund von ethnischen, kulturellen oder religiösen Gründen immer wieder zu Konflikten und Auseinandersetzungen. Im gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd (9 Landkreise und die kreisfreie Stadt Rosenheim) mussten dabei im Jahr 2015 1.701 Einsätze bewältigt werden. Bis zum 1. August 2016 war diese Zahl mit 1.683 Einsätzen bereits fast erreicht, bis zum Jahresende dürften die Zahlen also spürbar übertroffen werden.

In Garmisch-Partenkirchen mussten Beamte der dortigen Polizeiinspektion in den vergangenen 12 Monaten zu 60 Einsätzen in die Gemeinschaftsunterkunft „Abrams“ ausrücken. Die höchste Belastung in diesem Zeitraum wurde mit 17 Einsätzen im September 2016 registriert. Verschiedenste Sicherheitsstörungen, vor allem Beleidigungen, Sachbeschädigungen, Bedrohungen, aber auch Körperverletzungsdelikte mussten bearbeitet werden. Zuletzt kam es am gestrigen Abend zu einem Streit unter drei Bewohnern, der völlig eskalierte. Ein junger 21-jähriger Iraner wurde dabei von zwei Mitbewohnern schwer verletzt, Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei ermitteln jetzt wegen gefährlicher Körperverletzung.

Überwiegend haben diese Straftaten eines gemeinsam: Täter und Opfer sind Asylbewerber. Straftaten gegen die einheimische Bevölkerung durch Asylsuchenden stellen die absolute Ausnahme dar: Trotzdem geht die Schere zwischen gefühlter Sicherheit und tatsächlicher Sicherheitslage in der Region immer weiter auseinander. Eigentlich leben die Menschen im Werdenfelser Land sehr sicher, viele empfinden das aber selbst wohl nicht mehr so.

Polizeipräsident Robert Kopp Polizeipräsident Robert Kopp: „Wir nehmen die derzeitige Besorgnis der Bürgerinnen und Bürger sehr ernst! Unsere Aufgabe ist nicht nur für Sicherheit zu sorgen sondern auch das Sicherheitsgefühl in der Region zu verbessen. Auch das „sich sicher fühlen“ ist neben der objektiven Sicherheit ein essentielles Grundbedürfnis und damit wesentlicher Bestandteil individueller Lebensqualität. Nach den sehr positiven polizeilichen Einsatzerfahrungen anlässlich des G7-Einsatzes im vergangenen Jahr, ist es mir ein besonderes Anliegen, dass sich die Garmischer und Partenkirchener auch künftig sicher fühlen. Wir erhöhen deshalb unsere Präsenz im Ortsgebiet von Garmisch-Partenkirchen, insbesondere im Umfeld des „Abrams“ sowie im Bereich des Kurparks und werden verstärkt Kontrollen durchführen. Neben Beamtinnen und Beamten der örtlichen Polizeiinspektion kommen dabei auch überregionale Unterstützungskräfte des Einsatzzuges und der zivilen Einsatzgruppe zum Einsatz. Daneben werden auch Streifen von Diensthundeführern und berittene Polizisten des Reitertrupps aus Rosenheim vor Ort unterwegs sein.“