Wiesbaden (ots) - Tipps der Polizei für einen unbeschwerten Bummel
Ein Bummel mit der Familie, eine Tasse Punsch mit Kolleginnen und Kollegen, für die Kinder eine Fahrt mit dem Karussell - der Besuch eines Weihnachtsmarkts gehört für viele im Advent einfach dazu. Leider auch für Taschendiebe. Am liebsten schlagen die Diebe in Menschenansammlungen und im unübersichtlichen Gedränge zu. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik wurden im Jahr 2015 in Hessen insgesamt 7.795 Taschendiebstähle angezeigt. Dabei entstand ein Schaden von über 2,4 Millionen Euro. Um den Langfingern die Diebestour zu vermasseln, helfen die Tipps der Polizeilichen Kriminalprävention. Sie sind auf der Klappkarte "Schlauer gegen Klauer!" kurz zusammengefasst, die bei jeder Polizeidienststelle und im Internet unter www.polizei-beratung.de erhältlich ist.
"Taschendiebe suchen die Enge, da bieten sich die Gänge zwischen den Buden auf dem Weihnachtsmarkt geradezu an. Einer lenkt das Opfer ab. Der zweite stiehlt die Beute und gibt sie an einen Dritten weiter, der damit verschwindet", erklärt Gerhard Klotter, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. "Werden die Diebe nicht auf frischer Tat ertappt, sind sie meist nur schwer ausfindig zu machen - zumal die Opfer den Verlust meist erst spät bemerken und die Täter in vielen Fällen nicht beschreiben können", sagt Klotter.
Taschendiebe sind oft professionelle, international agierende Täter, die grenzüberschreitend in ganz Europa aktiv sind. Manchmal lassen sie sich schon am typisch suchenden Blick erkennen: Sie meiden den direkten Blickkontakt zum Opfer und schauen eher nach der Beute (z.B. Hand- oder Umhängetasche). Beliebt ist zum Beispiel der Drängel-Trick, gerade in den engen Gassen zwischen den Weihnachtsmarktständen. Ein Dieb rückt unangenehm dicht an das Opfer heran, bis es sich ärgerlich abwendet und dadurch eine umgehängte Tasche oder die in der Manteltasche befindliche Geldbörse quasi "griffbereit" anbietet. Innerhalb von nur wenigen Sekunden sind Brieftasche, Kreditkarten oder das Handy verschwunden. Eine weitere immer wieder erfolgreiche Masche der Diebe ist, die Kleidung des potenziellen Opfers angeblich "versehentlich" mit Ketchup, Senf oder einer Flüssigkeit zu beschmutzen, um durch den anschließenden Reinigungsversuch vom Diebstahl der Wertsachen abzulenken.
Damit Sie den Bummel über den Weihnachtsmarkt unbeschwert genießen können, gibt Ihnen die Polizei folgende Tipps: - Nehmen Sie bei einem Besuch des Weihnachtsmarkts nur so viel Bargeld mit, wie Sie tatsächlich benötigen. - Tragen Sie Geld, Zahlungskarten, Papiere und andere Wertgegenstände immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper. - Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen immer mit der Verschlussseite zum Körper. - Lassen Sie Ihre Handtasche oder Jacke niemals unbeaufsichtigt. - Achten Sie gerade in einem Gedränge verstärkt auf Ihre Wertsachen. Werden Sie misstrauisch, wenn Sie plötzlich angerempelt oder "in die Zange" genommen werden. - Notieren Sie niemals Ihre PIN irgendwo im Portemonnaie (schon gar nicht auf der Zahlungskarte). - Wenn es doch zum Diebstahl gekommen ist, melden Sie den Vorfall direkt an die Polizei. - Sollten Ihnen Zahlungskarten abhandengekommen sein, lassen Sie diese sofort für den weiteren Gebrauch sperren, am besten telefonisch über den bundesweiten Sperr-Notruf 116 116.
Weitere Informationen gibt es auf der Klappkarte "Schlauer gegen Klauer!" mit Piktogrammen und einem Notfallpass zum Heraustrennen mit allen wichtigen Telefon- und Sperrnummern von Debit- und Kreditkarten. Dazu gehört auch eine Checkliste mit So-fortmaßnahmen für Opfer und Zeugen, damit diese nach einem Diebstahl richtig reagieren können. Die Klappkarte ist kostenlos bei jeder (Kriminal-)Polizeilichen Beratungsstelle erhältlich oder kann unter http://www.polizei-beratung.de/medienangebot/medienangebot-details/detail/23.html heruntergeladen werden.
Diese Pressemitteilung sowie weitere Informationen gibt es im Internet unter: www.polizei-beratung.de/presse
Für Journalisten gibt es eine Infografik zum Taschendiebstahl mit Zahlen, Daten und Fakten. Diese kann im Internet heruntergeladen und kostenlos abgedruckt werden: http://www.polizei-beratung.de/presse/infografiken.html.
PROFIL PROGRAMM POLIZEILICHE KRIMINALPRÄVENTION Das Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) verfolgt das Ziel, die Bevölkerung, Multiplikatoren, Medien und andere Präventionsträger über Erscheinungsformen der Kriminalität und Möglichkeiten zu deren Verhinderung aufzuklären. Dies geschieht unter anderem durch kriminalpräventive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und durch die Entwicklung und Herausgabe von Medien, Maßnahmen und Konzepten, welche die örtlichen Polizeidienststellen und andere Einrichtungen, zum Bei-spiel Schulen, in ihrer Präventionsarbeit unterstützen.
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