POL-ME: Jeder Hinweis zählt! – Reisende Täter können auffallen – Kreis Mettmann – 1610130

27.10.2016 – 13:40
POL-ME: Jeder Hinweis zählt! - Reisende Täter können auffallen - Kreis Mettmann - 1610130
Symbolbild: Mobile - reisende Straftäter

Mettmann (ots) - Seit Jahren liegt die Zahl registrierter Wohnungseinbrüche in Deutschland auf hohem Niveau. Bei einem sehr großen Teil der dafür verantwortlichen Straftäter handelt es sich nach kriminalistischen Erfahrungen aber nicht um örtliche Einbrecher. Immer mehr dieser Ganoven sind bandenmäßig organisiert, schlagen schnell zu und begehen in kurzer Zeit viele Taten in verschiedenen Städten. Anschließend verschwinden sie unerkannt über Stadt- und Landesgrenzen. Solche "reisenden Täterinnen und Täter" sind überwiegend Personen, die ihren Wohnsitz sogar außerhalb Deutschlands. Sie reisen oft nur kurzfristig ein, um möglichst viele Wohnungseinbrüche zu begehen und danach das Land wieder zu verlassen. Wie solche Straftäter vorgehen, wonach sie ihre Tatorte wählen, inwiefern sie in Banden organisiert sind und was mit der Beute geschieht, ist Gegenstand länderübergreifender Ermittlungen und intensiver nationaler und internationaler Zusammenarbeit von Polizei- und Strafverfolgungsbehörden. Seit dem August 2013 gibt es dazu in NRW das bundesweit als vorbildlich geltende Fahndungskonzept "Mobile Täter im Visier" (MOTIV). Darin vernetzen sich spezialisierte Polizeidienststellen über Behördengrenzen hinweg. Mit modernen Datenbanksystemen arbeiten sie schnell und eng zusammen, können ihre Ergebnisse dadurch viel effektiver bündeln.

Vorgenannte Strukturen "reisender Täterinnen und Täter" erschweren die polizeiliche Ermittlungsarbeit erheblich, da regelmäßig keine unmittelbaren Bezüge zwischen den Taten bzw. Tatorten und den agierenden Tätern hergestellt werden können. Das Zeitfenster zur Aufklärung von Einbrüchen und die Ergreifung solcher Einbrecher wird durch schnelle Ortswechsel der Täter immer kürzer - werden Einbrüche oft erst mit zeitlichem Verzug bemerkt, sind die flüchtigen Straftäter schon längst "über alle Berge".

Für die polizeiliche Ermittlungsarbeit und auch für Erfolg versprechende Fahndungen nach zeitnahen Hinweisen aus der Bevölkerung, bietet der Umstand "reisender Täter" aber auch durchaus positive Aspekte - denn Fremde fallen eher auf! Einbrecher sehen nicht wie Einbrecher aus. Diese Straftäter passen sich in Kleidung, Auftreten und Ausstattung dem allgemeinen Erscheinungsbild immer wieder an. Zu solchen Tätergruppen gehören nicht nur Männer, sondern auch Frauen und oft sogar Jugendliche und Kinder. Wenn aber solche Täterinnen und Täter potentielle Tatorte und Tatmöglichkeiten auskundschaften oder ganz konkret zur Tat schreiten, können sie dennoch auffallen. Denn "reisende Täterinnen und Täter" sind ortsfremd, fahren in der Regel Fahrzeuge mit auswertigen Kennzeichen und erscheinen in Straßen, Gärten, Häusern und Hausfluren, in denen sie von einer aufmerksamen Nachbarschaft zuvor nie gesehen wurden. Werden solche Personen und Fahrzeuge, die in verdächtiger Weise auffallen, zeitnah der örtlichen Polizei gemeldet, hilft dies entscheidend bei der Bekämpfung, Verhinderung und Verfolgung von Wohnungseinbrüchen. Aber auch schon die freundliche Frage: "Kann ich Ihnen vielleicht weiterhelfen?", die aufmerksame Bürgerinnen und Bürger an auffallend fremde Personen stellen, die scheinbar unmotiviert im nachbarschaftlichen Wohnumfeld oder sogar in den Fluren von Mehrfamilienhäusern auftauchen, kann Einbrüche verhindern. Denn auf diese Art angesprochene Täter fühlen sich entdeckt, scheuen die Gefahr von Wiedererkennung und Identifizierung, verlassen deshalb den "Ort der Entdeckung" zumeist ohne vorher noch zur Tat zu schreiten. Soziale Kontrolle in einer gut funktionierenden Nachbarschaft hilft Wohnungseinbrüche zu verhindern. Die Bereitschaft von Nachbarn, sich nach einer Tat als Zeugen zur Verfügung zu stellen, gewährleistet bessere Tataufklärung und Strafverfolgung.

