Sicherheitswacht wird verstärkt - Ehrenamt mit Verantwortung und Zivilcourage
SCHONGAU. Die Sicherheitswacht ist nicht nur seit über 20 Jahren im Freistaat Bayern, sondern seit nunmehr sechs Jahren auch in Schongau ein Erfolgsmodell. Künftig gehen sieben statt vier Ehrenamtliche auf Streife durch das Stadtgebiet. Polizeipräsident Robert Kopp: „Die ehrenamtlichen Angehörigen der Sicherheitswacht übernehmen Verantwortung, zeigen Zivilcourage und sind damit Vorbild für jeden einzelnen Bürger. Durch ihre sichtbare Präsenz stärken sie nicht nur das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung, sondern leisten auch einen Beitrag zur tatsächlichen Sicherheit auf den Straße, Wegen und Plätzen in Schongau.“
Die Grundidee ist einfach: Bürger schützen Bürger. Die Angehörigen der Sicherheitswacht fungieren dabei als wichtiges Bindeglied zwischen Polizei und Bevölkerung. Sie sind „wandelnde Notrufsäulen“, die sich in der Regel an zentralen öffentlichen Plätzen befinden und dadurch ein sichtbarer Ansprechpartner für die Sicherheitsanliegen der Bürger sind. Vor genau sechs Jahren, am 22. Oktober 2010, fiel mit der Übergabe der Ernennungsurkunden der Startschuss für die Sicherheitswacht in Schongau. Sieben ehrenamtliche Mitglieder gingen von nun an vor allem in den Abend- und Nachtstunden auf Streife und sind durch ihre Präsenz im Altstadtbereich, an Kinderspielplätzen, „wilden“ Grillplätzen sowie der städtischen Tiefgarage aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken.
Erfolgreiche Arbeit zur inneren Sicherheit kann nur in enger Kooperation von Polizei und Bevölkerung stattfinden. Deshalb wurde auch in Schongau die Sicherheitswacht ins Leben gerufen. Nachdem die Zahl der Mitglieder in den letzten sechs Jahren auf vier Angehörige zurückgegangen war, konnten nun drei neue Mitarbeiter aufgenommen werden. Die Polizeiinspektion Schongau betreibt die Aus- und Fortbildung durch einen erfahrenen Polizeibeamten, stellt die Ausrüstung zur Verfügung und koordiniert die Einsätze der Sicherheitswacht. Als Streifenpartner informieren sie die örtliche Polizeidienststelle über Funk, wenn sie Vandalismus oder Ordnungsstörungen wahrnehmen. Gleichzeitig können sie Fahndungsmaßnahmen unterstützen und Auskünfte an hilfesuchende Bürger erteilen. Ein Eingriff durch die Sicherheitswacht soll nur im Ausnahmefall erfolgen, zum Beispiel um in Not geratenen Bürgerinnen und Bürgern zu helfen. Polizeipräsident Robert Kopp: „Die Angehörigen der Sicherheitswacht sind weder Hilfspolizei noch Bürgerwehr. Die Wahrnehmung hoheitlicher Befugnisse ist und bleibt Aufgabe der Polizei.“
Die Sicherheitswacht in Bayern wurde ursprünglich als Modellprojekt in drei Städten, Degendorf, Ingolstadt und Nürnberg, eingeführt und nach dreijähriger Pilotphase 1997 dauerhaft eingerichtet und ausgebaut. Immer mehr Kommunen entschließen sich, eine Sicherheitswacht zu beantragen. Inzwischen gibt es sie mit etwas mehr als 760 Mitgliedern in mehr als hundert Städten und Gemeinden in Bayern. Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd sind derzeit 40 Bürgerinnen und Bürger in Rosenheim (13), Burghausen mit Burgkirchen (13), Freilassing (7) und Schongau (7) in der Sicherheitswacht aktiv.
Sicherheitswacht Bayern
Umfangreiche Informationen zur Bayerischen Sicherheitswacht, von den Aufgaben bis hin zu den Voraussetzungen für eine Bewerbung, können auf der Internetseite der Bayerischen Polizei abgerufen werden.