Gerade aus vorgenannten Gründen steht die aktuell laufende Aktionswoche "Riegel vor! Sicher ist sicherer." (vom 24. bis zum 30. Oktober 2016) auch unter dem Motto: "Jeder Hinweis hilft!". Und diese Aussage gilt nicht nur im Zeitraum der aktuellen Aktionswoche im Herbst 2016, sondern generell an 365 Tagen im Jahr.

   -- Hinweise an die Medien: -- 

1. Im Zuge der aktuell noch weiter andauernden Aktionswoche "RIEGEL VOR!" ist das INFO-Mobil der Kreispolizeibehörde mit seinen Informationen und Beratungen zum Thema "Einbruchschutz" auch am morgigen Freitag noch einmal im Kreisgebiet unterwegs und wie folgt anzutreffen:

   - Freitag, 28. Oktober 2016, 10.00 bis 12.00 Uhr, Solinger Straße       / Fußgängerzone Höhe Kirche, 40764 Langenfeld 
   - Freitag, 28. Oktober 2016, 13.00 bis 15.00 Uhr, Fußgängerzone       Höhe Rathaus, 40789 Monheim am Rhein 

Zusätzlich bietet die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle der Kreispolizeibehörde Mettmann an der Kirchhofstraße 31 in Hilden auch am morgigen Freitag noch eine erweiterte Öffnungszeit von 13.00 bis 20.00 Uhr für Beratungsgespräche an. Eine fernmündliche Terminvereinbarung im Voraus wird aber empfohlen. Solche und auch weitere Auskünfte zum Thema "Riegel vor!" bietet wie gewohnt die telefonische Hotline der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle unter der Rufnummer 02104 / 982-7575.

2. Die Polizei im Kreis Mettmann wird Wohnungseinbrüche in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten der dunklen Jahreszeit natürlich auch mit verstärktem Einsatz ziviler und uniformierter Kräfte bekämpfen. Dabei wird es sporadisch auch immer wieder zu größeren polizeilichen Kontrollmaßnahmen im Straßenverkehr kommen. Für daraus eventuell entstehende Behinderungen und Zeitverzögerungen bittet die Polizei um Verständnis. Konkrete Einsätze oder taktische Maßnahmen kündigt sie dabei aber aus selbst erklärenden Gründen natürlich nicht an. Doch macht sie gerade auch in diesem Zusammenhang noch einmal deutlich, dass der Erfolg solcher Maßnahmen immer in besonders hohem Maß abhängig ist von aktuellen Erkenntnissen und Hinweisen aus der Bevölkerung zu verdächtigen Beobachtungen, Personen und Fahrzeugen.

Rückfragen bitte an:

Kreispolizeibehörde Mettmann
- Polizeipressestelle -
Adalbert-Bach-Platz 1
40822 Mettmann

Telefon: 02104 / 982-1010
Fax: 02104 / 982-1028

E-Mail: pressestelle.mettmann@polizei.nrw.de
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